Artikel, 03.10.2013

An der 11. Vertragsparteienkonferenz der Rio-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung konnte die Schweiz einen wichtigen Erfolg verbuchen: Die Staaten anerkannten in Namibia (die Konferenz fand vom 16. Bis 27. September in Windhoek statt) das weltweite Netzwerk zur Dokumentation von Technologien und Ansätzen im nachhaltigen Landmanagement WOCAT (World Overview on Conservation Approaches and Technologies) zur Referenz in den Bereichen Dokumentation und Datenbank. WOCAT ist ein weltweites Netzwerk und wird von der DEZA massgeblich unterstützt. Das Sekretariat des Netzwerks befindet sich an der Universität Bern.

Rund ein Viertel der Erdoberfläche und mehr als eine Milliarde Menschen sind von Wüstenbildung und Landdegradation betroffen. Das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung in den von Dürre und/oder Wüstenbildung schwer betroffenen Ländern UNCCD (United Nations Convention to Combat Desertification) gehört zu den drei Übereinkommen, die aus dem Erdgipfel in Rio de Janeiro von 1992 hervorgingen.

Zur Aufnahme der Thematik in die neuen Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsziele (Post-2015-Agenda) haben die Parteien unterschiedliche Positionen: Viele afrikanische Vertragsparteien der Konvention möchten ein Ziel für eine Welt ohne Landdegradation (For a Land-Degradation Neutral World) formulieren. Andere Staaten hingegen befürchten, dass ein solches Ziel den geographischen und ökologischen Rahmen der Konvention sprengt, und dass etwa die Abholzung von Wäldern plötzlich auch im Mittelpunkt der Diskussionen zu Degradation und Landregenration stehen könnte.

Erfolg für die Schweiz

Einen wichtigen Erfolg kann die Schweiz mit der Anerkennung durch die UNCCD Vertragsparteien von WOCAT (World Overview on Conservation Approaches and Technologies – WOCAT) feiern. WOCAT ist ein weltweites Netzwerk zur Dokumentation von Technologien und Ansätzen im nachhaltigen Landmanagement. Das Sekretariat befindet sich zur Zeit im Centre for Development and Environment (CDE) der Universität Bern und wird seit vielen Jahren von der DEZA finanziell unterstützt. Damit erhält die UNCCD ein effektives Instrument zum Austausch von Informationen über nachhaltiges Landmanagement. Mit der Anerkennung von WOCAT als Referenzplattform kann diese weiter ausgebaut werden und neue Partnerschaften aufbauen. Das langjährige Engagement der DEZA und der Universität Bern hat damit eine wichtige Wegmarke erreicht.

Die Schweizer Delegation wurde angeführt von Botschafter Michel Mordasini, Vizedirektor der DEZA. Vertreten waren ausserdem die Politische Direktion und das Bundesamt für Umwelt sowie die Universität Bern (CDE). Der Schweizerische Botschafter für Namibia, Christian Meuwly, reiste aus Pretoria an und unterstützte die Delegation bei der Wahrnehmung der Kontakte auf höchstem Niveau.

An der Vertragsparteienkonferenz nominierte der UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon die Französin Monique Barbut als Chefin der UNCCD, die als früherer CEO des Globalen Umweltfonds GEF bestens für das Amt qualifiziert ist.

Die nächste Vertragsparteienkonferenz ist für das erste Halbjahr 2015 in der Türkei geplant.

Desertifikation - Der Kampf gegen die Wüstenbildung ist eine Antwort auf den Schrei der Erde

Video über die Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Dürren und Katastrophen durch nachhaltige Bodenbewirtschaftung

Netzwerk zur Dokumentation von Technologien und Ansätzen im nachhaltigen Landmanagement WOCAT

Letzte Aktualisierung 13.01.2023

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