Bilaterale Beziehungen Schweiz–Kuba

Die bilateralen Beziehungen sind gut und durch Kontinuität gekennzeichnet. Seit 2000 engagiert sich die Schweiz in der Entwicklungszusammenarbeit und leistet regelmässig humanitäre Hilfe bei Naturkatastrophen. Kuba ist noch bis im Jahr 2024 ein Schwerpunktland der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit.

Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen

Die Schweiz und Kuba führen seit 2006 politische Konsultationen. Die beiden Länder haben bilaterale Abkommen über den Handel, die Förderung und den Schutz von Investitionen, den Luftverkehr und die Überstellung verurteilter Personen abgeschlossen. 

Die Schweiz ist in Kuba vor allem in der Entwicklungszusammenarbeit tätig, wo sie ihre Strategie noch bis Ende 2024 umsetzt. Angesichts des bevorstehenden Rückzugs der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit gilt es den Wandel zu gestalten.

Datenbank Staatsverträge

Kubanische Regierung (es)

Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Die schweizerisch-kubanische Handels- und Industriekammer fördert die Handelsbeziehungen, die von bescheidenem Umfang sind. 2022 importierte die Schweiz Güter im Wert von 39,6 Millionen CHF aus Kuba, darunter hauptsächlich Landwirtschaftsprodukte. Die Schweizer Exporte nach Kuba beliefen sich auf 7,2 Millionen CHF und betrafen vor allem Maschinen, pharmazeutische und chemische Produkte sowie Präzisionsinstrumente.

Handelsförderung, Switzerland Global Enterprise SGE

Schweizerisch-Kubanische Handels- und Industriekammer (en , es)

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe

Die Schweiz unterstützt die kubanische Gesellschaft dabei, die weitere Entwicklung des Landes friedlich, partizipativ und auf der Basis der sozialen Errungenschaften voranzubringen. Sie fördert lokale Initiativen, die mit konkreten Massnahmen die Lebensbedingungen der Bevölkerung verbessern und die Institutionen stärken, wobei der Schwerpunkt seit 2011 auf der Entwicklung der Gemeinden liegt. Zudem unterstützt sie nationale Strategien zur Förderung der lokalen Entwicklung im Landwirtschafts- und Wohnungsbereich. Im Jahr 2021 hat die Schweiz rund 10,9 Millionen CHF für ihre internationale Zusammenarbeit in Kuba bereitgestellt. Die Schweiz hat im Rahmen ihrer Kooperationsstrategie 2017–2021 insgesamt über 64 Millionen CHF auf der Insel investiert.

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe

Schweizerinnen und Schweizer in Kuba

Ende 2022 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 217 Schweizerinnen und Schweizer in Kuba.

Geschichte der bilateralen Beziehungen

Als Kuba 1902 eine unabhängige Republik wurde, anerkannte die Schweiz diese umgehend und nahm diplomatische und konsularische Beziehungen auf. Die ersten Schweizer Honorarkonsuln wurden im 19. Jahrhundert ernannt. Ein 1918 errichtetes Konsulat wurde bis 1957 stufenweise zur Botschaft erhoben.

Bereits im 19. Jahrhundert wurden Handelsbeziehungen gepflegt, die nach der Revolution von 1959 weitergeführt wurden.

Die Schweiz nahm von 1961 bis zur Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Kuba im Juli 2015 die Interessenvertretung der USA in Kuba wahr, von 1991 bis Juli 2015 zusätzlich die Interessenvertretung Kubas in den USA.

Kuba, Historisches Lexikon der Schweiz

Diplomatische Dokumente der Schweiz, Dodis