UN Day: Portrait der Schweizer UNO-Mission in Wien

Die Städte New York und Genf stehen im Zentrum wenn es um die UNO geht, doch Wien beherbergt ebenfalls einen der wichtigen Hubs der Organisation weltweit. Die Mission der Schweiz bei der UNO Wien setzt sich für eine gesundheitsbasierte Drogenpolitik, den Kampf gegen organisiertes Verbrechen, die nachhaltige Nutzung des Weltraums und die industrielle Entwicklung für die Armutsbekämpfung ein.

Auf einer Tafel vor dem UNO-Gebäude in Wien steht geschrieben «Platz der Vereinten Nationen».

Die internationale Drogenpolitik, der Kampf gegen Korruption und die nachhaltige Nutzung des Weltraums stehen an der UNO in Wien im Mittelpunkt. © Keystone

Während in New York der UNO-Sicherheitsrat sowie die Generalversammlung und in Genf der Menschenrechtsrat im Fokus stehen, befasst sich der UNO-Standort Wien unter anderem mit Drogenpolitik und Verbrechensbekämpfung, Weltraumfragen und der industriellen Entwicklung. Die Schweiz ist in Wien mit einer Mission präsent. Ein Team aus 5 Personen wahrt vor Ort die Interessen der Schweiz bei der UNO und bringt sich aktiv in die multilateralen Verhandlungen ein.

Drogen- und Verbrechensbekämpfung

Beim Büro der Vereinten Nationen für Drogen und Verbrechensbekämpfung (UNODC) sind die Schwerpunkte die internationale Drogenpolitik, die Bekämpfung grenzüberschreitender organisierter Kriminalität und die damit einhergehenden Verbrechen. Dazu zählen unter anderem Menschenhandel, illegaler Handel mit Drogen und Waffen, Geldwäsche sowie die damit verbundenen korrupten Praktiken. Die Bekämpfung von Cyberkriminalität ist auch zu einem wichtigen Thema bei UNODC geworden. Im Fokus des Schweizer Einsatzes bei der Organisation stehen.

Korruption unterminiert Gesellschaften, und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürgerin in einem Staat. Die Konsequenzen von Korruption sind weitreichend, weswegen sie bekämpft werden muss.
Botschafter Raphael Nägeli

Korruptionsbekämpfung und die internationale Drogenpolitik. «Korruption unterminiert Gesellschaften, und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürgerin in einem Staat. Die Konsequenzen von Korruption sind weitreichend, weswegen sie bekämpft werden muss», erklärt Botschafter Raphael Nägeli, Chef der Schweizer Mission bei der UNO in Wien.

Bei der internationalen Drogenpolitik «stehen für die Schweiz Gesundheitsaspekte und der Respekt für Menschenrechte im Zentrum. Diese Prinzipien werden nicht immer eingehalten. Dafür setzen wir uns aber tagtäglich ein», sagt Jean-Marc Flükiger, Stellvertretender Missionschef und Chef des UNO Teams der Mission Wien.

Industrielle Entwicklung für die Armutsbekämpfung

Die Schweiz beteiligt sich sehr aktiv bei der UNO-Organisation in Wien für industrielle Entwicklung (UNIDO). Ziel der Organisation ist es durch die Förderung und Beschleunigung der industriellen Entwicklung in Entwicklungs- und Schwellenländern eine Welt ohne Armut und Hunger zu erreichen. Dabei steht eine nachhaltige Industrialisierung im Fokus, die den Lebensstandard der Menschen in der Welt verbessert und gleichzeitig die Umwelt für künftige Generationen bewahrt. «UNIDO ist eine der wenigen UNO-Organisationen, welche auf industrielle Entwicklung spezialisiert ist. Das macht ihren Mehrwert aus und deswegen wird sie von der Schweiz unterstützt», sagt Amanda Szalczynski, politische Beraterin im UNO Team der Mission Wien.

Weltraum

Das Ziel der UNO in Wien im Bereich des Weltraums ist die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit für die friedliche Nutzung des Weltalls. Die Schweiz fördert mit ihrem Engagement bei der UNO die langfristige nachhaltige Nutzung des Alls durch eine auf der Wissenschaft basierte entpolitisierte Weltraumpolitik. Darüber hinaus befasst sie sich mit dem Umgang von Weltraumschrott und der internationalen Antwort auf die Bedrohung von Asteroideneinschlägen.

Mit ihrem starken wissenschaftlichen und Innovationsstandort ist die Schweiz eine Pionierin im Weltaumbereich. Es liegt in ihrem Interesse, dass der Weltraum weiterhin friedlich genutzt wird.
Sophia Schärer, politische Beraterin im UNO-Team der Mission Wien

«Mit ihrem starken wissenschaftlichen und Innovationsstandort (die Schweiz war schon 1969 auf dem Mond «direkt dabei») ist die Schweiz eine Pionierin im Weltaumbereich. Es liegt in ihrem Interesse, dass der Weltraum weiterhin friedlich genutzt wird». erklärt Sophia Schärer, politische Beraterin im UNO-Team der Mission Wien.

Das Profil der Schweiz in der UNO

Seit ihrem UNO-Beitritt im Jahr 2002 hat sich die Schweiz innerhalb der UNO profiliert. Sie verfügt über ein starkes multilaterales Profil und geniesst in der UNO Vertrauen und zeigt dort ihren Gestaltungswillen. Sie will als Brückenbauerin globale Lösungen vermitteln. Die Schweiz ist als Mitglieds- und Gaststaat in der UNO vielseitig und in den zentralen drei Handlungsfelder der Vereinten Nationen aktiv. Dies sind Frieden und Sicherheit, nachhaltige Entwicklung und Menschenrechte. Sie setzt sich für Reformen und einen wirksamen Multilateralismus ein und stellt die Würde des Menschen ins Zentrum, ist solidarisch und fördert den Dialog und Ausgleich; sie agiert unvoreingenommen, pragmatisch und schafft dadurch einen Mehrwert. Dies setzt die Schweiz an allen UNO-Standorten um, sei es in New York im Sicherheitsrat, in Genf im Menschenrechtsrat oder in wie im Text beschrieben in Wien.

Zum Anfang