Der Besitz von Schuss- und anderen Waffen ist weit verbreitet, und Kriminelle machen häufig davon Gebrauch. Kleinkriminalität (Taschen- und Entreissdiebstähle) ist besonders in den grösseren Städten verbreitet, wo z. B. falsche Fahrrad- oder Motorradkuriere solche Straftaten begehen. Gewaltverbrechen kommen im ganzen Land häufig und zu jeder Tageszeit vor: Diebstähle, Raubüberfälle mit Waffengewalt, Vergewaltigungen und andere Sexualdelikte, etc. Auch Plünderungen kommen vereinzelt vor.
Besonders gefährlich ist es in wenig belebten Strassen, an Strassenkreuzungen mit Ampeln und an Stränden. Raubüberfälle können auch im Stadtzentrum oder in öffentlichen Verkehrsmitteln vorkommen. In Grossstädten wie Brasilia, Rio de Janeiro, São Paulo, Salvador oder Belo Horizonte kommen Überfälle in Restaurants oder Hotel-Lobbys gelegentlich vor: In Blitzaktionen werden den Gästen das Geld, die Mobiltelefone und die Schmuckstücke gestohlen.
Bei den sogenannten Express-Entführungen wird das Opfer zu Bargeldbezügen mit der Kreditkarte gezwungen. Express-Entführungen gibt es im ganzen Land zu jeder Uhrzeit und auch in den besser gestellten Quartieren. Besonders betroffen sind die Städte Brasilia, Rio de Janeiro, São Paulo, Salvador und Recife.
In den grösseren Touristenzentren stehen Reisenden spezielle Touristenpolizei-Büros zur Seite (Unterstützung bei Passverlust, Diebstahl, Überfall, etc.).
Es kann vorkommen, dass in einzelnen Städten oder Bundesstaaten die Polizisten streiken. Infolgedessen kann die Gewaltkriminalität lokal zunehmen.
Beachten Sie unter anderem folgende Vorsichtsmassnahmen:
- Seien Sie jederzeit aufmerksam und beobachten Sie Ihre Umgebung.
- Die Kriminalitätsrate kann je nach Ortschaft und Stadtteil erheblich variieren. Erkundigen Sie sich an Ihren Aufenthaltsorten bei ortsansässigen Kontaktpersonen oder im Hotel über die lokalen Gegebenheiten und welche Quartiere gemieden werden sollten.
- Verzichten Sie auf alle Fälle auf Besuche der Armenviertel (Favelas).
- Verhalten Sie sich diskret. Tragen Sie keine Wertgegenstände (Uhren, Schmuck, usw.) und nur wenig Geld auf sich.
- Benutzen Sie das Mobiltelefon draussen so wenig wie möglich, denn Entreissdiebstähle kommen häufig vor. Oft werden sie verübt durch Personen auf Fahr- oder Motorrädern.
- Benutzen Sie Bancomaten nur im Innern von überwachten Banken und dies nur tagsüber. Achten Sie unbedingt darauf, dass Ihnen beim Betreten oder Verlassen der Bank niemand folgt.
- Lassen Sie bei der Bezahlung Ihre Kreditkarte nie aus den Augen, denn Missbrauch ist verbreitet.
- Verriegeln Sie während der Fahrt die Autotüren und halten Sie die Fenster geschlossen. Parken Sie an belebten Orten und vorzugsweise in bewachten Parkplätzen. Bleiben Sie nicht im geparkten Auto sitzen.
- Gehen Sie abends wenn möglich nur in Gruppen und in belebten Quartieren aus. Besonders Frauen sollten sich an diese Regel halten und auch tagsüber einsame Strände und wenig frequentierte Strassen meiden.
- Nehmen Sie in Diskotheken und Nachtklubs von Unbekannten keine Getränke oder Esswaren an und lassen Sie diese auch nicht unbeaufsichtigt stehen. Es kommt vor, dass sie mit Betäubungsmitteln versetzt werden, um das Opfer zu berauben.
- Benutzen Sie in den Metropolen Brasilia, Rio de Janeiro und Saõ Paulo im Nahverkehr ausschliesslich offizielle oder bestellte Taxis, die Metro und die Metrobusse, die alle als relativ sicher gelten. Die offiziellen Taxis können an den Flughäfen am Taxi-Schalter reserviert werden.
- Leisten Sie bei einem Raubüberfall keinen Widerstand und vermeiden Sie Blickkontakt, denn die Gewaltbereitschaft ist hoch. Die Verbrecher schrecken auch vor Morden nicht zurück.
- Bei Zufallsbekanntschaften, zum Beispiel in Bars und Restaurants oder über soziale Netzwerke und das Internet, ist Vorsicht geboten.
- Cyberkriminalität ist stark verbreitet. Seien Sie wachsam, wenn Sie im Internet einkaufen oder sich für Online-Angebote registrieren.
In den brasilianischen Gewässern kommt es gelegentlich zu Piratenüberfällen. Beachten Sie die spezifischen Informationen:
Maritime Risiken und Piraterie