Artikel, 19.03.2013

Arabische Staaten sind oft mit Naturgefahren wie Erdbeben, Erdrutsche und Überschwemmungen konfrontiert, die schwere Schäden anrichten und viele Opfer hinterlassen. Dadurch nimmt auch die Anfälligkeit von Städten im Mittleren Osten und in Nordafrika gegenüber Katastrophen zu. Dies ist das Thema der ersten Regionalkonferenz über die Verringerung von Katastrophenrisiken in der arabischen Region, die im jordanischen Aqaba stattfindet und an der Vertreterinnen und Vertreter arabischer Staaten und von Entwicklungsagenturen teilnehmen. Organisiert wird sie gemeinsam von der DEZA, den jordanischen Behörden und Partnern der Vereinten Nationen.

Katastrophen entstehen meistens, wenn Naturgefahren auf dicht bevölkerte Gebiete mit wenig Widerstandskapazitäten und einer schwachen Infrastruktur treffen. Dies ist häufig der Fall in arabischen Städten und stellt eine Bedrohung für die Sicherheit der urbanen Bevölkerung dar. Während der letzten drei Jahrzehnte waren in der Region über 37 Millionen Menschen von Naturgefahren mit beträchtlichen finanziellen Folgen betroffen. Dies veranlasste viele arabische Staaten, den von der UNO verabschiedeten Hyogo-Aktionsrahmen (Hygo Framework for Action, HFA) einzuführen. Es handelt sich um einen globalen Rahmen zur weltweiten Umsetzung von Massnahmen zur Verminderung von Katastrophenrisiken (Disaster Risk Reduction, DRR).

Die erste arabische Regionalkonferenz über die Verminderung von Katastrophenrisiken in Aqaba zeigt auf, welche Strategien die 22 arabischen Staaten, die dem HFA beigetreten sind, bisher eingeschlagen haben und welche Massnahmen folgten. Neben Ministern und anderen hochrangigen Regierungsvertretern nehmen an dieser Konferenz auch Bürgermeister arabischer Städte, Vertreter der Zivilgesellschaft und von internationalen Agenturen und der UNO teil. Die DEZA arbeitet seit einigen Jahren intensiv daran, die arabischen Länder zum Thema DRR an einen Tisch zu bringen.

Die Konferenz weihte ein Diskussionsforum ein, das den Dialog unter den betroffenen Ländern und Partnern fördern soll und das Politikern, Entscheidungsträgern, Wissenschaftlern und Fachleuten aus der Region als Plattform für einen regelmässigen Austausch über Fortschritte und Herausforderungen in diesem Bereich dienen soll. Die Konferenz endete mit einer arabischen Erklärung über DRR in den Städten. Die Ergebnisse der Konferenz werden an der « Global Platform for Disaster and Risk Reduction», die vom 19. bis 23. Mai 2013 in Genf stattfindet, präsentiert.

Verringerung des Katastrophenrisikos – eine DEZA-Priorität
Die Verringerung des Katastrophenrisikos ist ein Schwerpunktthema der DEZA. Bei der Konferenzeröffnung erinnerte der Schweizer Botschafter in Jordanien, Michael Winzap, an die Erfahrungen der Schweiz im DRR-Bereich und unterstrich, dass Vorsorge und Risikominderung weniger kostspielig seien als die Folgen einer Katastrophe. Er erwähnte zudem die Bereitschaft der Schweiz, ihre Erfahrungen und ihr Knowhow mit den arabischen Ländern zu teilen.

Die DEZA ist in der arabischen Region bereits sehr aktiv im DRR-Bereich. In Aqaba selber unterstützte sie zusammen mit dem UNO-Entwicklungsprogramm (UNDP) ein Projekt zur Verbesserung der Katastrophenvorsorge der Stadt. Auf Ersuchen der Behörden Aqabas wurde ein Projekt ausgearbeitet, das eine Erdbebenrisikoanalyse, die Ausarbeitung eines Masterplans für ein Risikomanagement für die Stadt, die Ausbildung von 2000 Regierungsangestellten und die Verbesserung der urbanen Infrastruktur wie Schulen und Spitäler umfasste. Die DEZA will auch in Zukunft die Durchführung ähnlicher Projekte in der Region unterstützen.

Letzte Aktualisierung 13.01.2023

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