Das Projekt zur Wiedereingliederung von Straftätern anhand gemeinnütziger Arbeit läuft in Rumänien bereits seit 2007. Das Projekt wurde bis Mitte 2011 vom Kanton Zürich (Lotteriefonds) finanziert und vom privaten Verein zur Entwicklung der Bewährungshilfe in Osteuropa (VEBO) betreut. Im gleichen Jahr trat Rumänien der EU bei. Die bilaterale Zusammenarbeit der Schweiz mit Rumänien wird nun in Form des Schweizer Erweiterungsbeitrags fortgesetzt. VEBO gründete 2008 in Rumänien die Stiftung zur Förderung von Gemeinschaftsdiensten als Strafmassnahme (FPSC), welche das Projekt umsetzt.
Verwahrungsanstalten stossen an ihre Grenzen
Massnahmen zur Modernisierung des Justiz- und Vollzugssystems sind nicht nur in Rumänien dringlich. Viele Gefängnisse weltweit sind heute an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt und können ihre Aufgabe der Wiedereingliederung von Straftätern nicht mehr erfüllen. Als Folge davon steigen die Gefängniskosten laufend, die Rückfallquote ist hoch, und die allgemeine Sicherheitslage verschlechtert sich. Durch die Idee der Förderung von Gemeinschaftsdiensten anstelle von Haftstrafen soll eine echte Alternative zur Gefängniszelle aufgezeigt werden. Für diesen alternativen Strafvollzug kommen nur Delikte in Frage, welche mit einer bestimmten Anzahl von Tagen Verwahrung geahndet werden. In der Schweiz liegt diese Grenze beispielsweise bei maximal 180 Tagen Gefängnis.