Die schweizerische Entwicklungszusammenarbeit in Bolivien konzentriert sich auf die Bereiche Gouvernanz, wirtschaftliche Entwicklung sowie Klimawandel und Umwelt. Die wachsende Verstädterung Boliviens stellt eine zunehmende Herausforderung dar. Neben der Entwicklung der ländlichen Gebiete geht es deshalb auch um die Verbesserung der Versorgung im periurbanen Raum.
Bolivien

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Botschaft |
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Mission / Delegation / Ständige Vertretung |
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Generalkonsulat |
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Honorarvertretung |
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Kooperationsbüro |
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Büro Erweiterungsbeitrag |
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See |
Von 2005 bis 2014 verzeichnete Bolivien ein Wirtschafts- und Einkommenswachstum, das namentlich auf die Exporte von Erdgas, Erdöl und Bergbauerzeugnisse zurückzuführen war. Seit dem Ende des Rohstoffbooms 2014 sind die Einnahmen des Landes zwar wieder um 25% zurückgegangen. Die vom Staat damals durchgeführten Sozialprogramme zur Umverteilung der Einnahmen führten aber zu einer Verringerung der Armut. Trotzdem bleibt Bolivien eines der ärmsten Länder Lateinamerikas. Die Herausforderungen in der Wirtschaft liegen in einer stark überbewerteten Währung, Unterbeschäftigung, tiefer Produktivität, mangelnder Diversifizierung (z.B. einseitige Güter werden produziert oder sehr einseitige Wirtschaftszweige), ungenügender internationaler Wettbewerbsfähigkeit, sowie einer signifikanten Schattenwirtschaft.
Die Schweiz setzt sich dafür ein, dass die zusätzlichen öffentlichen Mittel Armen und besonders vulnerablen Gruppen – insbesondere junge Menschen und Frauen - zugutekommen. Ländliche und periurbane Gebiete im Hochland und in den Andentälern stehen im Fokus der Bemühungen. Ihre Aktivitäten in Bolivien koordiniert die Schweiz mit anderen nationalen und internationalen Organisationen und Ländern, die in Bolivien aktiv sind.
Bilaterale APD der Schweiz |
2018 |
2019 |
2020 * |
---|---|---|---|
Mio. CHF |
Mio. CHF |
Mio. CHF |
|
Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) |
|||
Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit |
23.43 |
13.76 |
14.60 |
Humanitäre Hilfe |
1.64 |
-0.09 |
– |
Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) |
|||
Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung |
0.54 |
1.14 |
2.31 |
Abteilung Menschliche Sicherheit (AMS) |
|||
Zivile Friedensförderung und Menschenrechte |
– |
0.04 |
0.10 |
Total DEZA/SECO/AMS |
25.61 |
14.85 |
17.01 |
Andere Bundesämter |
|||
Aussennetz des EDA |
1.34 |
1.91 |
.. |
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) |
0.02 |
0.02 |
.. |
Total andere Bundesämter |
1.36 |
1.93 |
– |
Kantone und Gemeinden |
0.71 |
.. |
.. |
Total |
27.68 |
16.78 |
17.01 |
* geplant; Gesamtbetrag aufgrund der zur Verfügung stehenden Daten
.. = keine Angaben | – = Betrag ist Null oder Betrag < 5'000 CHF
Gouvernanz
Förderung der Rechtsstaatlichkeit und Stärkung der Zivilgesellschaft
Gezielte Massnahmen in den Schweizer Entwicklungszusammenarbeits-Projekten gelten dem besseren Zugang zur Justiz für breite Bevölkerungskreise. Dies vor allem in den ländlichen Gebieten. Ein weiterer Schwerpunkt der Programme für eine bessere Rechtstaatlichkeit ist die Reduzierung der Gewalttaten gegenüber Frauen. Die Rahmenbedingungen für eine sich frei entfaltende Zivilgesellschaft sind in den letzten Jahren zusehends schwieriger geworden. Die Schweiz und die internationale Gebergemeinschaft setzen sich für einen konstruktiven Dialog und eine Kompromisskultur zwischen Zivilgesellschaft und Regierung ein.
Wirtschaftliche Entwicklung
Wirtschaftliche und produktive Entwicklung mit mehr Inklusion und Gleichberechtigung
Die Schwerpunkte liegen für die DEZA im Bereich der Berufsbildung, während sich das SECO hauptsächlich um Fragen des nachhaltigen Handels kümmert. In der Berufsbildung für benachteiligte Gruppen kann die Schweiz ihre eigene Erfahrung und das in verschiedenen Ländern Lateinamerikas erworbene Know-how einbringen. Das Ziel der Projekte in diesem Bereich ist, dass AbsolventInnen von Berufsschulen, Produzentenfamilien sowie Mikro- und Kleinunternehmern einen verbesserten Zugang zu Finanz- und Nichtfinanzdienstleistungen oder zu neuen Märkten haben. Hinsichtlich einer nachhaltigen Entwicklung (im Rahmen der Agenda 2030) sind Allianzen zwischen in Bolivien ansässigen Schweizer Firmen und der DEZA im Bereich der Berufsbildung vorgesehen. Ausserdem sind die Ausweitung der Produktion und die Steigerung der Produktivität wichtige Bestandteile von Schweizer Projekten.
Klimawandel und Umwelt
Risikoprävention und Verbesserung der Widerstandsfähigkeit
Die Schweiz engagiert sich dafür, dass natürliche Ressourcen nachhaltig genutzt werden.
Im Klimawandel zielt der Schweizer Beitrag vor allem auf Anpassungsmassnahmen. Zentral dabei ist die Wasserbewirtschaftung und Landnutzung sowie die Reduktion des Katastrophenrisikos durch Prävention und Katastrophenvorbereitung. Das SECO unterstützt dabei Massnahmen zur nachhaltigen Stadtentwicklung. Die fortschreitende Urbanisierung bedeutet auch Herausforderungen im Bereich Umwelt. Die DEZA konzentriert sich dabei speziell auf die Themen Abwasser und Abfall.
Geschichte der Zusammenarbeit
Geschätztes Engagement dank langjähriger Bemühungen
Die schweizerische Entwicklungszusammenarbeit geniesst für ihr langjähriges und erfolgreiches Engagement in Bolivien hohes Ansehen. Seit 1968 ist die Schweiz in Bolivien aktiv, seit 1981 ist Bolivien Schwerpunktland der DEZA und seit 2017 ein Komplementärmassnahmenland des Staatsekretariats für Wirtschaft (SECO). Das Programm wird laufend an die sich verändernden gesellschaftlich und wirtschaftlichen Bedingung des Landes angepasst.
Links
Schweizerisches Kooperationsbüro in Bolivien
Bilaterale Beziehungen Schweiz-Bolivien
Blog: Erfahrungsberichte aus Redaktionen
Die DEZA und die Schweizer Journalistenschule MAZ ermöglichen Schweizer Medienschaffenden Redaktionen in Ländern des Südens kennen zu lernen. In einem Blog erzählen die Journalisten und Fotografen von Ihren Erfahrungen in Bangladesch, Nepal, Laos, Bolivien und Tunesien.
Dokumente
Aktuelle Projekte
Andean Forest and Climate Change Programme (ANFOR) – Phase II
01.09.2019
- 31.08.2021
The second and last phase of the Andean Forest and Climate Change Programme (ANFOR) will consolidate, share and scale-up validated best practices on how to safeguard mountain forest ecosystems to further shape national forest policies aiming at enhanced resilience of Andean mountain forest ecosystems and increased human wellbeing. The Programme will inform the concerned regional and global dialogue and contribute to an effective implementation of national policies related to environmental integrity.
Diálogo y apoyo colaborativo (DAC)
01.07.2019
- 31.12.2023
The project aims to strengthen Bolivian civil society organisations, with a view to them engaging in dialogue incl. conflict resolution on a more equal footing and a relationship of shared responsibility with the state and the private sector, through collaborative interaction between them on key inclusive development issues (added value of Swiss support). Emphasis will be placed on the three domains of the current Cooperation Strategy: governance, economic development, and climate change and the environment.
Municipal environmental management
01.04.2019
- 31.03.2023
Based on its significant expertise in the field of sustainable waste and wastewater management Switzerland supports Bolivia in addressing its environmental challenges by consolidating models of sustainable management of wastewater treatment services and solid waste management for small and intermediate cities. In coordination with the Ministry of Environment and Water, it contributes to the implementation of public policies reinforcing the quality and efficiency of environmental services, involving local populations and institutions. This will reduce harmful effects on the health of the population.
Gestión integral del agua
01.01.2019
- 31.12.2022
In Bolivia, Switzerland has been supporting the Ministry of the Environment and Water in improving integrated water and watershed management for several years. In this last phase of the project, support is given to the consolidation and implementation of the “Plan Nacional de Cuencas” (National Watershed Plan) to ensure water security and increase the climate resilience of vulnerable populations. Consolidation includes better coordination among various state levels, sectors and institutions and the systematization and capitalization of experiences and results.
Rural Markets
01.01.2018
- 31.12.2021
Rural Household Production Units experience various difficulties preventing them from establishing themselves sustainably and competitively in the market. The Rural Markets project successfully applied the market systems development approach. It now aims to induce systemic changes and a scaling up of markets for producers in new regions of productive potential. Support of non-financial services combined with financial services will establish synergies between public and private actors.
Formación técnica profesional
01.05.2017
- 31.01.2023
Vocational skills development is key for improving production and expanding opportunities for employment and self-employment. The project aims to reduce poverty and inequality by enhancing access to the labour market. It seeks to strengthen vocational skills and certify competences with an emphasis on young people and adults, promote the quality of training centres, and the shared responsibility of public/private stakeholders. Strategies cover both the national and the local level.
Scaling-up SuizAgua Peru and Chile
01.10.2016
- 31.08.2021
Corporate Water Footprint (WF) frameworks in Chile and Peru animate private companies to use and manage water in a sustainable manner. Civil society is made aware of sustainable water cultures by behavioural change campaigns and by being part of watershed collective actions with the private sector. Cooperation among SuizAgua Colombia, Peru and Chile and with other partners ensures further outreach of the project in Latin America with the help of an active community of practice sharing gained knowledge.
Geplantes Projekt
Jiwasa Programme – Strengthening urban MSEs
01.04.2015
- 31.03.2024
Poverty and vulnerability have increased among the urban population due to the surge in rural-urban migration. The project contributes to a National Programme that focuses on poverty reduction and improvements in employment conditions by providing financial and non-financial services required by urban Micro and Small Enterprises (MSEs). The support focuses on processing activities of several productive sectors, benefiting 15,000 MSEs.
Global Water Security and Sanitation Partnership (GWSP) - Phase II
01.11.2019
- 30.06.2023
The GWSP is a leading global "think tank" of the World Bank to address the water and sanitation challenge in an integrated manner, as set out in the Sustainable Development Goals. GWSP advances innovative global knowledge production and exchange as well as builds capacity through country-level support across regions.
Global Trade Facilitation Program
17.12.2018
- 16.12.2022
Trade is a key stimulus to economic growth and fundamental to the competitiveness of developing country firms and industries. With appropriate policies and programs, trade is a major source of employment and enhanced consumer welfare for the poor.
Sustaining Competitive and Responsible Enterprises SCORE, Phase III
01.10.2017
- 31.12.2021
SCORE is one of SECO's flagship programmes to foster more & better jobs in small and medium enterprises (SME) in partner countries. SCORE provides on-the-job training for workers and managers to improve productivity and working conditions in SMEs and help them to participate in global supply chains. SCORE is a joint programme with Norway and ILO.
World Bank City Resilience Program
01.07.2017
- 31.12.2021
The City Resilience Program is a project preparation facility, which aims to enhance capacity and consolidate city engagement on urban resilience.It will support the establishment of comprehensive engagements in selected cities as well as the foundation of strategic partnerships in order to unlock new sources of capital for building up resilience.