Die Schweiz im UNO-Sicherheitsrat

Am 9. Juni 2022 hat die UNO-Generalversammlung die Schweiz in den UNO-Sicherheitsrat gewählt. Mit dem Einsitz als nichtständiges Mitglied in den Jahren 2023/2024 hat die Schweiz ihr Engagement für Frieden und Sicherheit innerhalb der UNO und in der Welt fortgesetzt. Laut Bundesverfassung engagiert sich die Schweiz für eine «gerechte und friedliche internationale Ordnung». Dies ist auch das Ziel des UNO-Sicherheitsrats.

Blick auf den hufeisenförmigen Tisch des UNO-Sicherheitsrats.
Die Schweiz war in den Jahren 2023 und 2024 nichtständiges Mitglied im UNO-Sicherheitsrat. © EDA

Ende der Schweizer Mitgliedschaft im UNO-Sicherheitsrat

Die Schweiz war in den Jahren 2023-2024 nichtständiges Mitglied im UNO-Sicherheitsrat. Die Schweizer Ratsmitgliedschaft ist mit den Konflikten in der Ukraine, im Nahen Osten und im Sudan in eine geopolitisch angespannte Zeit gefallen. In dieser Zeit hat sich die Schweiz im Rahmen ihrer vier thematischen Prioritäten («nachhaltigen Frieden fördern», «Zivilbevölkerung schützen», «Klimasicherheit angehen» und «Effizienz des Sicherheitsrats stärken») eingebracht. Das EDA wird in einem nächsten Schritt das Erreichte und die Herausforderungen der vergangenen zwei Jahre detailliert analysieren. Auf Grundlage der Ergebnisse dieser Analyse wird Anfang 2025 eine Bilanz gezogen und eine politische Einordnung zuhanden von Bundesrat und Parlament erstellt.

Newsticker: Die Mitgliedschaft der Schweiz im UNO-Sicherheitsrat

20 Jahre nach ihrem UNO-Beitritt kandidierte die Schweiz erstmals für einen zweijährigen, nichtständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat. Der Bundesrat hatte die Kandidatur im 2011 nach umfangreichen Konsultationen mit dem Parlament beschlossen und eingereicht. Bundesrat und Parlament haben die Kandidatur wiederholt bestätigt. Die Wahlen für die Periode vom 01.01.2023 bis 31.12.2024 haben am 9. Juni 2022 in New York stattgefunden. Die Generalversammlung der UNO hat die Schweiz mit 187 von 190 Stimmen gewählt. Seit dem UNO-Beitritt der Schweiz 2002 wurde noch kein Land der regionalen Gruppe «Westeuropäische und andere Länder» mit einem besseren Ergebnis gewählt. Dies ist ein starkes Zeichen für die Unterstützung und das Vertrauen, welches die Weltgemeinschaft der Schweiz entgegenbringt.

Der Einsitz erlaubte es der Schweiz, ihr Engagement für Frieden und Sicherheit innerhalb der UNO und in der Welt fortzuführen. Seit 2002 hat die Schweiz nun in allen bedeutenden UNO-Gremien wichtige Positionen übernommen. Der Bundesrat hatte den Einsitz als zentrales Element des Schwerpunkts «Frieden und Sicherheit» seiner Aussenpolitischen Strategie 2020-2023 definiert.

Die Mitgliedschaft im UNO-Sicherheitsrat...

  • war ein wichtiges Instrument zur Förderung der aussenpolitischen Interessen und Werte der Schweiz. Eine friedliche, auf Rechtsstaatlichkeit beruhende globale Ordnung ist von hoher Bedeutung für unser Land, dessen exportorientierte Wirtschaft auf offene Märkte mit klaren Regeln angewiesen ist. Frieden und Stabilität sind für Prosperität und Entwicklung unerlässlich.
  • stand im Einklang mit dem friedenspolitischen Engagement und den Guten Diensten der Schweiz. Mit dem Einsitz konnte die Schweiz ihr langjähriges Fachwissen und ihre Glaubwürdigkeit in der friedlichen Streitbeilegung zugunsten der Weltgemeinschaft einbringen.
  • hat das aussenpolitische Gewicht der Schweiz erhöht und bot zusätzliche Mitbestimmungsmöglichkeiten, u.a. für den volkswirtschaftlich bedeutsamen UNO-Standort Genf. Im Sicherheitsrat konnte die Schweiz zudem direkten Einfluss nehmen auf die inhaltliche Ausrichtung und die effiziente Mittelverwendung der UNO.

Die Mitgliedschaft im Sicherheitsrat brachte gegenüber der UNO keine zusätzlichen rechtlichen, politischen oder finanziellen Verpflichtungen. Die Einsitznahme war mit der schweizerischen Neutralität vollumfänglich vereinbar, wie auch der Bundesrat in seinem Bericht vom 5. Juni 2015 zur Kandidatur ausführlich dargelegt hat. Unabhängige Stimmen wie jene der Schweiz, die sich für eine auf dem Recht basierende internationale Ordnung einsetzen und den Dialog zwischen den verschiedenen Lagern fördern, sind im Sicherheitsrat gerade in der heutigen Weltlage wichtiger denn je. Dies wird auch durch die Erfahrungen anderer neutraler und bündnisfreier Staaten wie Österreich oder Irland unterstrichen, die alle schon mehrfach Mitglied des Sicherheitsrats waren und weitere Einsitznahmen anstreben.


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Letzte Aktualisierung 06.01.2025

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