Grundsätzliche Einschätzung
Von Reisen nach Russland und nicht dringlichen Aufenthalten wird abgeraten.
Aufgrund der militärischen Aggression Russlands gegen die Ukraine ist die Lage in Russland zunehmend unberechenbar. Am 23. und 24. Juni 2023 kam es in der südwestlichen Region Russlands zu einer bewaffneten Auseinandersetzung. Seither hat sich die Sicherheitslage vordergründig beruhigt. Die Lage bleibt dennoch angespannt und die weitere Entwicklung der Situation ist ungewiss. Eine erneute Verschlechterung kann nicht ausgeschlossen werden.
Russland stuft die Schweiz und andere Länder, die Sanktionen gegen Russland verhängt haben, als «unfreundliche Staaten» ein. Gegenmassnahmen Russlands gegen die Schweiz und Schweizer Staatsangehörige können nicht ausgeschlossen werden.
Aufgrund der Schliessung des europäischen Luftraums für russische Flugzeuge sind die Direktflüge von russischen und europäischen Fluggesellschaften von und nach Westeuropa eingestellt worden. Auch andere internationale Flugverbindungen sind aufgehoben worden. Direkte Flüge zwischen Russland und der Schweiz sind nicht mehr möglich. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass weitere Flugverbindungen reduziert oder eingestellt werden.
Bargeldbezüge sind zeitweise nicht mehr möglich. Die im Westen gängigen Kreditkarten (z.B. American Express, Mastercard, Visa) können im täglichen Zahlungsverkehr in Russland nicht eingesetzt werden.
Gewisse ausländische Internetseiten (auch Medien) und soziale Medien sind nicht mehr zugänglich.
Besonders in Moskau und St. Petersburg kann es bei Demonstrationen zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommen. Die Sicherheitskräfte gehen hart gegen Demonstrierende vor. Es kommt zu zahlreichen Verhaftungen.
Es kann mit Haft bestraft werden, wer Informationen über die russische Armee verbreitet, welche die russische Regierung als falsch betrachtet, oder zu Sanktionen gegen Russland aufruft.
Die russischen Behörden betrachten russisch-schweizerische Doppelbürgerinnen und Doppelbürger ausschliesslich als russische Staatsangehörige und lassen die Gewährung von konsularischem Schutz durch die Schweiz nicht in jedem Fall zu.
Auf dem Gebiet der Russischen Föderation sind wiederholt Terrorakte verübt worden. Betroffen waren vor allem der Grossraum des nördlichen Kaukasus und die Grossstädte.
Trotz verschärfter Sicherheitsmassnahmen kann das Risiko von Terrorakten nicht ausgeschlossen werden. Die russischen Sicherheitsbehörden weisen vor allem auf eine erhöhte Gefährdung durch Anschläge gegen öffentliche Einrichtungen und grössere Menschenansammlungen hin (Untergrundbahn, Bahnhöfe und Züge, Flughäfen etc.). Beachten Sie auch die Rubrik Terrorismus und Entführungen.
Terrorismus und Entführungen
Für Schweizer Staatsangehörige, die sich in Russland aufhalten: Halten Sie sich über die Medien oder lokale Vertrauenspersonen auf dem Laufenden. Meiden Sie grosse Menschenansammlungen, Demonstrationen und die Umgebung von militärischen Einrichtungen. Halten Sie sich mit politischen Äusserungen zurück. Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden. Tragen Sie immer Ihren Pass auf sich, um sich bei Personenkontrollen ausweisen zu können.
Bei Schwierigkeiten kontaktieren Sie die Helpline EDA oder die Schweizer Botschaft in Moskau.
Helpline EDA
Schweizer Botschaft Moskau
Bei einer Verschlechterung der Lage oder einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit hat die schweizerische Botschaft in Moskau nur eng begrenzte – je nach Situation gar keine – Möglichkeiten zur Erbringung von Dienst- oder Hilfeleistungen.