Die bilateralen Beziehungen zwischen Jordanien und der Schweiz sind sehr gut und in den letzten Jahren intensiver geworden. Der König und die Königin von Jordanien reisen regelmässig in die Schweiz. Die gegenseitige Besuchstätigkeit fand in den letzten Jahren mehrheitlich am Rande von internationalen Konferenzen statt. Im Rahmen eines Arbeitsbesuchs reiste BR Cassis im Mai 2018 nach Jordanien.
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Jordanien
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Jordanien ist ein wichtiger Partner für die politischen Beziehungen der Schweiz mit dem Nahen Osten und Haupteinsatzgebiet der Schweizer Humanitären Hilfe in dieser Region. Das regionale Kooperationsbüro der DEZA in Amman betreut Projekte in Jordanien, Syrien, Libanon und im Irak.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Schweizer Unternehmen aus der Pharmaindustrie, dem Tourismus und dem Gastgewerbe sind in Jordanien präsent. Viele Unternehmen mit Geschäftskontakten zur Schweiz sind im «Swiss-Jordanian Business Club», der 2006 auf Initiative der Schweizer Botschaft gegründet wurde.
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Forschende und Kulturschaffende aus Jordanien können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Bundes-Exzellenz-Stipendium für ausländische Forschende und Kulturschaffende SBFI
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
Die bestehende regionale Kooperationsstrategie Mittlerer Osten bildet den Rahmen des Schweizerischen Engagements für die kommenden Jahre und stellt die Bewältigung der Auswirkungen der Syrienkrise ins Zentrum. Die Schweiz hat seit Ausbruch der Krise in Syrien im Jahr 2011 über 438 Millionen Franken für humanitäre Hilfe und für die Stärkung der Resilienz der notleidenden Bevölkerung bereitgestellt (Stand: Ende 2019). Die Gelder flossen je zur Hälfte an die Unterstützung und den Schutz der Not leidenden Bevölkerung in Syrien und an die Hilfe in den Nachbarländern Jordanien, Libanon, Irak und Türkei, die die meisten Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen haben.
Kulturaustausch
Die Kulturstiftung Pro Helvetia und eine jordanische Partnerinstitution organisieren seit 2004 jährlich einen Austausch für Residenzen von Künstlern aus der Schweiz und aus Jordanien.
Schweizerinnen und Schweizer in Jordanien
2018 lebten rund 300 Schweizer Staatsangehörige in Jordanien, davon etwas mehr als die Hälfte Doppelbürger.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Die Schweiz anerkannte 1949 das Königreich Jordanien. 1970 wurde die Botschaft, 2001 das Kooperationsbüro der DEZA in Amman eröffnet. Bis 2008 war Jordanien Schwerpunktland der wirtschaftlichen Zusammenarbeit des SECO. Das Herrscherpaar engagiert sich für Projekte des WEF (Königin Rania ist Mitglied des Direktionskomitees).
1812 wiederentdeckte der Schweizer Johann Ludwig Burckhardt die antike Stadt Petra; sie gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.