Die Schweiz verfügt vom Mittelland bis zum Alpenmassiv über eine grosse Vielfalt an Landschaften und Lebensräumen. Von den Alpengipfeln über die Moorlandschaften bis hin zu den Wäldern des Jura ist das Land geprägt durch den Reichtum seiner natürlichen Ökosysteme in nächster Nähe der städtischen Zentren.
Natur – Fakten und Zahlen
Dank ihrer landschaftlichen Vielfalt und der klimatischen Gegensätze gibt es in der Schweiz eine grosse Vielfalt an Lebensräumen. Hier sind mehr als 100 Arten zu finden, die nirgendwo sonst auf der Welt vorkommen, die meisten davon in den Alpen.
Trinkwasser direkt aus dem Bach
Rund 6% der Trinkwasserressourcen Europas befinden sich in der Schweiz. Die Schweiz gilt als das Wasserschloss Europas. Die Gewässer werden aus Niederschlägen, aus Quellen sowie aus den hydrologischen Speichern Schnee und Gletscher gespeist. 80% des Trink- und Brauchwassers werden aus Grundwasser gewonnen. 40% des Trinkwassers können ohne Behandlung in das Leitungsnetz eingespeist werden. Die Haushalte verbrauchen im Schnitt 287 Liter Wasser pro Person und Tag. Seit Beginn der 1990er-Jahre ist der Gesamtverbrauch (einschliesslich Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft) trotz wachsender Bevölkerungszahl um rund 21% zurückgegangen. Die Wasserkraft ist die bedeutendste erneuerbare Energie in der Schweiz. Zurzeit stammen 58% des produzierten Stroms aus der Wasserkraft. Zwei Drittel davon stammen aus den Bergkantonen Uri, Graubünden, Tessin und Wallis.
Gesetzgebung für saubere Luft
Die Schweiz ist bekannt für ihre gute Luftqualität. In der Rangliste der WHO steht sie weltweit auf Platz 13 der Länder mit der geringsten Luftverschmutzung. Die Luftqualität ist abhängig vom Ort, von der Jahreszeit und von der Höhenlage. Die städtischen Gebiete des Mittellandes weisen eine höhere Luftverschmutzung auf als die Alpen und der Jura. Die Luftqualität in der Schweiz hat sich seit Mitte der 1980er-Jahre laufend verbessert. Diese positive Entwicklung ist der Luftreinhaltepolitik des Bundes, der Kantone und der Gemeinden zu verdanken. Sie beruht im Wesentlichen auf der Luftreinhalteverordnung, die 1986 in Kraft trat. Diese stützt sich ihrerseits auf das Umweltschutzgesetz und enthält einen Massnahmenkatalog für den Verkehr, die Landwirtschaft und die Industrie zur Verminderung des Schadstoffausstosses. Die Luftqualität wird ständig überwacht und analysiert. 16 Messstationen des Nationalen Beobachtungsnetzes für Luftschadstoffe (NABEL) ermöglichen dies.
Der Wald, ein regenerierbarer Lebensraum
Rund 32% der Fläche der Schweiz sind bewaldet. Im Laufe des 20. Jahrhunderts hat die Waldfläche ständig zugenommen. Durch den Erlass des ersten Waldgesetzes 1876 wurde der Schutz des Waldes gesetzlich verankert und die weitere Entwaldung verhindert. Bund und die Kantone überwachen den Schutz und den Erhalt des Waldes. Neben seiner wirtschaftlichen Aufgabe als Baumaterial- und Energielieferant hat der Wald eine wichtige Funktion als Schutz gegen Lawinen, Hochwasser und Steinschlag. Weiter dient er als Stabilisator des Bodens, von steilem Gelände und der Erhaltung der Biodiversität. Die Schweizer Wälder bieten rund 30’000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten ein Zuhause. Fichte, Buche, Weisstanne, Ahorn und Eiche sind die häufigsten Baumarten.
Die Schweizer Natur in Zahlen
- Das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler (BLN) umfasst 162 Objekte. Diese bedecken 19% der Landesfläche.
- Schutzgebiete von nationaler Bedeutung bedecken insgesamt rund 24% der Landesfläche.
- Der Anteil der Biotope von nationaler Bedeutung an der gesamten Landesfläche beträgt rund 2%. Darin leben 1060 Arten.
- In der Schweiz gibt es 50 Baumarten.
- Etwa 30% der Waldfläche befindet sich in Privatbesitz, der Rest ist Eigentum der öffentlichen Hand.
- Die Schweiz verfügt insgesamt über 65’000 km Wanderwege. Würde man alle Schweizer Wanderwege zusammenfügen, könnte man eineinhalb Mal um die Erde wandern.
- Für Radfahrer und Mountainbiker gibt es 20’000 km ausgeschilderte Velowege.
- Die durchschnittliche Höhenlage der Schweiz beträgt 1307 m. 48 Berge sind über 4000 m hoch. Damit zählt die Schweiz am meisten Viertausender in Europa.