Einblicke in die Zusammenarbeit mit Nicaragua. © DEZA

Fläche: 130'370 km2
Bevölkerung: 6,95 Mio. Einwohner
BIP pro Kopf: 2255 $ (KKP: 6875 $)
Schwerpunktland seit 1993

Im Juli 1979 endete in Nicaragua nach einem Bürgerkrieg die Diktatur von Anastasio Somoza. Die Schweiz engagierte sich sogleich mit humanitärer Hilfe beim Wiederaufbau und nahm 1982 die Entwicklungszusammenarbeit auf. Dies entsprach ihrer Politik, die längerfristige Hilfe in Lateinamerika auf die ärmsten Länder der Region zu konzentrieren. Mit der sandinistisch-sozialistischen Regierung war damals eine effiziente Kooperation möglich. Die thematischen Schwerpunkte waren ähnlich wie im Nachbarland Honduras: Systeme mit geregelten Verantwortungen für die Wasserversorgung und die Abwasserhygiene auf lokaler Ebene, landwirtschaftliche Entwicklung unter Einschluss der besonders benachteiligten Bevölkerungsgruppen sowie Stärkung von kleinen und mittelgrossen Unternehmen im Rahmen ganzer Wertschöpfungsketten. Ab 1993 wurden die Aktivitäten im Rahmen eines Regionalprogramms (für Honduras, Nicaragua und El Salvador) geführt. Von 1999 bis 2012 arbeiteten Deza und Seco mit gemeinsamen Strategien. Zu den wirtschaftspolitischen Massnahmen gehörte namentlich die Budgethilfe, die Reformen unterstützte und mit einem intensiveren Politikdialog verbunden war. Damit war Nicaragua ein Pilotland für die Umsetzung der Pariser Erklärung von 2005, wonach die Empfängerländer mehr Verantwortung wahrnehmen sollen.

Partizipation der Bevölkerung

In jüngerer Zeit verstärkten sich in Nicaragua die repressiven, autoritären Tendenzen, während die äusserliche Sicherheit gewährleistet war. Das Engagement im Bereich der Gouvernanz erhielt zusätzliche Bedeutung. Es ging dabei um die Partizipation der Bevölkerung – schon früher Bestandteil vieler Projekte -, um die Rechtstaatlichkeit, die Menschenrechte und die Organisationen, die sich für diese Werte einsetzen. Im Lauf der Zeit verlieh sodann der Klimawandel dem nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen in mehreren Tätigkeitsbereichen eine unmittelbare Bedeutung, auch im Sinn der Vorbeugung gegen Naturkatastrophen.

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