Schweiz fördert Engagement von Jugendlichen für Wasser und Frieden

Bern, Medienmitteilung, 14.03.2016

Bundesrat Didier Burkhalter hat am Montag die 13. Session des Europäischen Wasser-Jugendparlaments eröffnet, die bis zum 20. März am Gymnasium von Burier im Kanton Waadt stattfindet. Jugendliche aus 17 europäischen Ländern werden sich bei diesem Anlass mit dem Thema «Wasser und Risikomanagement» beschäftigen und eine Schlusserklärung verfassen, die an den Europarat überwiesen wird. Das Europäische Wasser-Jugendparlament wird von einer Partner-NGO der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) unterstützt.

Bundesrat Didier Burkhalter eröffnet die 13. Session des Europäischen Wasser-Jugendparlaments.
Bundesrat Didier Burkhalter eröffnet die 13. Session des Europäischen Wasser-Jugendparlaments. EDA

«Wir alle haben eine Verantwortung gegenüber unserer Gesellschaft, unserem Land und unserem Planeten. Und wir müssen zusammenarbeiten, wenn wir die aktuellen Herausforderungen meistern und unseren Beitrag zu Frieden, Wohlstand und Sicherheit leisten wollen. Wir zählen bei der Gestaltung der Welt von morgen, die immer mehr in Euren Händen liegt, auf euch, die Jugend. Wir zählen auf eure Kreativität, eure Energie und eure Begeisterung, wenn es darum geht, den Dialog zu suchen und konstruktive Lösungen zu finden», erklärte Bundesrat Didier Burkhalter, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), bei der offiziellen Eröffnungsfeier für die 13. Session des Europäischen Wasser-Jugendparlaments, an der auch der Sänger Bastian Baker anwesend war.

Dieses 1998 geschaffene Jugendparlament fördert die Beteiligung von Jugendlichen an der Wasserpolitik und sensibilisiert sie mit Workshops, Exkursionen und Diskussionen mit Fachpersonen aus dem Wasserbereich und der Politik für zentrale Fragen der Wassernutzung. Die Schweiz ist zum zweiten Mal Gastgeberin eines solchen Treffens. Das Thema der diesjährigen Ausgabe – Wasser und Risikomanagement – steht in Einklang mit den Aktivitäten der Schweiz im Wassersektor. Die Schweiz verfügt über sehr viel Knowhow in diesem Bereich. Deshalb gehört Wasser zu den Schwerpunktthemen der Schweizer Aussenpolitik. Über die DEZA engagiert sie sich seit über 30 Jahren für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen.

Heute wird davon ausgegangen, dass die weltweite Nachfrage nach Wasser bis 2050 um 50 Prozent zunehmen wird. Die grösste Herausforderung wird darin bestehen, das Wasser gerecht zwischen Haushalten, Landwirtschaft und Industrie und auch zwischen den einzelnen Ländern aufzuteilen. Die Schweiz hat deshalb 2015 unter dem Titel «Wasser und Sicherheit» Aktionslinien ausgearbeitet und daran erinnert, dass das Thema Wasser an der Schnittstelle von Frieden und Entwicklung liegt. Sie hat unter dem Namen Blue Peace eine neuartige Initiative entwickelt, die davon ausgeht, dass Wasser nicht zwingend zu Spannungen zwischen Ländern führen muss, sondern zu einem Instrument werden kann, das den Frieden und die Zusammenarbeit stärkt. Im November hat die Schweiz ausserdem mit 14 Partnerstaaten in Genf ein hochrangiges Panel lanciert, das den Auftrag hat, konkrete Vorschläge in diesem Bereich auszuarbeiten.

Bundesrat Didier Burkhalter hat an der Eröffnung des Europäischen Wasser-Jugendparlaments betont, dass die jungen Parlamentarierinnen und Parlamentarier in ihrem Land darauf hinwirken können, dass aus dem Problem Wasser ein Instrument der Friedensförderung wird. Um ihre Kreativität anzuregen und sie zum Handeln zu ermutigen, hat er angekündigt, dass die Schweiz konkrete Engagements unterstützen wird, indem sie während zweier Jahre acht bis zehn Jahresstipendien von jeweils 2500 Franken vergibt. Hinzu kommt ein jährlicher Beitrag der DEZA in Höhe von 100 000 Franken, der im Zeitraum 2016–2018 an die NGO «Solidarität Wasser Europa – Internationales Sekretariat für Wasser» ausgezahlt werden soll. Diese hat das Europäische Wasser-Jugendparlament initiiert.

Bewerben können sich um diese Stipendien Tandems aus zwei nationalen Delegationen, die sich verpflichten, bei Wasserprojekten zusammenzuarbeiten. Im Rahmen des 10. Europäischen Wasser-Jugendparlaments von 2011 in Holland entstand das Projekt «Agis pour ton futur», in dessen Rahmen Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Burier Unterrichtsmaterial entwickeln, um  Schulkinder für Fragen der Wasserbewirtschaftung zu sensibilisieren. Dieses Projekt soll übrigens weitergeführt werden. Die jungen Parlamentarierinnen und Parlamentarier, die im Rahmen der 13. Session des Europäischen Wasser-Jugendparlaments zusammenkamen, werden ausserdem eine «Wassererklärung» verfassen und dem Europarat zukommen lassen.


Weiterführende Informationen

Ansprache von Bundesrat Didier Burkhalter (en)
DEZA: Wasser – eine lebenswichtige Ressource in Gefahr
Secrétariat international de l’Eau – Solidarité Eau Europe (fr)
Gymnasium Burier – Projekt «Agis pour ton futur» (fr)


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