Die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Moldau sind sehr gut und haben sich in letzter Zeit intensiviert ebenso wie die hochrangigen Treffen. Die Beziehungen konzentrieren sich hauptsächlich auf die Entwicklungszusammenarbeit, durch welche die Schweiz während der letzten zwanzig Jahre zu einem wichtigen Partner für Moldau geworden ist. Die Schweiz unterstützt Moldau aufgrund des Krieges in der Ukraine auch mit humanitärer Hilfe.
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Moldau
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die DEZA ist seit 2000 mit einem Kooperationsbüro in Chisinau vertreten. Der Schweizer Botschafter in der Ukraine ist auch in Moldau akkreditiert. Die Mission der Republik Moldau in Genf verfügt über eine Doppelakkreditierung für die internationalen Organisationen in Genf und die bilateralen Beziehungen mit der Schweiz. Seit 2017 finden politische Konsultationen statt zu den bilateralen Beziehungen, welche die Entwicklungszusammenarbeit und die Kooperation in Migrations- und Wirtschaftsfragen abdecken, aber auch zur Zusammenarbeit und dem Austausch auf multilateraler Ebene. Seit 2022 spielt zudem die Situation in der Ukraine und die Auswirkungen des Krieges auf Moldau eine wichtige Rolle.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Das Handelsvolumen zwischen der Schweiz und Moldau ist bislang bescheiden. Es belief sich 2022 auf rund 76 Mio. CHF und besitzt weiteres Entwicklungspotential. Die Schweiz exportiert vor allem Pharmazeutika, Fahrzeuge und Maschinen. Importiert werden hauptsächlich Textilien, Maschinen und landwirtschaftliche Produkte.
Im Juni 2023 haben die EFTA-Staaten mit der Republik Moldau ein Freihandelsabkommen abgeschlossen, welches die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen den vier EFTA-Staaten und Moldau weiter stärken wird. Es verbessert den Marktzugang sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Wirtschaftsakteure.
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Forschende und Kunstschaffende aus der Republik Moldau können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
Die Schweiz ist in Moldau seit dem Jahr 2000 aktiv. Der Fokus des Schweizer Kooperationsprogrammes liegt bei den drei Bereichen Gesundheit, lokale Gouvernanz sowie wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung. Aufgrund der militärischen Aggression Russlands gegen die Ukraine hat die Schweiz ausserdem finanzielle Mittel zur Unterstützung von Flüchtlingen und gefährdeten Bevölkerungsgruppen in Moldau bereitgestellt. Mit einer Unterstützung von circa 35 Mio. CHF im Jahr 2023 gehört die Schweiz zu den wichtigsten bilateralen Gebern der Republik Moldau.
Kulturaustausch
Das Kooperationsbüro in Chisinau fördert lokale Kulturschaffende, indem es zahlreiche kulturelle Projekte und Veranstaltungen, etwa Konzerte und Theateraufführungen, unterstützt.
Schweizerinnen und Schweizer in der Republik Moldau
Ende 2022 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 36 Schweizerinnen und Schweizer in Moldau.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Nach dem Zerfall der Sowjetunion nahm die Schweiz 1992 mit der neu gegründeten Republik Moldau diplomatische Beziehungen auf. Im Jahr 2000 eröffnete die DEZA auf Ersuchen der moldauischen Behörden ein Kooperationsbüro in Chisinau. Zwischen 2000 und 2008 lag der Schwerpunkt auf der humanitären Hilfe, daran anschliessend auf der technischen Entwicklungszusammenarbeit. Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine unterstützt die Schweiz Moldau erneut mit humanitärer Hilfe, wobei das bestehende Programm der Entwicklungszusammenarbeit weiter Bestand hat. 2022 und 2023 haben sich die hochrangigen Besuche auf Stufe Bundesrat oder Bundespräsident intensiviert.