Nachhaltige Wasserpolitik in Usbekistan dank neuen Wassergesetzen

Usbekistan leidet unter zunehmend knappen Wasserressourcen, verursacht vor allem durch ineffiziente Wasserbewirtschaftung und den Klimawandel. Die Schweiz unterstützt Usbekistan dabei, ihre knappen Wasserressourcen klimaresilient, nachhaltig und integrativ zu nutzen. Am 31. Oktober 2025 treten neue Wassergesetze in Kraft, deren Erarbeitung die Schweiz in den letzten Jahren mitgeprägt hat. Dies steht im Einklang mit der Strategie zur internationalen Zusammenarbeit 2025-2028 des Bundes für die Förderung der Stabilität der Länder in Zentralsien.

Frauen und Männer schauen auf eine weisse Wandtafel und folgen den Erklärungen eines Mannes.

Usbekistan verabschiedet einen neuen Rechtsrahmen zum Schutz und Bewirtschaftung seiner knappen Wasserressourcen, am 31.Oktober 2025 tritt dieser Wasserkodex in Kraft. © DEZA

Usbekistan leidet unter grosser Wasserknappheit. Seit Jahrzehnten sinkt die verfügbare Menge Wasser pro Kopf kontinuierlich, während die Bevölkerung gleichzeitig wächst. 

Grund dafür sind der Klimawandel und eine ineffiziente Wassernutzung. In der Landwirtschaft zum Beispiel, insbesondere beim wasserintensiven Baumwollanbau, geht ein grosser Teil des Wassers durch veraltete Systeme verloren. 

Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) unterstützt die zentralasiatischen Staaten Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan dabei, gemeinsam wissenschaftlich abgestützte Schritte zu unternehmen, um die Nutzung ihrer knappen Wasserressourcen nachhaltig zu gestalten. Die Bevölkerung soll dadurch möglichst vor Naturkatastrophen geschützt werden und Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen haben.

Neue Wassergesetze mit Schweizer Unterstützung

Usbekistan hat nun einen umfassenden neuen Rechtsrahmen, ein Wasserkodex, zum Schutz und zur Bewirtschaftung seiner zunehmend knappen Wasserressourcen verabschiedet. Dies ist ein Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaresilienz. Am 30. Juli 2025 unterzeichnete Präsident Shavkat Mirziyoyev die Gesetze, welche Wasser als nationales Gut anerkennen und es somit unter zusätzlichen staatlichen Schutz stellt. Am 31. Oktober 2025 tritt dieser Wasserkodex nun in Kraft. 

Mehr zu den neuen Wassergesetzen

 
  • Das Gesetzbuch legt zwei grosse Nutzungskategorien fest: Allgemeine Nutzungen – wie Trinken, Baden, Vieh tränken und Freizeitfischerei – sind genehmigungsfrei. Besondere Nutzungen hingegen bedürfen einer Lizenz und unterliegen der behördlichen Aufsicht. 
  • Es wird ein neues Klassifizierungssystem für Gewässer, das Oberflächenwasser Grundwasser und grenzüberschreitende Gewässer umfasst, eingeführt. Letztere sind Gewässer, die Staatsgrenzen überschreiten, was aufgrund des Klimawandels und der Entwicklung in den Oberläufen in Zentralasien ein zunehmend sensibles Thema ist.
  • Für die Verwaltung sind die Einrichtung nationaler und regionaler Wasserräte als beratende Gremien vorgesehen. Ein separater Republikanischer Wasserrat wird dem Ministerkabinett unterstellt sein.
  • Sowohl die dauerhafte als auch die vorübergehende Nutzung von Gewässern sind möglich, unter anderem durch öffentlich-private Partnerschaften. 

Die Schweiz hat sich insbesondere dafür eingesetzt, dass die Grundprinzipien des Integrierten Wasserressourcenmanagements berücksichtigt werden und der Gesetzesentwurf breit konsultiert wurde. Im Kodex werden verschiedene Ansätze der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz (IZA) in Usbekistan verankert wie zum Beispiel grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Wasserfragen auf höchstem Niveau oder Gewässerschutzregelungen inklusive Sanktionsmassnahmen.

Die von der Schweiz geförderten Ansätze im Wassermanagement sind nun im Wasserkodex institutionalisiert und können so breit skaliert werden.
Andrin Fink, Chef internationale Zusammenarbeit, Schweizerische Botschaft in Usbekistan, Oktober 2025

Sicherung der langfristigen Wasserversorgung

Die von der Schweiz geförderten Ansätze im Wassermanagement sind nun im Wasserkodex institutionalisiert. Auf der Basis dieser nun gesetzlich verankerten Grundlage können weitere Projekte der Schweiz im Bereich Wasser rascher umgesetzt werden und sind nicht wegen fehlender gesetzlicher Grundlagen blockiert. 

Angesichts der Klimaerwärmung, Wasserknappheit und wachsender Nachfrage aus Landwirtschaft und Industrie markiert das neue Gesetzbuch einen wichtigen Schritt zur systematischen Sicherung der langfristigen Wasserversorgung Usbekistans. Die DEZA unterstützt diese wegweisende Reform weiterhin mit Fachwissen, der Förderung inklusiver Regierungsführung und der Stärkung grenzüberschreitender Zusammenarbeit.

Die Schweiz in Usbekistan

Usbekistan ist ein Schwerpunktland der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz repräsentiert durch die DEZA. Gemäss ihrer Strategie zur internationalen Zusammenarbeit 2025-2028 unterstützt die Schweiz Usbekistan bei der wirtschaftlichen, sozialen und demokratischen Entwicklung sowie der Förderung der guten Regierungsführung. Darüber hinaus verfolgt sie einen integrierten und regionalen Ansatz im Bereich der grenzüberschreitenden Wasserbewirtschaftung.

Dies entspricht auch den Prioritäten des Schweizer Vorsitzes der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) im Jahr 2026:

  • eine auf den Menschen ausgerichtete Gouvernanz fördern

  • Wissenschaft und Diplomatie verbinden, insbesondere in den Bereichen Wasser, Energie und digitale Sicherheit.

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