Von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen in die Demokratische Republik Kongo wird abgeraten. Von Reisen in einzelne Landesteile wird generell abgeraten. Siehe Kapitel Spezifische regionale Risiken.
Die Sicherheitslage ist im ganzen Land sehr angespannt und besonders im Osten des Landes instabil. Am 19. Mai 2024 kam es im Zentrum der Hauptstadt Kinshasa zu bewaffneten Angriffen auf den Präsidialpalast und einen Politiker.
Demonstrationen und selbst geringfügige Ereignisse können unerwartet eskalieren; es kann zu gewaltsamen Zusammenstössen unter anderem zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften und zu Plünderungen kommen. Bei Unruhen kann nicht ausgeschlossen werden, dass Flüge vorübergehend eingestellt werden und die einzige Strasse zum internationalen Flughafen N’Djili (Kinshasa) blockiert ist.
In mehreren Provinzen sind bewaffnete Gruppierungen aktiv und es kommt immer wieder zu Kämpfen zwischen den Gruppierungen und der kongolesischen Armee.
Der UNO-Sicherheitsrat hat den schrittweisen Abzug der Truppen der UN-Friedensmission (MONUSCO) beschlossen. Dieser schrittweise Rückzug soll teilweise im Laufe des Jahres 2024 erfolgen. Eine Verschlechterung der Sicherheitslage ist möglich.
Bei Unruhen kann die Regierung kurzfristig den Ausnahmezustand über die betroffenen Gebiete verhängen. Der Ausnahmezustand berechtigt die Behörden unter anderem, die Versammlungs- oder die Bewegungsfreiheit einzuschränken und Ausgangssperren zu verhängen.
In den meisten Landesteilen besteht die Gefahr von Landminen und Blindgängern.
Es besteht im ganzen Land das Risiko von terroristischen Attentaten. In den Konfliktregionen besteht ein erhöhtes Risiko von Attentaten und Entführungen. Siehe Kapitel Spezifische regionale Risiken.
Beachten Sie auch die Rubrik
Terrorismus und Entführungen
Zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen bestehen latente Spannungen, die gelegentlich in lokale, gewaltsame Konflikte ausarten. Beispiele:
- Im Mai 2024 wurden bei Zusammenstössen in der Provinz Tshopo Dutzende Zivilpersonen getötet.
- Im August 2023 wurden bei Zusammenstössen in der Provinz Ituri sieben Personen getötet.
- Im Dezember 2022 wurden bei Zusammenstössen in der Provinz Kwilu 14 Personen getötet.
- Im August 2022 wurden bei Zusammenstössen in der Provinz Mai-Ndombe mindestens 18 Personen getötet und mehrere weitere wurden verletzt.
Lassen Sie erhöhte Vorsicht walten, falls Sie aus dringenden Gründen in die Demokratische Republik Kongo reisen müssen. Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien und bei Ihrer lokalen Kontaktperson über die Entwicklung der Lage. Meiden Sie Kundgebungen und grosse Menschenansammlungen jeder Art. Seien Sie besonders wachsam und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden (Ausgangssperren etc.).
Im Falle von Verkehrseinschränkungen oder lokalen Unruhen bleibt den Reisenden nichts anderes übrig, als sich lokal über alternative Reisemöglichkeiten zu erkundigen und gegebenenfalls die Normalisierung der Lage abzuwarten. Die schweizerische Botschaft in Kinshasa hat in solchen Fällen nur eng begrenzte - je nach Situation gar keine - Möglichkeiten zur Unterstützung der Ausreise aus den betroffenen Regionen oder aus dem Land.