Bundesrat Ignazio Cassis hat Vielfalt und Innovation zu einem Leitmotiv seines Präsidialjahres gemacht. «Unser Zusammenhalt und unsere Vielfalt sind eine ständige Herausforderung. Unsere unterschiedlichen Sprachen, Kulturen, Religionen und politischen Ansichten erfordern einen Dialog, der manchmal aufwändig, unangenehm und auch kostspielig ist. Aber diese Herausforderung ist unser Antrieb, unsere Daseinsberechtigung», erklärte der Vorsteher des EDA am 8. Dezember 2021 bei seiner Wahl zum Bundespräsidenten vor der Bundesversammlung. Und er ergänzte: «Die Vielfalt lädt zur Bescheidenheit ein. Sie ist kein Luxus, sondern ein grosser Reichtum. Sie trägt dazu bei, gute Lösungen zu finden. Sie ist eine Quelle der Innovation.»
Im Jahr 2022 gab es daher verschiedene Aktivitäten zur Förderung der Vielfalt. So nahm Ignazio Cassis am 18. Frankophoniegipfel in Djerba teil und hielt eine Rede vor der UNO anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Erklärung über die Rechte von Personen, die nationalen oder ethnischen, religiösen und sprachlichen Minderheiten angehören. Er besuchte aber auch den Sprachentag der Bundeskanzlei, Veranstaltungen zur Emna rumantscha (siehe unten) und zum 40-jährigen Jubiläum der parlamentarischen Gruppe «Italianità». Die Sitzungen extra muros des Bundesrates fanden am westlichsten und östlichsten Rand der Schweiz statt: in Meyrin (GE) und in Müstair (GR). Die Bundesratsreise führte von Schaffhausen, dem nördlichsten Punkt der Schweiz, nach Mendrisio, dem südlichsten Punkt.
Bundesrat Ignazio Cassis legt Wert darauf, am 1. August jeweils in mehreren Städten und Dörfern der Schweiz, die die Vielfalt und die Landessprachen widerspiegeln, den Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag beizuwohnen. In seinem Präsidialjahr entschied er sich zum Beispiel für eine Reise auf den Schienen der Schweizer Vielfalt. Eine Zugfahrt führte ihn von Lugano (TI) über Knonau (ZH), Grenchen (SO) und Yverdon-les-Bains (VD) bis nach Lausanne (VD).