Medien

Die Schweiz verfügt dank ihrer Mehrsprachigkeit und ihrer kulturellen Vielfalt über eine sehr reichhaltige Medienlandschaft. Am beliebtesten sind Zeitungen, noch vor Fernsehen und Radio. Der Bund fördert die Medien zum Erhalt der Meinungsvielfalt.

Verschiedene Zeitungen an einem Zeitungsstand.
85% der Bevölkerung liest täglich eine gedruckte Publikation, was diese zum bedeutendsten Informationsmedium in der Schweiz macht. © Keystone

Im Schweizer Medienkonsum sind Zeitungen, online oder physisch, verbreiteter als Radio und Fernsehen. Nur bei der jungen Bevölkerung bis 30 Jahre ist Social Media beliebter. Zur Gewährleistung der Meinungsvielfalt und der politischen Meinungsbildung unterstützte der Bund die Medien in den letzten 10 Jahren mit jährlichen Subventionen zwischen 130 und 140 Millionen Franken. Zudem wird die Branche über die Einnahmen aus den Empfangsgebühren indirekt unterstützt. Gefördert wird unter anderem das Lesen, der Film und die Presse. Der Medienmarkt in der Schweiz wird dominiert von zwei grossen Medienhäusern: Der TX Group (mit Tamedia) und von Ringier, beide in Zürich ansässig. Weitere grosse Player sind die NZZ Mediengruppe und die AZ Medien, mit ihrem gemeinsamen Mediengeschäft CH Media.

Zeitungen und Zeitschriften

Rund 1400 Medienunternehmen sind in der Schweiz tätig und beschäftigen über 28'000 Personen. Im Jahr 2022 gab es insgesamt 251 Zeitungstitel mit einer gedruckten Gesamtauflage von 4,8 Millionen. Davon wurden 213 Deutsch, 29 auf Französisch, 9 auf Italienisch und 2 auf Rätoromanisch publiziert. Die Publikationen umfassen bezahlte und kostenlose Zeitungen, dazu kommen zahlreiche Zeitschriften, Verbandspublikationen, Gratiszeitungen und Amtsblätter. Obwohl der Bund die Presse fördert, zum Beispiel indem er die Zustellkosten der Schweizerischen Post subventioniert, hat sich die Gesamtauflage seit 2010 praktisch halbiert.

Die meistgelesenen Zeitungen in der deutschen Schweiz sind die abonnierte Schweiz am Wochenende und die Gratiszeitung 20 Minuten, in der Westschweiz die Gratiszeitung 20 Minutes, und in der italienischen Schweiz der abonnierte Corriere del Ticino. Im bezahlten Zeitschriftenmarkt dominieren in der deutschen Schweiz Der Beobachter und die Schweizer Familie, in der Romandie Guide TV und L’Illustré sowie im Tessin I’lllustrazione Ticinese.

Fernsehen und Radio

Nebst dem staatlichen Radio und Fernsehen gibt es in der Schweiz 38 vom Bund unterstützte Veranstalter, welche lokale und regionale Radio- und Fernsehsender betreiben. Die Konzessionen für die subventionierten Radio- und TV-Sender werden jeweils für zehn Jahre in einem Kriterienwettbewerb vergeben. Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG SSR verfügt in den 4 Landessprachen über 17 öffentlich-rechtliche Radios sowie 7 öffentlich-rechtliche TV. Zudem bietet sie über vielfältige Kanäle und in verschiedenen Formaten zahlreiche Inhalte auf dem Internet an.

Die einzelnen Radio- und TV-Sender der SRG dominieren den Markt deutlich. In der deutschen Schweiz gibt der Radiosender SRF 1 den Ton an, in der französischen Schweiz La Première und in der italienischen Schweiz Rete Uno. Beim Fernsehen ist in der deutschen Schweiz SRF1 der Sender mit der höchsten Zuschauerzahl, in der welschen Schweiz RTS1 und in der italienischen Schweiz RSI La 1. Während ausserdem im Radiomarkt die zahlreichen lokalen und regionalen Stationen eine Rolle spielen, sind es im TV-Markt die ausländischen Sender. Von den privaten lokalen und regionalen Sendern, welche gemeldet sind, aber keine staatliche Unterstützung erhalten, gibt es für Radio über 240 und für TV über 190. Die Verbreitung dieser Programme kann über Internet, Kabelnetz, Satellit oder via digitale Rundfunkplattform (DAB) erfolgen.