Tourismus

Die Tourismusindustrie ist in alpinen Gebieten einer der wichtigsten Wirtschaftszweige. Sie beschäftigt gegen 4% der Arbeitskräfte in der Schweiz. Die Hälfte der Hotelgäste stammen aus dem Ausland, die meisten davon aus Deutschland.

Skifahrende auf einer Skipiste in der Jungfrauregion im Berner Oberland.
In Schweizer Berggebieten ist der Tourismus ein wirtschaftlicher Leitsektor, von dem jede vierte Arbeitsstelle abhängt. © swiss-image.ch / Thomas Senf

Berge, Seen, Wälder und saubere Luft sind die Trümpfe, mit welchen die Schweiz das ganze Jahr über Touristinnen und Touristen anzieht. Die Tourismusbranche ist in der schweizerischen Gesellschaft tief verankert, und in Berggebieten ein entscheidender wirtschaftlicher Faktor, mit durchschnittlich 25 Millionen Gästen und 55 Millionen Übernachtungen pro Jahr. Der Tourismus trug im Jahr 2021 rund 3% zum Bruttoinlandprodukt bei, was einem Gesamtbetrag von fast 17 Milliarden Franken entspricht.

Umgerechnet in Vollzeitstellen, beschäftigt die Tourismusindustrie mehr als 170’000 Personen, auch wenn in dieser Branche viele Angestellte in Teilzeit und oft saisonal arbeiten. Zwei Drittel der Gäste – von denen die Hälfte aus dem Ausland stammen – übernachten in Hotels und Kurbetrieben. Die meisten ausländischen Gäste stammen aus Deutschland, gefolgt von den USA, den UK und China (vor der Pandemie). Nach einem markanten Einbruch in den Coronajahren hat sich der Tourismussektor wieder weitgehend erholt.

Ursprung und Entwicklung

Als Wegkreuzung mitten in Europa hat die Schweiz schon immer Reisende anzulocken vermocht. Doch im 18. und 19. Jahrhundert führten Literatur und bildende Kunst der Romantik einen beispiellosen Begeisterungssturm für die Bergwelt herbei. Insbesondere britische Besucherinnen und Besucher begeisterten sich für die Schweizer Berggipfel und der englische Unternehmer Thomas Cook organisierte die ersten Pauschalreisen in die Schweiz.

In der Nachkriegszeit wurde die Schweiz dank dem Aufblühen des Wintersports zur begehrten Feriendestination. Dies veranlasste die Schweiz, ihr Strassen- und Eisenbahnnetz umfassend zu erweitern und neue Wohnungen und Hotels zu bauen.

Die Nachfrage im Schweizer Tourismus ist stark von der Entwicklung des Frankenkurses und der Weltwirtschaftslage abhängig. Mit der Vermarktung als Reisedestination ist die öffentlich-rechtliche Agentur Schweiz Tourismus beauftragt.

Die wichtigsten Tourismusregionen für ausländischen Gäste sind die Region Zürich, das Berner Oberland, Luzern (Vierwaldstädtersee) sowie Genf. Inländische Touristinnen und Touristen besuchen am häufigsten den Kanton Graubünden, das Tessin, die Region Zürich und das Wallis.