Reisehinweise für Togo

Gültig am:

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Publiziert am: 01.12.2023

Diese Reisehinweise entsprechen der aktuellen Lagebeurteilung des EDA. Sie werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst. Beachten Sie auch die nachstehenden länderunabhängigen Reiseinformationen und die Fokus-Themen; sie sind Bestandteil dieser Reisehinweise.

Diese Reisehinweise sind vollständig überarbeitet worden.

Grundsätzliche Einschätzung

Die soziale Lage ist gespannt. Trotz zeitweise ruhigen Phasen muss im ganzen Land mit Demonstrationen gerechnet werden. Gewaltsame Ausschreitungen und Zusammenstösse zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften sowie Strassenblockaden kommen vor. Gewaltsame Demonstrationen haben wiederholt Verletzte und Todesopfer gefordert.

Mit dem wachsenden Einfluss und den zunehmenden Aktivitäten von terroristischen Gruppierungen in Burkina Faso sowie in Teilen von Nigeria und Benin hat sich das Entführungs- und Anschlagsrisiko auch in Togo erhöht.
Beachten Sie auch die folgenden Informationen:
Entführungsrisiko in der Sahara und Sahelzone

Terrorismus und Entführungen

Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien und bei Ihrem Reiseveranstalter über die Entwicklung der Lage. Meiden Sie Demonstrationen und grosse Menschenansammlungen jeder Art und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden (z.B. Ausgangssperren). Lassen Sie grosse Vorsicht walten.

Spezifische regionale Risiken

Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.

Provinz Savanes:
Von Reisen in die Provinz Savanes wird abgeraten.
In Burkina Faso und im Grenzgebiet Togos zu Burkina Faso sind bewaffnete Banden und Terroristen aktiv. Terroristische Anschläge und bewaffnete Angriffe fordern regelmässig Todesopfer. Beispiele:

  • Am 17. Juli 2023 wurden bei einem Angriff in der Präfektur Kpendjal (Provinz Savanes) mindestens 12 Soldaten getötet.
  • Am 20. April 2023 wurden bei einem Angriff in der Präfektur Tone (Provinz Savanes) mindestens sechs Personen getötet.
  • Am 10. Februar 2023 wurden bei einem Angriff in der Präfektur Kpendjal (Provinz Savanes) mindestens 31 Zivilpersonen getötet.
  • Am 24. November 2022 wurden bei einem Angriff in der Präfektur Kpendjal (Provinz Savanes) mindestens siebzehn Soldaten getötet.
  • Am 14. und 15. Juli 2022 wurden bei einem Angriff auf zahlreiche Dörfer in der Präfektur Kpendjal (Provinz Savanes) mindestens zwölf Zivilpersonen getötet.

Das Entführungsrisiko ist erhöht. In gewissen Regionen der Provinz Savanes gilt ein Ausnahmezustand und/oder eine Ausgangssperre. Die Behörden verhängen diese Massnahmen oft kurzfristig zur Bekämpfung terroristischer Bedrohungen. Der Ausnahmezustand berechtigt die Behörden unter anderem, Hausdurchsuchungen ohne Durchsuchungsbefehl vorzunehmen und die Versammlungs- oder die Bewegungsfreiheit einzuschränken.

Schweizer Staatsangehörige, die beschliessen entgegen der Empfehlung des EDA in diese Region zu reisen, müssen sich bewusst sein, dass die Schweiz nur eng begrenzte – je nach Situation gar keine - Möglichkeit zur Hilfeleistung in Notfällen hat.

Provinz Kara:
Das Risiko von Angriffen und Entführungen besteht auch in der Provinz Kara, insbesondere nördlich der Stadt Kara. Auch gewalttätige Demonstrationen können jederzeit vorkommen.
Informieren Sie sich vor und während Reisen in die Provinz Kara bei den lokalen Behörden über die aktuelle Sicherheitslage. Lassen Sie sich von einer lokalen Vertrauensperson begleiten und seien Sie äusserst vorsichtig.

Kriminalität

Die Kriminalität ist vor allem in der Hauptstadt Lomé hoch. Bei Einbrüchen, Überfällen, Taschen-, Entreiss- und Autodiebstählen wird immer häufiger Gewalt angewendet. Auch Entführungen zwecks Lösegelderpressung kommen vor. Unter anderem werden folgende Vorsichtsmassnahmen empfohlen:

  • Unternehmen Sie Exkursionen und Spaziergänge in Gruppen und verzichten Sie nachts ganz darauf.
  • Lassen Sie an den Stränden besondere Vorsicht walten, und gehen Sie nicht alleine hin.
  • Tragen Sie keine Wertgegenstände (Uhren, Schmuck etc.) und nur wenig Geld auf sich.
  • Deponieren Sie Ihre Dokumente im Hotelsafe. Tragen Sie jedoch immer eine Fotokopie des Reisepasses (einschliesslich der Seite mit dem Visum) auf sich, denn Polizeikontrollen sind häufig.
  • Hüten Sie sich vor Taschendiebstählen, insbesondere bei grossen Menschenansammlungen, an öffentlichen Plätzen und Märkten.
  • Halten Sie die Autotüren verriegelt und die Fenster geschlossen.
  • Häufig täuschen Kriminelle Staus und Unfälle vor, um Autos zu stoppen und die Insassinnen und Insassen zu berauben. Fahren Sie im Falle eines Unfalles direkt zum nächsten Polizeiposten.
  • Leisten Sie bei einem Überfall keinen Widerstand, denn die Gewaltbereitschaft ist hoch.
  • Frauen sollten nicht alleine reisen.
  • Lassen Sie Fremden gegenüber ein gesundes Misstrauen walten. Geschäftsleuten wird empfohlen, neue Geschäftsbeziehungen vorsichtig anzugehen und durch eine erfahrene, vertrauenswürdige Firma oder Agentur vermitteln zu lassen.
  • Seien Sie vorsichtig mit Kontakten über das Internet. Geben Sie nie Ihre Bankdaten bekannt und überweisen Sie kein Geld an Unbekannte. Es kommt auch vor, dass Kriminelle vorgeben, eine Freundschaft oder Geschäftsbeziehung anbahnen zu wollen und Personen einladen. Einmal im Land, werden diese Personen bedroht oder entführt, um Geld zu erpressen.

Es kommt immer wieder zu Betrügereien aus Westafrika, bei denen die Opfer per E-Mail und unter Vorgabe von Gründen aller Art zu Geldzahlungen oder Vorschussleistungen angehalten werden. Häufig stecken betrügerische Absichten dahinter, wenn:

  • Sie jemand wegen eines medizinischen oder anderen Notfalls (Raubüberfall, Verhaftung, Problem mit Behörden, Visumproblem etc.) um eine rasche Geldüberweisung bittet;
  • Sie um die Angabe von Bankverbindungen gebeten werden, um Erbschaften und andere Gelder zu überweisen;
  • Sie Angebote erhalten, welche einen hohen Gewinn versprechen;
  • Sie offiziell aussehende Beweisdokumente zugesandt erhalten. Solche sind oftmals gefälscht.

In den togolesischen Gewässern, ist es wiederholt zu Piratenüberfällen gekommen. Beachten Sie die spezifischen Informationen:
Maritime Risiken und Piraterie

Verkehr und Infrastruktur

Polizeikontrollen werden im ganzen Land durchgeführt. Halten Sie an und weisen Sie Ihren Pass vor. Auch Durchsuchungen des Fahrzeuges sind üblich.

Der Zustand der Strassen ausserhalb der Hauptstadt Lomé ist oft schlecht, und sie sind zum Grossteil nicht asphaltiert. Der Strassenverkehr fordert jedes Jahr zahlreiche Todesopfer aufgrund der unvorhersehbaren Fahrweise und der ungenügenden technischen Wartung vieler Fahrzeuge. Streunendes Vieh und unbeleuchtete Fahrzeuge bilden zusätzliche Gefahren. Verzichten Sie auf nächtliche Überlandfahrten.

Bei Verkehrsunfällen kann es wegen möglicher Repressalien angezeigt sein, nicht anzuhalten, sondern bis zum nächsten Polizeiposten weiterzufahren.

Zeitweise bestehen Engpässe bei der Versorgung mit Treibstoffen.

Es kommt vor, dass die Grenzübergänge kurzfristig vorübergehend geschlossen werden, z.B. um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Informieren Sie sich bei den lokalen Behörden oder direkt bei den Grenzposten.

Besondere rechtliche Bestimmungen

Strafbar sind unter anderem:

  • gleichgeschlechtliche Handlungen;
  • das Fotografieren von uniformierten Personen, militärischen Einrichtungen und öffentlichen Bauten (Flughäfen, Brücken, usw.).

Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz werden schon bei geringsten Mengen und bei jeder Art von Drogen hart bestraft.

Die Haftbedingungen sind prekär.

Naturbedingte Risiken

Während der Regenzeit sind Überschwemmungen möglich. Beachten Sie die lokalen Wettervorhersagen.

Medizinische Versorgung

Insbesondere ausserhalb von Lomé ist die medizinische Versorgung nicht immer gewährleistet. Krankenhäuser verlangen vor Behandlungen eine Vorschusszahlung (Bargeld). Eigenes Verbandmaterial und Wegwerfspritzen können sich als nützlich erweisen. Ernsthafte Verletzungen und Erkrankungen müssen ausserhalb des Landes behandelt werden.
Wenn Sie auf bestimmte Medikamente angewiesen sind, sollte Ihre Reiseapotheke einen ausreichenden Vorrat enthalten. Bedenken Sie jedoch: In vielen Ländern gelten besondere Vorschriften für die Mitnahme von betäubungsmittelhaltigen Medikamenten (z.B. Methadon) und Substanzen, mit denen psychische Erkrankungen behandelt werden. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls vor der Abreise direkt bei der zuständigen ausländischen Vertretung (Botschaft oder Konsulat) und konsultieren Sie die Rubrik Reiselinks, wo Sie unter anderem weitere Informationen zu diesem Thema sowie generell zur Reisemedizin finden.
Über die Verbreitung von Krankheiten und mögliche Schutzmassnahmen informieren medizinische Fachpersonen und Impfzentren.
Reiselinks

Nützliche Adressen

Notruf Polizei: 117 (vom Festnetz) oder 161 (vom Mobiltelefon)
Gendarmerie: 172 oder +228 2221 3743
Commissariat Centrale: +228 2221 2871
Notruf Feuerwehr: 118

Togolesische Zollvorschriften: Office Togolais des Recettes

Schweizer Vertretungen im Ausland: Wenn Sie im Ausland in eine Notlage geraten, können Sie sich an die nächste Schweizer Vertretung oder an die Helpline EDA wenden.
Schweizer Botschaft in Ghana
Schweizer Generalkonsulat in Togo
Helpline EDA

Ausländische Vertretungen in der Schweiz: Auskunft über die Einreisevorschriften (zugelassene Ausweise, Visum etc.) erteilen die zuständigen ausländischen Botschaften und Konsulate. Sie informieren auch über die Zollbestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Tieren und Waren: elektronische Geräte, Souvenirs, Medikamente etc.
Ausländische Vertretungen in der Schweiz
Togo e-Visa

Ausschluss der Haftung
Die Reisehinweise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stützen sich auf eigene, als vertrauenswürdig eingeschätzte Informationsquellen. Sie verstehen sich als nützliche Hinweise zur Planung einer Reise. Das EDA kann Reisenden aber den Entscheid und die Verantwortung für die Vorbereitung und Durchführung der Reise nicht abnehmen.
Gefahrensituationen sind oft nicht vorhersehbar, unübersichtlich und können sich rasch ändern. Das EDA übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit der Reisehinweise und für die Richtigkeit des Inhalts von verlinkten externen Internetseiten. Es lehnt jede Haftung für allfällige Schäden im Zusammenhang mit einer Reise ab. Forderungen im Zusammenhang mit der Annullierung einer Reise sind direkt beim Reisebüro oder der Reiseversicherung geltend zu machen.

Letzte Aktualisierung 01.12.2023

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