Das Programm zur Verringerung des Katastrophenrisikos (DRR, Disaster Risk Reduction) ist eines von acht DEZA-Programmen in Bolivien. Das DDR-Programm wurde 2005 lanciert und befindet sich in seiner dritten Phase, die von 2010 bis 2014 reicht.
Verheerende Folgen wegen Naturgefahren
Bolivien ist verschiedenen Naturgefahren, aber auch Klimaschwankungen und dem Klimawandel ausgesetzt. In den letzten Jahren wurden häufiger Überschwemmungen und Dürren verzeichnet als früher, namentlich im Westen und Osten des Landes.
Die Folgen für die Bevölkerung und die Volkswirtschaft Boliviens sind enorm. Besonders hart betroffen sind benachteiligte Bevölkerungsgruppen und die Produktionssektoren. Der DRR-Ansatz muss in die Aktivitäten für eine nachhaltige Entwicklung integriert werden, um die nationale Widerstandskraft und die Fähigkeit zum Wiederaufbau nach einer Katastrophe zu stärken. Es gibt bereits namhafte Bemühungen auf lokaler Ebene, dieses Konzept und die Anpassung an den Klimawandel (CCA, Climate Change Adaptation) in die Gemeindeplanung aufzunehmen. Schwieriger ist es jedoch, in den nationalen Budgets für Infrastrukturvorhaben und öffentliche Arbeiten Geld für DRR-Aktivitäten zu reservieren.
Stärkung der Widerstandskraft
Das Programm hat zwei Schwerpunkte definiert:
Verbesserung der Kapazitäten Boliviens, den Folgen der Naturkatastrophen und des Klimawandels für die Bevölkerung, die Infrastruktur und die Volkswirtschaft zu begegnen (Stärkung der Widerstandskraft des Landes).
Stärkung des nationalen DRR-Systems im Hinblick auf eine bessere Vorbereitung auf Naturkatastrophen, einschliesslich Umgang mit Katastrophen und Wiederaufbau.
Um die Programmziele zu erreichen, wird auf die Ausarbeitung einer öffentlichen Politik gesetzt. Es geht vor allem darum, die DRR-Aktivitäten zu fördern und die Aufnahme der CCA in den verschiedenen Regierungsebenen vorwärts zu bringen, Instrumente zu entwicklen sowie die Kapazitäten der Gemeinden zu stärken, auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene Einfluss auf die Politik zu nehmen.
Beispielsweise haben dank diesem Programm 24 Gemeinden in ihren Jahresbudgets auch Beiträge für DRR-Aktivitäten vorgesehen. Sie haben zudem Gefahrenkarten erstellt, Risikoanalysen durchgeführt und Landnutzungspläne entworfen.
Weitere Ergebnisse des Programms
Sensibilisierung der Zivilgesellschaft über Massnahmen zur Verringerung des Katastrophenrisikos
Ausbildung von lokalen technischen Fachkräften
Massnahmen zur Verringerung des Katastrophenrisikos steigern die Ernteerträge, z. B. durch die Einschränkung der negativen Folgen von Frost und Hagel
Entwurf eines Risiko-Transfer-Modells (landwirtschaftliche Versicherung) und eine angemessene und partizipative Umsetzung dieser Idee. Rund 350 Bauern konnten sich gegen landwirtschaftliche Verluste und Naturgefahren versichern.
Erwartete Ergebnisse bis 2014
Lokale Akteure verstehen die Massnahmen zur Verringerung des Katastrophenrisikos und zur Anpassung an den Klimawandel und können diese umsetzen.
Die landwirtschaftliche Produktion der am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen ist besser vor Katastrophen und Klimafolgen geschützt.
Alle DEZA-Programme in Bolivien haben eine DRR- und eine CCA-Komponente und sind folglich vor Naturgefahren besser gewappnet.
Nationale Institutionen, die im Bereich von DRR, CCA und verwandten Themen tätig sind, können ihre Strategien besser umsetzen.