Bündner Kulinarik zum Auftakt der dritten Emna rumantscha

Heute hat die dritte internationale Woche der rätoromanischen Sprache (Emna rumantscha) begonnen, eine gemeinsame Initiative des EDA sowie des Kantons Graubündens und der Lia Rumantscha. Das diesjährige Programm umfasst unter anderem einen Kochworkshop in Bern, einen Themenabend in London und Sprachkurse in New York. Ziel ist es, die sprachliche Vielfalt der Schweiz auch im Ausland bekannt zu machen.

20.02.2023
EDA
 Teilnehmer des Kochworkshops bei der Arbeit.

Schweizer Auslandvertretungen führen Anlässe zur Förderung der rätoromanischen Sprache und Kultur durch. © EDA

Der Artikel ist auch in rätoromanischer Sprache verfügbar.

Die jährliche Emna rumantscha, die nicht nur in Bern, sondern auch in den Schweizer Auslandvertretungen durchgeführt wird, ist für das EDA eine Gelegenheit, die Vielfalt der Schweiz auch im Ausland bekannt zu machen. Am 20. Februar 2023 um 9 Uhr morgens erreichen die Vertreter der Schweizer Botschaften in Italien, Frankreich, Belgien und Grossbritannien sowie die Botschafterinnen Spaniens und Österreichs in der Schweiz das Dorf Rüfenacht, das nur einen Katzensprung von Bern entfernt liegt. Der Bündner Küchenchef Andreas Baselgia begrüsst sie. Alle tragen Schürzen mit der Aufschrift «Emna rumantscha». Auf der Arbeitsfläche in der Küche liegen Mehl und Kartoffeln bereit. Die Rezepte des Tages: Maluns, Pizokels und Capuns.  

Das Kochatelier.

Rätoromanische Kultur – von einer Berner Küche in die Welt hinaus

«2022 haben mir zwei Schulklassen aus Savognin und Scuol, die in Bern zu Besuch waren, viele Ideen zur Förderung der rätoromanischen Sprache und Kultur mitgebracht. Sie haben bewiesen, dass aus unserer Vielfalt innovative Ideen entstehen. Insbesondere eine Idee wollten wir dieses Jahr zusammen mit unseren Auslandvertretungen aufnehmen», erklärte Bundesrat Ignazio Cassis. So geht der in Zusammenarbeit mit dem Kanton Graubünden und der Lia Rumantscha organisierte Kochworkshop zum Auftakt der dritten Emna rumantscha in der Schweiz und im Ausland auf einen Vorschlag der rätoromanischen Jugendlichen zurück.

Der Einladung zum Kochworkshop unter der Leitung des Bündner Kochs Andreas Baselgia folgten Vertreterinnen und Vertreter der Schweizer Botschaften in Italien, Frankreich, Belgien und Grossbritannien sowie die Botschafterinnen Spaniens und Österreichs in der Schweiz. Durch diesen Anlass soll Wissen über die rätoromanische Kultur vermittelt und in die jeweiligen Vertretungen hinausgetragen werden. «Die Teilnahme an der Emna rumantscha hat mir die Möglichkeit gegeben, die Geschmäcker unserer Kindheit in der rätoromanischen Schweiz zu enthüllen und meine Sprache und Kultur über unsere Grenzen hinaus zu verbreiten», sagte Andreas Baselgia. Der Workshop fand im Beisein von Bundesrat Ignazio Cassis, Nationalratspräsident Martin Candinas und dem Bündner Regierungsrat Jon Domenic Parolini statt.

Die Schweizer Botschaft in Grossbritannien wird das Thema an einem «rätoromanischen Abend» aufgreifen, den sie am 27. Februar 2023 im Rahmen der «Wales Week» (Wales-Woche) in London organisiert. «Mit traditionellen Gerichten und Informationen über die rätoromanische Sprache und Kultur wird sie die Vielfalt der Schweiz mit der Wahrung des walisischen Kulturerbes in Grossbritannien verknüpfen» erklärt Alexandra Müller-Crepon, Leiterin der Abteilung für kulturelle Angelegenheiten bei der Schweizer Vertretung in London.

Rätoromanischkurs in New York

Auch andere Schweizer Auslandvertretungen führen Anlässe zur Förderung der rätoromanischen Sprache und Kultur durch, insbesondere in Form von digitalen Events und Inhalten. Das Schweizer Generalkonsulat in New York organisiert den ersten Rätoromanischkurs in der Geschichte der Stadt. In Brooklyn gibt Chasper Pult den Anwohnerinnen und Anwohnern sowie weiteren interessierten Personen einen Einblick in die rätoromanische Sprache. Zudem können Spezialitäten aus der Schweiz degustiert werden. Ausserdem zeigt das Konsulat wiederum eine Reihe von «Crashkurs Rumantsch»-Videos, die an ikonischen Orten der Stadt gedreht wurden, etwa in der U-Bahn, am Times Square, an der Wallstreet und am UNO-Sitz.

EDA und Mehrsprachigkeit

Die Emna rumantscha ist Teil einer Reihe von wiederkehrenden Veranstaltungen, die wie der Tag der Mehrsprachigkeit, die Settimana della lingua italiana nel mondo, die Semaine de la francophonie und die Woche der deutschen Sprache die Bedeutung der Mehrsprachigkeit für den nationalen Zusammenhalt, aber auch für die Öffnung nach aussen unterstreichen. Die internationale Wertschätzung für die Vielfalt der Schweiz ist gross.

Im Rahmen der Emna rumantscha besuchen über 130 EDA-Mitarbeitende aus der ganzen Welt einen Kurs mit dem Titel «Il moviment rumantsch», der von Giuanna Caviezel, der Verantwortlichen für Übersetzungen ins Rätoromanische in der Bundesverwaltung, geleitet wird. Das EDA hat auch einen Teil des Inhalts der Wanderausstellung «Rumantsch è», die vom Kanton Graubünden in Zusammenarbeit mit der Lia Rumantscha initiiert wurde, ins Englische übersetzt. Zudem stellte es den Schweizer Vertretungen im Ausland sechs thematische Tafeln über die rätoromanische Sprache und Kultur zur Verfügung.

Zum Anfang