Humanitäre Hilfe und Schweizerisches Korps für humanitäre Hilfe

In Zukunft wird die Mehrheit der Menschen, die extrem arm sind, in fragilen Kontexten leben. © DEZA
In Zukunft wird die Mehrheit der Menschen, die extrem arm sind, in fragilen Kontexten leben. © DEZA

Die Humanitäre Hilfe der DEZA konzentriert sich auf die Hilfe vor Ort und für ein stärkeres Bewusstsein für die Einhaltung des Völkerrechts. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Schutz der meistbetroffenen Zivilbevölkerung.

Die Humanitäre Hilfe der DEZA hilft Leben zu retten und Leiden zu lindern. Mit Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) setzt sie eigene Programme um oder stellt ihr Wissen Partnerorganisationen zur Verfügung. Zudem unterstützt sie die Umsetzung von Programmen von Partnerorganisationen mit Finanzbeiträgen, Hilfsgütern und mit Nahrungsmittelhilfe. Dabei stehen die Nothilfe vor Ort und der Schutz der Meistbetroffenen im Vordergrund.

Die Humanitäre Hilfe der DEZA konzentriert sich auf zwei Schwerpunkte:

  1. Humanitäre Nothilfe
    Nothilfe heisst für die Schweiz in erster Linie Hilfe vor Ort. Der Grossteil der humanitären Gelder fliesst in den Schutz der meistbetroffenen Zivilbevölkerung – insbesondere Flüchtlinge und intern Vertriebene – und deren Versorgung mit dem Lebensnotwendigsten, z. B. Notunterkünfte, Trinkwasser, sanitäre Einrichtungen oder medizinische Hilfsgüter.
  2. Stärkung des humanitären Rechtsrahmens
    Die Hilfe vor Ort ist untrennbar mit der Einhaltung des humanitären Völkerrechts sowie der internationalen Normen und humanitären Prinzipien verbunden. Damit die Hilfe die notleidenden Menschen in bewaffneten Konflikten erreicht, müssen Konfliktparteien der internationalen Hilfe den Zugang zur Zivilbevölkerung ermöglichen. Für diese Anliegen setzt sich die DEZA im bilateralen und multilateralen Dialog ein.

Thematische Schwerpunkte

Von 2017–2020 stehen bei der Humanitären Hilfe der DEZA folgende Themenbereiche im Fokus:

  • Schutz der Zivilbevölkerung
  • Minderung des Katastrophenrisikos
  • Wasser und Siedlungshygiene
  • Geschlechterspezifische Gewalt

Geografische Schwerpunkte

Zu den geografischen Schwerpunkten gehören die Krisenherde im Nahen Osten und in Subsahara-Afrika, wo die Bevölkerung noch während Jahren auf Nothilfe angewiesen sein dürfte. Gleichzeitig muss die Humanitäre Hilfe flexibel bleiben, um rasch auf neue Krisen, Konflikte und Katastrophen reagieren zu können.

Humanitärer Einsatz für die Opfer des Syrienkonflikts

Der Syrienkonflikt ist mit 5 Millionen Flüchtlingen, 6,3 Millionen intern Vertriebenen und insgesamt 13,5 Millionen Hilfsbedürftigen im Jahr 2017 die grösste humanitäre Katastrophe unserer Zeit. Sie stellt für die internationale humanitäre Hilfe eine schwere Belastungsprobe dar.

Seit 2011 hat die Humanitäre Hilfe der DEZA insgesamt 315 Millionen CHF für die Unterstützung der betroffenen Bevölkerung in Syrien und den benachbarten Staaten mobilisiert. Dazu kamen, seit 2014, 41,5 Millionen CHF für die notleidende Bevölkerung im Irak.

Mit den Mitteln wurden Hilfsprogramme des IKRK sowie von UNO- und Nichtregierungsorganisationen vor Ort unterstützt. Ebenso entsandte die Humanitäre Hilfe Experten. So steht etwa das Notunterkunft-Programm des UNO-Flüchtlingshochkomissariats UNHCR in Damaskus unter Leitung eines Bauingenieurs des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe.

Im Libanon, aber auch in Jordanien renovierte die Humanitäre Hilfe Schulen, so dass rund 87‘000 einheimische Kinder und syrische Flüchtlingskinder zur Schule gehen können.
Und nicht zuletzt engagiert sich die Humanitäre Hilfe für einen besseren Zugang zur Zivilbevölkerung und in der Koordinierung der internationalen Syrienhilfe.