Malariabekämpfung: eine erfolgreiche öffentlich-private Partnerschaft

Eine Afrikanische Familie bei einem Malaria Schnelltest
90% aller Malariaopfer leben in Afrika – am meisten gefährdet sind Frauen und Kinder. © Tokozile Ngwenya Kangombe/Swiss Malaria Group

Dem Risiko, sich mit Malaria zu infizieren und daran zu erkranken, sind weltweit 3,3 Milliarden Menschen ausgesetzt. Die Schweiz unterstützt mehrere Partnerschaften mit der Privatwirtschaft im Kampf gegen diese Krankheit, die die Entwicklung der betroffenen Regionen hemmt, vor allem in Afrika.

Ein Tropfen Blut wird auf einen Plastikchip von 10x3 Zentimetern appliziert. Nach wenigen Minuten werden wie bei einem Schwangerschaftstest ein oder zwei Streifen sichtbar. Mit solchen Verfahren werden Schnelldiagnosen in Ländern erstellt, die von Malaria betroffen sind. Die Qualität des Instruments wird von der Stiftung FIND (Foundation for Innovative New Diagnostic) regelmässig überprüft.

FIND ist eine der öffentlich-privaten Partnerschaften, die von der DEZA bei der Malariabekämpfung unterstützt werden. Auch wenn die Zahl der Malariatoten seit den 2000er-Jahren um 50 Prozent zurückgegangen ist, fordert die Krankheit jedes Jahr noch immer eine halbe Million Opfer, davon 90 Prozent in Afrika. Für die betroffenen Länder stellt sie nach wie vor eine erhebliche Herausforderung dar. Besonders gefährdet sind Kinder und Frauen.

DEZA-Projekt: Malariabekämpfung: Diagnostik verbessern

Öffentlich-private Partnerschaften für die Produktentwicklung (Product Development Partnerships, PDP)

Das Modell der PDP entstand in den 1990er-Jahren. Ziel war es, innovative Ansätze zu finden, um die Bürde durch armutsbedingte Krankheiten wie Malaria zu verringern. Bei der Konzeption dieses neuen Kooperationsmodells spielte die Schweiz eine aktive Rolle. Gemeinsam mit anderen Partnern rief sie eine der ersten PDP ins Leben: die «Medicines for Malaria Venture» (MMV). Diese Partnerschaften tragen dazu bei, die Erforschung und Entwicklung von Diagnostika, Medikamenten und Instrumenten zur Bekämpfung der Überträger von Malaria und anderen Infektionskrankheiten zu fördern.

PDP sind Stiftungen, die aus öffentlichen und privaten Mitteln finanziert werden. Darin sind Industriezweige (Pharmazie, Biotechnologie) und Forschungseinrichtungen vertreten, die ihren Sachverstand und ihr Wissen für die Entwicklung von erschwinglichen, den Bedürfnissen und Lebensbedingungen der Menschen entsprechenden Produkten zur Verfügung stellen.

Insgesamt unterstützt die DEZA drei in der Malariabekämpfung tätige PDP: MMV im Bereich Medikamente, FIND bei der Entwicklung und Qualitätskontrolle von Diagnostika und IVCC (Innovative Vector Control Consortium) im Bereich Insektizide.

Medicines for Malaria Venture MMV (en)

Foundation for Innovative New Diagnostic FIND (en)

Innovative Vector Control Consortium IVCC (en, fr)

Vielversprechende Ergebnisse

Dank der drei PDP konnte eine Reihe von Produkten entwickelt werden. So hat MMV fünf neue Malariamedikamente auf den Markt gebracht. Neun weitere befinden sich in der klinischen Entwicklung. Mehr als 300 Millionen Behandlungseinheiten von Coartem® Dispersible wurden für die Behandlung von Kindern in über 50 Ländern bereitgestellt, in denen Malaria endemisch ist. IVCC hat eine neue Formulierung für ein langlebiges Insektizid eingeführt, und FIND arbeitet an einem innovativen Test, mit dem festgestellt werden soll, ob Fieber bei Patienten durch Malaria oder andere Infektionen verursacht wird.