Förderung erneuerbarer Energien in Primorska

Projekt abgeschlossen
Schüler mit Eco-Modellhaus
Dank einer Aufklärungskampagne sind über 20‘000 Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler für die Themen erneuerbare Energie und Energieeffizienz sensibilisiert. © SECO

Bisher stammt die «grüne Energie» in Slowenien fast ausschliesslich aus Wasserkraftwerken. Das wird sich nun ändern: Die Schweiz unterstützte in Slowenien ein Projekt, das auf andere erneuerbare Energien setzt. Entlang der Autobahn wurde eine Lärmschutzwand mit Solarzellen bestückt. In 29 öffentlichen Gebäuden, die bisher mit Öl beheizt wurden, wurden Biomasseheizungen installiert. Zwölf dieser Gebäude wurden zusätzlich energieeffizient renoviert.

  

Land/Region Thema Periode Budget
Slowenien
Umwelt schützen
Energieeffizienz und erneuerbare Energie
01.10.2009 - 31.08.2015
CHF  3’680’000

Hinweis: Die Texte in allen Rubriken, mit Ausnahme «Erreichte Resultate», beschreiben die Situation vor Projektbeginn.

Die EU hat sich im März 2007 darauf geeinigt, 20% des gesamten Energiebedarfs der EU bis 2020 durch erneuerbare Energien aus Biomasse, Wasser, Wind und Sonne zu decken. Für jeden EU-Mitgliedstaat wurden individuelle Ziele festgelegt. Um das nationale Ziel in Slowenien zu erreichen, wurden auch Mittel aus dem Erweiterungsbeitrag für die Förderung erneuerbarer Energien verwendet. Mit 3,68 Millionen Franken förderte die Schweiz die Nutzung erneuerbarer Energien in Gemeinden der slowenischen Küstenregion Primorska.

Längste Solarlärmschutzwand Sloweniens

Das Projekt besteht aus drei Komponenten: Erstens wurde entlang eines Teilstücks der Autobahn Richtung Italien eine 648 Meter lange Lärmschutzwand mit Solarzellen bestückt. Mit dieser Fotovoltikanlage – es ist die längste Solarlärmschutzwand im ganzen Land – produziert der Ort Šempeter den Strom für die gesamte öffentliche Beleuchtung.

Heizen mit Biomasse

Als zweite Projektkomponente unterstützte die Schweiz die Installation von insgesamt 12 Biomasseheizungen, die mittlerweile 29 ausgewählte öffentliche Gebäude mit lokalen Holzchips oder –pellets kostengünstig und nachhaltig beheizen. Zwölf der öffentlichen Gebäude wurden zusätzlich energieeffizient renoviert. Zu den Gebäuden gehören Schulen und Kindergärten mit fast 2‘000 Kindern sowie zwei Informationszentren des Triglav-Nationalparks mit 45’000 Besuchern pro Jahr. Dank dem Umstieg auf Biomasse und dank den Renovationen können die Heizkosten in diesen Gebäuden um rund 50 Prozent und der Energieverbrauch um 30% gesenkt werden.

Informationskampagne mit TV-Wettbewerb

Der dritte Projektteil beinhaltet die Informationsarbeit. Im Triglav-Nationalpark, in den Schulen und in der Nähe der Solar-Lärmschutzwand wurden Bildschirme aufgestellt, welche die Produktion von erneuerbarer Energie und die CO2-Einsparungen laufend anzeigen. Alle Angaben sind zudem in Echtzeit für alle Interessenten im Internet zugänglich. Über lokale Veranstaltungen, Prospekte, Lehrbücher, Internet und Medien wurden die breite Öffentlichkeit, lokale Wirtschaftsvertreter sowie über 20‘000 Lehrkräfte und SchülerInnen laufend zu Nachhaltigkeitsthemen sensibilisiert. Die involvierten Schulen führen die Sensibilisierungsarbeiten auch nach Projektende weiter. In allen involvierten Schulen wurde die «Gruppe erneuerbare Energie» gegründet, deren Zweck die Ausbildung der Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien ist. Die zu «Energiemanagern» ausgebildeten Jugendlichen sensibilisieren nun ihrerseits andere Jugendliche für diese Themen. Im sogenannten „Eco-Haus“ in Cerkno werden Schulklassen des ganzen Landes über Nachhaltigkeitsthemen informiert. Ein renommiertes Wirtschaftsmagazin zeichnete das Projekt im Frühjahr 2015 als das erfolgreichste und nachhaltigste Bildungsprogramm in ganz Slowenien aus.

Weitere Projekte zur Förderung erneuerbarer Energien in Slowenien

Gesamthaft beteiligte sich die Schweiz in Slowenien mit rund neun Millionen Franken an zwei Projekten zur Förderung erneuerbarer Energien und der Energieeffizienz. Neben der Küstenregion von Primorska wurde auch die Region Gorenjska im Nordwesten des Landes unterstützt.