Wirtschafts- und handelspolitische Massnahmen

Bis 2020 müssen 600 Millionen zusätzliche Stellen geschaffen werden, damit alle Jugendlichen in den Entwicklungsländern nach der Schule eine Arbeit finden. © Monika Gysin, OBVIAM
Bis 2020 müssen 600 Millionen zusätzliche Stellen geschaffen werden, damit alle Jugendlichen in den Entwicklungsländern nach der Schule eine Arbeit finden. © Monika Gysin, OBVIAM

Die Schweiz unterstützt Länder dabei, ihre Rahmenbedingungen zu stärken und damit das wirtschaftliche Potenzial des Privatsektors in der Armutsbekämpfung auszuschöpfen. Wert gelegt wird insbesondere auf ein nachhaltiges Wachstum, das allen Bevölkerungsschichten zugutekommt.

Wirtschafts- und handelspolitische Massnahmen zur Armutsbekämpfung haben in den letzten Jahren weiter an Bedeutung gewonnen. Während in den 1990er-Jahren der Grossteil der Armen in den einkommensschwächsten Ländern der Welt lebte, sind heute sieben von zehn Menschen in extremer Armut in Ländern mit mittlerem Einkommen (Middle Income Countries) anzutreffen.

Hinzu kommen wachsende Ungleichheiten in diesen Ländern. Globale Risiken wie Klimawandel, Wirtschafts- und Finanzkrisen oder instabile politische Verhältnisse verstärken bestehende Probleme zusätzlich.

Thematische Schwerpunkte

Das für wirtschafts- und handelspolitische Massnahmen in der Entwicklungszusammenarbeit der Schweiz zuständige Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) fördert ein nachhaltiges Wachstum, das allen Bevölkerungsschichten zugutekommt und mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung in Einklang steht. Die wirtschafts- und handelspolitischen Massnahmen des SECO verfolgen folgende Ziele:

  1. Wirksame Institutionen und Dienstleistungen
  2. Mehr und bessere Arbeitsplätze
  3. Stärkerer Handel und höhere Wettbewerbsfähigkeit
  4. Emissionsarme und klimaresiliente Wirtschaft

Zentral ist die Zusammenarbeit des SECO mit dem Privatsektor, der wertvolle operationelle und finanzielle Beiträge an Entwicklungsprojekte leisten kann. Auch andere Partner wie die Zivilgesellschaft und die Wissenschaft sind eng eingebunden.

Geografische Schwerpunkte

Das SECO konzentriert seine Tätigkeit auf acht Schwerpunktländer mit mittlerem Einkommen: Ägypten, Tunesien, Ghana, Südafrika, Indonesien, Vietnam, Kolumbien und Peru. Viele dieser Partnerländer nehmen Schlüsselrollen in regionalen und globalen Wirtschaftskontexten ein. Sie können somit positive oder negative Auswirkungen auf ganze Regionen haben.

Neben der Zusammenarbeit mit den eigenen Partnerländern engagiert sich das SECO durch Komplementärmassnahmen  auch in Schwerpunktländern anderer Bundesstellen wie der DEZA. Das Staatssekretariat ist dort in seinen Spezialgebieten tätig, z. B. in der Verwaltung öffentlicher Gelder oder der Handelsförderung.

Zudem begleiten SECO und DEZA in Osteuropa gemeinsam Staaten auf dem Weg zu Demokratie und sozialer Marktwirtschaft (siehe Rahmenkredit Transitionszusammenarbeit mit den Staaten Osteuropas).

Die öffentlichen Gelder besser verwalten

In Peru unterstützt das SECO die öffentliche Hand mit über 6 Millionen US-Dollar dabei, die Finanzen besser zu verwalten und den Bürgerinnen und Bürgern auf allen Ebenen qualitativ hochstehende Dienstleistungen anzubieten. Das peruanische Finanzministerium sowie die regionalen und kommunalen Verwaltungen erhalten Unterstützung bei der Budgetplanung, der Erhebung von Steuern und der Ausgabenkontrolle. Dank eines neu eingeführten mehrjährigen Budgets konnte Peru seine Planungssicherheit erhöhen, was Engpässe bei essenziellen Dienstleistungen wie Bildung oder Gesundheit reduziert.