Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und ihr Entwicklungshilfeausschuss – OECD/DAC

Die OECD ist eine internationale Organisation mit Sitz in Paris. Ihr gehören 37 Länder an. Sie dient ihren Mitgliedstaaten als Plattform zur Diskussion, Evaluation und Verbesserung ihrer Politiken und umfasst verschiedene Ausschüsse. Von zentraler Bedeutung für die Entwicklungspolitik ist der Entwicklungshilfeausschuss (Development Assistance Committee, DAC), der 30 Mitgliedstaaten vereint.

Hauptaufgaben der OECD

 Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist eine internationale Organisation, deren Ziel eine bessere Politik für ein besseres Leben ist – eine Politik also, die Wohlstand, Gerechtigkeit, Chancen und Lebensqualität für alle sichern soll. Gemeinsam mit Regierungen, Politikverantwortlichen und Bürgerinnen und Bürgern erarbeitet die OECD internationale Normen und evidenzgestützte Lösungen für ein breites Spektrum sozialer, ökonomischer und ökologischer Herausforderungen. Mit Daten und Analysen bietet die OECD eine einzigartige Wissensplattform zu unterschiedlichsten Themen. Ihre Mitglieder sind 37 Industrieländer. Die Regierungen verfügen mit der OECD über einen Rahmen, um ihre Politiken in den Bereichen Wirtschaft, Finanzen, Bildung, Entwicklung, Wissenschaft und Umwelt zu diskutieren und weiterzuentwickeln.

Die OECD gliedert sich in verschiedene Ausschüsse. Im Bereich Entwicklungszusammenarbeit ist der Entwicklungshilfeausschuss ( (DAC) für die Schweiz das wichtigste Gremium. 

Weitere Einrichtungen der OECD in der Themengruppe Entwicklung sind:

  • Das Entwicklungszentrum (Development Centre)
    Das Entwicklungszentrum hat einen Forschungsauftrag in wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung. Es dient als Forum für den informellen Politikdialog zwischen der OECD und Ländern, die nicht der OECD angehören, und zwischen akademischen, politischen und wirtschaftlichen Kreisen. 
  • Der Sahel- und Westafrikaclub (SWAC)
    Der SWAC fördert Verbindungen zwischen den OECD-Staaten und Westafrika. Ziel ist es, durch den Austausch von Erfahrungen und Know-how Politikvorschläge vorzulegen, welche die Entwicklung und die regionale Integration unterstützen. Wichtige Themen des SWAC sind Klimawandel und Ernährungssicherheit.
  • Die Abteilung «Global Relations»
    Die Abteilung «Global Relations» fördert und koordiniert den Dialog der OECD-Staaten mit Schwellen-, Transitions- und Entwicklungsländern und ist die Hauptanlaufstelle für die Nichtmitgliedstaaten der OECD.

Aufgaben und Ziele des Entwicklungshilfeausschusses (DAC)

Dem DAC gehören 30 OECD-Mitglieder an. Seine Kernkompetenzen sind: die Integrität der öffentlichen Entwicklungshilfe (APD) wahren, Lernen unter Peers fördern, Wissen generieren und Standards entwickeln. 

Der Ausschuss selber ist nicht operationell tätig, sondern setzt sich mit den politischen, methodischen und technischen Aspekten der EZA auseinander. Daraus resultieren wegweisende Grundlagendokumente, Richtlinien und Empfehlungen für die EZA. Der DAC konzentriert sich auf folgende Themen: APD-Statistiken, Evaluationen, Privatsektorfinanzierung, wirksame Entwicklungszusammenarbeit, Gouvernanz, Gleichstellung von Frau und Mann, Klimawandel, Fragilität und Nexus, Eindämmung von unlauteren und illegalen Finanzflüssen und Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft. 

Der DAC wird seit 2019 von Susanna Moorehead präsidiert. Die Delegierten des DAC treffen sich einmal im Monat in Paris, um die strategischen Ausrichtungen des Ausschusses zu besprechen und durch Konsens zu verabschieden. 2019 genehmigte der DAC die folgenden drei neuen Empfehlungen: 

  • DAC-Empfehlung zum Nexus von humanitärer Hilfe, Entwicklung und Frieden
  • DAC-Empfehlung zur Beseitigung sexueller Ausbeutung, sexuellen Missbrauchs und sexueller Belästigung in der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe
  • OECD-Empfehlung zur Politikkohärenz für nachhaltige Entwicklung

Der DAC und die Schweiz

Die Schweiz ist Gründungsmitglied der OECD und seit 1968 Mitglied des DAC. Die aktive Mitarbeit in der OECD ist für die Schweiz sehr bedeutsam, da sie ihre Sichtweisen und Fachkompetenz direkt einbringen kann. Die Schweiz beteiligt sich aktiv an den verschiedenen Arbeitsgruppen des DAC und schätzt deren Kernkompetenzen. 

Die Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und dem DAC erfolgt einerseits über den ständigen Delegierten der Schweiz im DAC, andererseits über Vertreter und Spezialisten der DEZA und des SECO, die in thematischen DAC-Netzwerken und Arbeitsgruppen tätig sind. 

Eine Kernaufgabe des DAC ist die Evaluation der Entwicklungshilfe-Systeme ihrer Mitgliedstaaten, welche alle sechs Jahre durchgeführt wird. Dies geschieht in sogenannten Peer Reviews. Die Mitglieder lassen ihre Arbeit einer eingehenden Prüfung unterziehen, vergleichen ihre Tätigkeiten mit den Prinzipien und Ansätzen des DAC und erkennen somit die eigenen Stärken und Schwächen. Die letzte Überprüfung der Schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit fand 2019 statt.

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