Die Schweiz unterhält gute Beziehungen zu Guatemala. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern konzentriert sich auf die Bereiche Wirtschaft, Justiz und menschliche Sicherheit.
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Guatemala
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die Schweiz und Guatemala haben in verschiedenen Bereichen Abkommen abgeschlossen: Handel, Luftverkehr, Investitionsförderung und Investitionsschutz. Die konsularischen Angelegenheiten werden von der Schweizerischen Botschaft in San José (Costa Rica) betreut. Die Botschaft setzt folgende Schwerpunkte: Stärkung des Rechtssystems, Kampf gegen die Straflosigkeit, Schutz der Menschenrechte, Vergangenheitsarbeit, Umweltschutz und Klimawandel sowie Wirtschaftsförderung.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Der Handel zwischen Guatemala und der Schweiz ist bescheiden. Im Jahr 2023 importierte die Schweiz Waren im Wert von 70,2 Millionen Franken aus Guatemala, fast ausschliesslich Landwirtschaftsprodukte. Die Exporte nach Guatemala beliefen sich 2023 auf knapp 49,7 Millionen Franken und betrafen namentlich Maschinen, Chemikalien, pharmazeutische Produkte, Präzisionsinstrumente und Uhren. 2014 trat das Freihandelsabkommen zwischen der EFTA und den zentralamerikanischen Staaten (Costa Rica und Panama) in Kraft. Guatemala hat das Abkommen 2020 ratifiziert, es ist jedoch noch nicht in Kraft getreten.
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Forschende und Kunstschaffende aus Guatemala können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Friedensförderung und menschliche Sicherheit
Das EDA setzt sich in Guatemala gegen Straflosigkeit und Korruption ein. Aus diesem Grund unterstützte die Schweiz die Internationale Kommission gegen Straflosigkeit in Guatemala (CICIG) von 2007 bis zum Ende ihres Mandats im September 2019. Ausserdem unterstützt die Schweiz die Vergangenheitsarbeit, fördert den Frieden, die Rechte der Frauen sowie die freie Meinungsäusserung und Pressefreiheit und spricht sich für ethnische Vielfalt aus. Verschiedene Schulungsmassnahmen und Ausstellungen zu diesen Themen wurden durchgeführt beziehungsweise unterstützt.
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
Zentralamerika ist seit über vierzig Jahren eine Schwerpunktregion der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit. Im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit und der humanitären Hilfe erhielt Guatemala 2021 rund 1,3 Millionen CHF von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA). Die DEZA fokussiert ihre Aktivitäten zwar hauptsächlich auf Nicaragua und Honduras, von Projekten mit regionalem Ansatz profitiert aber auch Guatemala, zum Beispiel bei der Prävention und Bewältigung von Naturkatastrophen, die die Region immer wieder heimsuchen (z. B. Hurrikane Eta und Iota Ende 2020). Die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit in der Region wird sich Ende 2024 aus der Region zurückziehen, während die humanitäre Hilfe weiterhin aktiv bleibt.
Kulturaustausch
Die Schweizerische Botschaft unterstützt regelmässig Konzerte, Theateraufführungen und Ausstellungen von Schweizer und guatemaltekischen Künstlerinnen und Künstlern.
Schweizerinnen und Schweizer in Guatemala
Ende 2023 lebten 1136 Schweizerinnen und Schweizer in Guatemala.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
1821 erlangte Guatemala die Unabhängigkeit. Der guatemaltekische Nationalstaat wurde indessen erst 1839 gegründet und von der Schweiz umgehend anerkannt. Seit 1891 besteht in Guatemala-Stadt ein schweizerisches Konsulat, seit 1962 eine Botschaft. Diplomatische Beziehungen unterhalten die beiden Länder seit 1957.