Bilaterale Beziehungen

Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Tadschikistan sind sehr gut. Tadschikistan ist seit 1997 ein Schwerpunktland der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit und ein Partner im Bereich Wasserdiplomatie.

Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen

Als wichtiges Geberland in der Entwicklungszusammenarbeit geniesst die Schweiz einen ausgezeichneten Ruf in dieser zentralasiatischen Republik. Tadschikistan gehört zur Schweizer Stimmrechtsgruppe in den Bretton-Woods-Institutionen (Internationaler Währungsfonds und Weltbank) und bei der Globalen Umweltfazilität (Global Environment Facility, GEF).

Die Schweiz engagiert sich zudem in Zentralasien im Bereich Wasserdiplomatie. Die Initiative «Blue Peace Central Asia», fördert die regionale Wasserzusammenarbeit unter den fünf zentralasiatischen Ländern und unterstützt grenzüberschreitende Initiativen im Wassermanagement sowohl politisch als auch technisch. Ein Regionalberater mit Sitz in Almaty (Kasachstan) koordiniert die Aktivitäten der Schweiz in der Region.

Internationaler Währungsfonds

Weltbank (en)

Globale Umweltfazilität (en)

Datenbank Staatsverträge 

Blue Peace: Wasser als Element der Sicherheit

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe

Tadschikistan ist ein Schwerpunktland der Schweizer Internationalen Zusammenarbeit (IZA). Die DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit) und das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) engagieren sich in den folgenden Bereichen:

  1. Wasser, Infrastruktur und Klimawandel: Die Schweiz unterstützt Tadschikistan in der urbanen und ruralen Trinkwasserversorgung, im Abwassermanagement sowie der Verbesserung der Hygiene. Dabei wird ein  integrativer Ansatz der Wasserbewirtschaftung verfolgt, der auch Umweltschutz, Schutz vor Naturgefahren und Vorsorge bezüglich der negativen Auswirkungen des Klimawandels berücksichtigt.

  2. Gute Regierungsführung und Rechtsstaatlichkeit: Die Schweiz unterstützt Tadschikistan in nationalen Reformprozessen, wie z.B. in der Umsetzung der Reform des Zivilregisters oder in der Rechtshilfe.

  3. Wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung: Die makroökonomische Stabilisierung Tadschikistans und die Handelsförderung sind Schwerpunkte des Schweizer Engagements.

  4. Gesundheit: Der Schwerpunkt des Programms liegt in der Förderung der Allgemeinmedizin, um die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung auch in entlegenen Berggebieten sicherzustellen.

Für Tadschikistan stellen DEZA und SECO über die Kooperationsstrategie 2017–2021 jährlich rund 20 Mio. CHF zur Verfügung.

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe (Tadschikistan, Kirgistan, Usbekistan)

Schweizerinnen und Schweizer in Tadschikistan

Ende 2019 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 24 Schweizerinnen und Schweizer in Tadschikistan.

Geschichte der bilateralen Beziehungen

Die Schweiz anerkannte am 23. Dezember 1991, nach der Auflösung der Sowjetunion, die Unabhängigkeit Tadschikistans. Die beiden Länder nahmen am 09.12.1992 diplomatische Beziehungen auf. Zuerst war die Schweizer Botschaft in Moskau für die zentralasiatische Republik zuständig. Ab 1994 war der Schweizer Botschafter in der usbekischen Hauptstadt Taschkent auch in Duschanbe akkreditiert. Seit 2008 ist der Schweizer Botschafter in Kasachstan für Tadschikistan zuständig.

1998 eröffnete die Schweiz ein Kooperationsbüro in Duschanbe. Seit 2001 nimmt das Büro auch konsularische Aufgaben wahr.

Die IZA der Schweiz in Tadschikistan begann mit einem Einsatz der Humanitären Hilfe 1993 während des Bürgerkriegs. 1997 wurde Tadschikistan Mitglied der von der Schweiz angeführten Ländergruppe in den Bretton-Woods-Institutionen.

2007 wertete Tadschikistan sein Büro in Genf in eine Mission auf. Seit 2011 hat Tadschikistan einen akkreditierten Botschafter in der Schweiz.

Tadschikistan, Historisches Lexikon der Schweiz