Was ist nicht mehr, was bleibt und was kommt wieder? Wie ganz kann selbst ein Fragment sein? Entlang dieser Fragen entwickelt der Dichter und bildende Künstler Benedikt Steiner in einem Zusammenspiel aus Text und Klang Erfahrungsräume, die auf die konkreten Gegebenheiten des Orts Bezug nehmen.
Als älteste noch erhaltene Kirche Wiens ist die Ruprechtskirche ein «Flickwerk der Zeiten» (Christian Lewarth). Im Lauf der Jahrhunderte wurde das Gebäude etliche Male erweitert und umgebaut, und ist dadurch zu einem Ort verdichteter Abwesenheiten geworden. Vor diesem Hintergrund bildet das Fehlende als ein untrennbar mit dem Lebendigen verknüpftes Phänomen den zentralen Bezugspunkt der Performance. Elektronische sowie analog erzeugte Klänge werden hierfür mit den Bruchstücken eines Gedichts verwoben, wodurch sich allmählich ein fragiles, stets changierendes Gewirke aus Sinn und Klang entspinnt.
Benedikt Steiner, geboren 1990 in Basel, ist Dichter, bildender Künstler und Performer. Hat Materialdesign in Luzern und Sprachkunst in Wien studiert. Schreibt Lyrik, macht Bücher und Bilder, initiiert Ausstellungen, Workshops und Performances. Er hat u.a. als Werklehrer für Jugendliche in Haft gearbeitet und zuletzt über mehrere Jahre hinweg eine Schreibwerkstatt für Senior:innen geleitet. Anfang 2023 ist sein Lyrikdebüt 'spuren in einem' bei TEXT/RAHMEN erschienen. Benedikt Steiner ist Vater einer Tochter und lebt in Wien.
Performance:
14. April 2024, 16-17:30 Uhr