Bern, Medienmitteilung, 13.10.2010

Die Zahl der Überschwemmungen, Stürme und Dürren nimmt zu. "In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Anzahl der Naturkatastrophen vervierfacht - und sie haben zunehmend verheerende Auswirkungen", sagte Bundesrätin Micheline Calmy-Rey am Mittwoch anlässlich des diesjährigen internationalen Tags zur Katastrophenvorbeugung. Umso wichtiger wird die Prävention. Dank ihrer langjährigen Erfahrung im Umgang mit Naturkatastrophen kann die humanitäre Hilfe der Schweiz zahlreiche Staaten im Kampf gegen Katastrophen unterstützen. Schweizer Expertenwissen trägt dazu bei, die nationale und lokale Katastrophenvorsorge und damit den Schutz der Bevölkerung zu verbessern.

Lawinen, Bergrutsche und Überschwemmungen sind in der Schweiz eine Realität. "Unser Land ist seit langem für das Thema der Katastrophenprävention sensibilisiert und gehört international zu den führenden Nationen in Sachen Vorbeugung gegen Naturkatastrophen und deren Folgen", stellte die Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten EDA am Mittwoch fest: "Darum kann das EDA zahlreiche Länder bei Massnahmen zur Vermeidung von Katastrophen sowie zur Eindämmung deren Auswirkungen kompetent unterstützen - beispielsweise Pakistan."  

Pakistan wurde im Juli und August von verheerenden Überschwemmungen heimgesucht. Die Schweiz unterstützt in diesem Land Projekte für effiziente Schutzmassnahmen wie Schleusen und Dämme. So hat die Direktion für Entwicklungszusammenarbeit DEZA in der Khyber Paktunkhwa Provinz den Bau eines 1,5 Km langen Damms mitfinanziert, welcher 180 Häuser des Dorfes Kohawar mit rund 2000 Einwohnern schützt. Dieser Damm hat sich bewährt, die Schäden der letzten Überschwemmungen waren deutlich geringer als in anderen Regionen. Geschützt wurden nicht nur die Häuser, sondern auch der Viehbestand, das Getreidelager und andere Infrastrukturen.

Die Katastrophenprävention und die Reduktion von klimabedingten Risiken sind ein Kernanliegen der schweizerischen Humanitären Hilfe. Die DEZA konzentriert ihre Anstrengungen auf Länder mit hohen Risiken und ungenügenden Bewältigungsstrategien. Sie arbeitet in Tadjikistan mit den nationalen Behörden im Bereich Hochwasserschutz, in Bangladesh ist sie im Bereich sturmresistentes Bauen tätig. In Armenien, Marokko, Georgien und Jordanien engagiert sich die DEZA bei der Erdbebenausbildung. Und in Peru und Nicaragua befasst man sich mit dem Klimawandel und dessen Auswirkungen.  

Auch auf multilateraler Ebene hat die Schweiz in den letzten Jahren eine führende Rolle in der Umsetzung von Katastrophenvorbeugung eingenommen. Sie unterstützt die wichtigsten internationalen Organisationen durch finanzielle Beiträge und Experteneinsätze. Zudem setzt sie sich für eine effizient funktionierende Zusammenarbeit sowie bessere Koordination zwischen den verschiedenen mulilateralen Akteuren der ‚International Strategy for Disaster Risk Reduction’ (ISDR) ein. 

Der „Internationale Tag der Katastrophenvorbeugung“ wurde von der UNO-Generalversammlung ins Leben gerufen und soll zur Schaffung eines globalen Bewusstseins über die Bedeutung der Katastrophenprävention beitragen. Die Zunahme der Naturkatastrophen sind auch Folge der Klimaveränderung. Gletscher und Pole schmelzen, saisonale Regenfall-Muster verändern sich, Wasservorräte werden knapper. Dass Katastrophen oft gravierendere Auswirkungen als früher haben, ist u. a. auch auf die Verstädterung vieler Gebieten und das grosse Bevölkerungswachstum zurückzuführen.


Weiterführende Informationen

Nothilfe und Wiederaufbau der DEZA
Artikel zum Internationalen Tag zur Katastrophenvorbeugung
Katastrophenprävention - ein Kernanliegen der Schweiz
Überschwemmungen in Pakistan


Adresse für Rückfragen:

Information EDA
Bundeshaus West
CH-3003 Bern
Tel.: +41 (0)31 322 31 53
Fax: +41 (0)31 324 90 47
E-Mail: info@eda.admin.ch


Herausgeber:

Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten

Letzte Aktualisierung 13.01.2023

Kontakt

Kommunikation EDA

Bundeshaus West
3003 Bern

Telefon (nur für Journalisten):
+41 58 460 55 55

Telefon (für alle anderen Anfragen):
+41 58 462 31 53

Zum Anfang