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Nichtübertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Krebs oder Diabetes machen weltweit rund 60 Prozent der jährlichen Todesfälle aus. In der Ukraine liegt dieser Wert aber bei etwa 90 Prozent. Das Land hat eine der höchsten Sterblichkeitsraten infolge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Europa. Rund 30 Prozent der Männer, die in der Ukraine durch nichtübertragbare Krankheiten sterben, sind jünger als 60 Jahre alt. Die Gründe dafür sind einerseits der Tabakkonsum (30 Prozent der erwachsenen Bevölkerung raucht täglich), ungesunde Ernährung, wenig Bewegung sowie schädlicher Alkoholkonsum. Andererseits trägt auch die wenig entwickelte Allgemeinmedizin in der Ukraine zu diesem Umstand bei, da sie eine wichtige Rolle in der Prävention und der Früherkennung von nichtübertragbaren Krankheiten spielt. Der bewaffnete Konflikt im Osten der Ukraine hat die Probleme diesbezüglich noch verstärkt.
Mit dem Projekt «Non-Communicable Diseases Prevention and Health Promotion in Ukraine», das 2015 in Partnerschaft mit der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) lanciert wurde und voraussichtlich bis 2022 dauern wird, will die DEZA dazu beitragen, dass die Erkrankungs- und Sterblichkeitsrate durch nichtübertragbare Krankheiten gesenkt werden kann: Bis 2022 soll so die Rate der Sterblichkeit durch nichtübertragbare Krankheiten um mindestens 25 Prozent geringer ausfallen. Allerdings stellen die politische Instabilität und der bewaffnete Konflikt in der Ukraine eine grosse Herausforderung für die Umsetzung des Projekts dar.
Weniger Werbung für Tabak und Alkohol
Um dieses Ziel zu erreichen, sieht das Projekt u.a. die Ausarbeitung eines nationalen Massnahmenplans vor, welcher durch finanzielle Anreize den Konsum von Alkohol und Tabakprodukten verringern soll, sowie neue Gesetzte, die die Werbung und Vermarktung von Tabak, Alkohol und ungesunden Lebensmitteln einschränken. Ebenfalls Teil des Projekts ist die Stärkung der medizinischen Grundversorgung. Die Massnahmen umfassen dabei vor allem Ausbildungen für medizinisches Personal. Dies geschieht in erster Linie mit Hilfe der Anwendung eines Massnahmenplans der WHO.
Eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Ziele spielt auch die Prävention: Im Rahmen weiterer Projekte, die die DEZA in der Ukraine umsetzt, wird in Partnerschaft mit den ukrainischen Behörden und internationalen Organisationen wie dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (United Nations Children’s Fund, UNICEF) oder dem ukrainisch-schweizerischen «Mother and Child Health Program» u.a. der bewusste Umgang mit Sucht- und Genussmitteln in die Lehrpläne von Primar- und Sekundarschulen integriert.
Das Projekt wird auf nationaler Ebene sowie in einzelnen Pilotregionen umgesetzt. Drei dieser Regionen, Kiew, Charkiw und Dnipropetrowsk, beherbergen eine grosse Zahl an intern Vertriebenen, die vor dem bewaffneten Konflikt im Osten des Landes flüchteten und ein besonderes Risiko für nichtübertragbare Krankheiten aufweisen.