Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.
Die Lage kann sich jederzeit rasch ändern – auch in Gebieten, die nicht ausdrücklich erwähnt werden.
Region Tigray
Von Reisen in die Region Tigray wird mit Ausnahme von Flugreisen von/nach Mekelle und Shire abgeraten. Von Flugreisen von/nach Mekelle und Shire sowie Reisen auf dem Landweg zwischen diesen beiden Ortschaften wird für nicht dringende oder touristische Reisen abgeraten. Reisen Sie ausschliesslich in Gruppen von mehreren Fahrzeugen.
Am 2. November 2022 haben die äthiopische Regierung und die Tigray People’s Liberation Front (TPLF) ein Friedensabkommen abgeschlossen. Dennoch bleibt die Sicherheitslage in der Region Tigray und den benachbarten Regionen unsicher und rasche Lageveränderungen sind möglich. In der gesamten Region Tigray bilden Blindgänger eine Gefahr. Die ehemaligen Kampfzonen aus dem Grenzkonflikt mit Eritrea entlang der eritreischen Grenze sind stark vermint.
Region Amhara
Von Reisen in die Region Amhara wird abgeraten.
Es bestehen hohe politische und ethnische Spannungen. Seit Juli 2023 kommt es vermehrt zu Unruhen und Kampfhandlungen zwischen der Armee und der Miliz FANO, die zahlreiche Todesopfer und Verletzte fordern.
Es kommt auch immer wieder zu ethnisch oder politisch motivierten Angriffen auf Dörfer und gewalttätigen Zusammenstössen zwischen verschiedenen Volksgruppen sowie zwischen bewaffneten Gruppierungen und Sicherheitskräften; sie fordern häufig Todesopfer und Verletzte. Solche Ereignisse können auch unbeteiligte Personen in Mitleidenschaft ziehen. Zum Beispiel wurden am 9. April 2023 bei einer Schiesserei in Kobo zwei Mitarbeitende eines Hilfswerkes getötet. Es wurden auch vereinzelt bewaffnete Angriffe auf Ambulanzen und medizinisches Personal gemeldet. Weitere Ereignisse dieser Art können nicht ausgeschlossen werden.
Im Grenzgebiet zu Sudan sind bewaffnete Oppositionsgruppen und kriminelle Banden aktiv und es bestehen Konflikte zwischen verfeindeten Ethnien.
Regionen Oromia, Harar und Dire Dawa
In der Region Oromia wird abgeraten von Reisen in die Distrikte Kelam Welega, West- und Ost-Welega, Horo Guduru, West- und Nord-Shewa, West- und Ost-Guji und Ilubabor. Bei Reisen in den Distrikt Ost Shewa ist besondere Vorsicht geboten. Meiden Sie die Grenzgebiete zu Südsudan und Kenia grossräumig.
In diesen Regionen bestehen politische und ethnische Spannungen. Es kommt immer wieder zu regionalen Unruhen sowie zu ethnisch oder politisch motivierten Angriffen auf Dörfer. Auch gewaltsame Zusammenstösse zwischen verschiedenen Volksgruppen, zwischen bewaffneten Gruppierungen oder zwischen bewaffneten Gruppierungen und den Sicherheitskräften fordern häufig Todesopfer und Verletzte.
In der Region Oromia hat die Zahl der Entführungen zwecks Lösegeldforderung zugenommen. Davon sind sowohl lokale als auch ausländische Personen betroffen. Zum Beispiel sind am 17. Oktober 2023 mehrere Mitarbeitende eines Forschungsinstituts in Ost-Shewa entführt worden. Am 17. Juni 2023 wurden in Ali Doro mindestes 30 Lastwagenfahrende entführt. Im Distrikt Ost-Shewa kommen auch Angriffe gegen Firmen vor, die sich in ausländischem Besitz befinden. Spannungen in der orthodoxen Kirche führten Anfang Februar 2023 in Shashemene zu Zusammenstössen zwischen Gläubigen und den Sicherheitskräften; sie forderten mehrere Todesopfer. Weitere Ereignisse dieser Art sind nicht ausgeschlossen.
In den Grenzgebieten zu Südsudan und Kenia sind bewaffnete Oppositionsgruppen und Banditen aktiv und es bestehen Konflikte zwischen verfeindeten Ethnien.
Auch in der Grenzregion zwischen den Regionen Oromia und Benishangul-Gumuz sowie zwischen Oromia und Amhara kommt es immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen.
Im Januar 2023 wurde ein chinesischer Staatsangehöriger bei einem Angriff getötet; er war auf der A3 in Gebre Guracha in Nord-Shewa unterwegs.
Lassen Sie bei Reisen in alle anderen Distrikte der Regionen Oromia, Harar und Dire Dawa grösste Vorsicht walten.
Nördliche Afar-Region (Zone 2, Kilbet Rasu, und Zone 4, Fanti Rasu)
Von Reisen in die nördliche Afar-Region (Zone 2, Kilbet Rasu, und Zone 4, Fanti Rasu) wird abgeraten. Eine Ausnahme bildet die Danakil-Ebene unter folgenden Voraussetzungen: Die Anreise erfolgt über den Flughafen Semera. Sie besuchen die Danakil-Ebene in organisierten Touren und in Begleitung einer vertrauenswürdigen lokalen Reiseleitung. Sie lassen grösste Vorsicht walten und reisen in Gruppen von mehreren Fahrzeugen. Trotz Begleitung durch eine erfahrene lokale Reiseleitung und vorgängigen Erkundigungen bei den lokalen Behörden, kann eine erhöhte Gefährdung nicht ausgeschlossen werden.
Die ehemaligen Kampfzonen aus dem Grenzkonflikt mit Eritrea entlang der eritreischen Grenze sind stark vermint. Auch die Strasse, die den Krater Dallol mit dem Vulkan Erta Ale sowie der Stadt Logia verbindet, kann vermint sein.
Region Benishangul-Gumuz
Von Reisen in die Region Benishangul-Gumuz wird abgeraten.
Bewaffnete Gruppen und Banditen haben ihre Aktivitäten auf die gesamte Region ausgeweitet und überfallen immer wieder Dörfer. Diese Konflikte führen unter anderem zu Angriffen auf Zivilpersonen.
Region Gambella
Von Reisen in die Region Gambella wird abgeraten.
In der Region Gambella bestehen politische und ethnische Spannungen. Sie führen zeitweise zu gewaltsamen Konflikten mit Todesopfern. Ehemalige Kampfzonen entlang der sudanesischen Grenzen sind teilweise vermint.
Regionen South, South West, Central und Sidama
Meiden Sie die Grenzgebiete zu Kenia und Südsudan grossräumig.
In diesen Regionen bestehen politische und ethnische Spannungen, die aus geringem Anlass zu lokalen Gewalttaten führen können.
Lassen Sie bei Reisen in die Regionen South, South West, Central und Sidama Vorsicht walten und reisen Sie in Gruppen von mehreren Fahrzeugen.
Region Somali
Es wird abgeraten von Reisen nach Sitti sowie den Grenzgebieten zu Somalia und Kenia, die weiträumig zu meiden sind.
Im Juli 2022 verübten Al-Shabab Anschläge entlang der Grenze zwischen Somalia und der Region Somali in Äthiopien. Dabei sind mehrere Personen getötet oder verletzt worden. In Sitti in der nördlichen Somali-Region bestehen langjährige Grenzstreitereien, die regelmässig zu Gewalttaten führen.