Spezifische regionale Risiken
Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.
Insel Luzon:
Im Norden der Insel sind kommunistische Rebellengruppen besonders aktiv. Von Reisen in abgelegene Gebiete Nord-Luzons (Cordillera) wird abgeraten.
Unternehmen Sie Reisen in die Gebiete Abra, Ifugao, die Mountain Province und die südlichen Teile der Provinz Quezon ausschliesslich in grösseren Gruppen und in Begleitung eines vertrauenswürdigen, ortskundigen Führers. Dasselbe gilt für Wanderungen am Mount Pinatubo.
Mindanao:
Von Reisen nach Mindanao wird abgeraten.
Radikal-islamistische Gruppierungen operieren in diesem Gebiet. Seit 2017 kommt es vermehrt zu Kampfhandlungen zwischen der Armee und diese Gruppierungen. Sie fordern immer wieder Todesopfer und Verletzte. Zum Beispiel haben zwischen Mai und Oktober 2017 heftige Gefechte in der Stadt Marawi über tausend Todesopfer und Verletzte gefordert, darunter auch zahlreiche Zivilisten. In dieser Region ist ein Notstandsrecht in Kraft.
Das Risiko von Anschlägen und Überfällen durch Terroristen, Rebellen und Banditen ist auf der ganzen Insel hoch. Zum Beispiel forderten Bombenanschläge im April und September 2019 sowie Ende August und Anfang September 2018 in Isulan mehrere Todesopfer und zahlreiche Verletzte.
Für einheimische und ausländische Personen besteht ein hohes Entführungsrisiko durch Kriminelle und terroristische Gruppierungen.
Die Kriminalitätsrate ist hoch. Es kommen immer wieder kriminelle Gewaltakte vor, auch solche mit Todesfolge.
Sulu-See:
In der Sulu-See zwischen Zamboanga del Norte und Palawan sowie im Meer und auf den Inseln südlich davon sind terroristische Gruppen aktiv. Im Juni 2019 sowie im August 2020 forderten Bombenanschläge auf der Insel Jolo 20 Tote und über 80 Verletzte. Am 31. Juli 2018 forderte ein Selbstmordattentat in Lamitan City, Basilan elf Tote und mehrere Verletzte.
Für einheimische und ausländische Personen besteht ein hohes Entführungsrisiko durch Kriminelle und terroristische Gruppierungen. Beispiele:
- Im Oktober 2019 wurden in Tukuran ein britischer Staatsangehöriger und dessen philippinische Ehefrau entführt.
- Im Mai 2019 wurde ein holländischer Staatsangehöriger bei einem Fluchtversuch erschossen. Er war 2012 zusammen mit einem Schweizer auf der Insel Tawi Tawi entführt worden. Dem Schweizer gelang 2014 die Flucht.
- Im November 2016 wurden sechs vietnamesische Staatsangehörige südlich von Mindano von ihrem Schiff entführt. Zwei Geiseln wurden im Juli 2018 auf der Insel Basilan tot aufgefunden.
- Anfang November 2016 überfielen Terroristen das Segelboot eines deutschen Ehepaares in der südlichen Sulu-See. Die Frau ist ermordet und der Mann entführt worden. Die Geisel wurde Ende Februar 2017 getötet.
Von Reisen auf dem Meer und auf die Inseln der Sulu-See südlich des 9. nördlichen Breitengrades wird abgeraten, einschliesslich des Sulu-Archipels (Inseln Basilan, Jolo, Sulu, Tawi-Tawi etc.) und des entsprechenden Teils der Insel Palawan. Es muss davon ausgegangen werden, dass auch nördlich des 9. nördlichen Breitengrades das Risiko von Entführungen nicht ausgeschlossen werden kann. Erkundigen Sie sich vor und während Reisen in den nördlichen Teil der Sulu-See bei den lokalen Behörden über die aktuelle Sicherheitslage und lassen Sie grösste Vorsicht walten.
Central Visayas (einschliesslich Cebu und Bohol):
Im April und Mai 2017 kam es in der Provinz Bohol zu bewaffneten Zusammenstössen zwischen den Sicherheitskräften und einer bewaffneten Gruppierung. Die lokalen Behörden gehen davon aus, dass es sich um Kämpfer der Terrororganisation Abu Sayyaf handelt. Es muss deshalb davon ausgegangen werden, dass auch in der Region Central Visayas das Risiko von Entführungen besteht. Erkundigen Sie sich vor und während Reisen in die Region Central Visayas bei den lokalen Behörden über die aktuelle Sicherheitslage und lassen Sie grösste Vorsicht walten.
Das Entführungsrisiko kann auch in den anderen Landesteilen nicht völlig ausgeschlossen werden.
Bei Reisen in ländliche Gebiete, auch wenn oben nicht ausdrücklich erwähnt, ist grösste Vorsicht geboten. Unternehmen Sie Wanderungen in abgelegene Gebiete nur in Begleitung eines ortskundigen Reiseführers und vergewissern Sie sich, dass er die aktuelle Sicherheitslage abgeklärt hat. In nicht erschlossenen Gebieten und in regionalen Konfliktgebieten, wo Terrorgruppen aktiv sind, hat die Schweizer Botschaft in Manila nur begrenzte oder gar keine Möglichkeit zur Hilfe bei Notsituationen.