In der Schweiz sind die Preise wie auch die Löhne höher als in Europa. Pro Haushalt kann jedoch jährlich mehr als 15 % des Einkommens gespart werden.
Haushaltseinkommen und -ausgaben
Die Einkommen pro Haushalt in der Schweiz gehören zu den höchsten in Europa. Aber ebenso hoch sind die Lebenshaltungskosten und das Preisniveau.
Haushaltseinkommen
Das Haushaltseinkommen in der Schweiz variiert je nach Beruf, Bildungsniveau und Region. Laut Statistik beläuft sich das Bruttoeinkommen eines Schweizer Haushalts mit durchschnittlich 2 Personen auf 9780 Franken (2021). Der grösste Anteil davon, drei Viertel , wird durch die Einkünfte aus Salären gebildet. In diesen sind nebst den monatlich ausbezahlten Löhnen auch die jährlichen Zahlungen wie der 13. Monatslohn und Boni enthalten.
Einen weiteren bedeutenden Anteil der Bruttoeinkommen bilden mit rund einem Fünftel die Renten der Sozialversicherungen. Die obligatorischen Abgaben wie Steuern und Krankenkassenbeiträge beanspruchen rund 30 % des Bruttoeinkommens, Gebühren und Versicherungen weitere 20 %. Nach diesen Abzügen verfügen die Haushalte über ein Budget von 4648 Franken für Konsum und Sparen.
Das ist aber nicht für alle so: Rund 60 % aller Haushalte haben ein verfügbares Einkommen, das unter dem schweizerischen Mittelwert liegt. Besonders davon betroffen sind Einzelpersonenhaushalte, insbesondere Rentnerinnen und Rentner sowie Einelternhaushalte.
Haushaltsausgaben
Den grössten Ausgabeposten – rund ein Drittel des Bruttoeinkommens – bilden die obligatorischen Abgaben wie Steuern und Krankenkassenprämien. Bei den Konsumausgaben wird mit Abstand am meisten ausgegeben für Wohnen und Energie, ferner für Verkehr, sowie für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke. Nach allen Ausgaben bleiben Schweizer Haushalten durchschnittlich 1700 Franken pro Monat zum Sparen.
Preisniveau
Die Schweiz ist ein teures Land. Das Preisniveau war im Jahr 2021 in der Schweiz 54 % höher als das EU-Mittel: Die Schweiz liegt damit an der Spitze, gefolgt von Island und Norwegen, welche ein ähnliches Preisniveau aufweisen. Die Nachbarländer der Schweiz bewegen sich bezüglich Preisniveau im EU-Durchschnitt. Stationäre Gesundheitsdienstleistungen, Erziehung und Unterricht sowie Fleisch sind in der Schweiz besonders teuer, während audiovisuelle, fotografische und Informationsverarbeitungsgeräte, ferner Strom, Gas und andere Brennstoffe, sowie private Verkehrsmittel besonders günstig sind.
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) blieb in den vergangenen Jahren in der Schweiz relativ stabil. Im Jahr 2022 ist er jedoch gegenüber dem Vorjahr um 2,7 % gestiegen, wohingegen er in der Eurozone um 8,4 % zunahm. Die steigende Inflation senkt, wie in ganz Europa, auch in der Schweiz die Kaufkraft. Jedoch konnte die Inflation durch die Geldpolitik der Zentralbank bislang eingedämmt werden.