Die Konferenz „Inter Pares – The best practices in providing social services to disabled people“ fand vom 12.-13. November 2014 in der ostslowakischen Stadt Kosice statt. Der Schweizer Botschafter in der Slowakei, Alexander Wittwer, und der slowakische Direktor der Abteilung bilaterale Finanzmechanismen, Ján Krak, eröffneten die Konferenz. 120 Fachleute aus dem Bereich der ärztlichen, physiotherapeutischen und ergotherapeutischen Pflege von Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen nahmen an der zweitägigen Konferenz teil. Vertreterinnen und Vertreter von Gemeinden und Regionen sowie Fernseh-, Radio- und Zeitungsjournalisten waren ebenfalls anwesend. Im Zentrum standen der Austausch der bisher gemachten Erfahrungen mit drei von der Schweiz mitfinanzierten Projekten im Bereich soziale Dienstleistungen, sowie die Diskussion von bewährten Methoden („Best Practices“). So wurden beispielsweise die Erfahrungen mit ambulanten Therapien sowie die Methoden und Wirkung von Gedächtnistraining auf den Alltag von behinderten Menschen diskutiert. Auch die Partnerschaft zwischen Familienangehörigen und Pflegepersonal und die Betreuung von behinderten Menschen in der Arbeitswelt waren wichtige Diskussionspunkte.
Konferenz zum Thema soziale Dienstleistungen in der Slowakei
Artikel, 16.01.2015
Mitte November 2014 fand in der Ostslowakei eine Konferenz zum Thema „Soziale Dienstleistungen für Menschen mit einer Behinderung“ statt. Die Schweiz unterstützt in der Slowakei im Rahmen des Erweiterungsbeitrags mit über 3 Millionen Franken drei Gross- und 13 Kleinprojekte für behinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Diese Projekte wurden an der Konferenz vorgestellt und dienten als Diskussionsgrundlage.
Drei Projekte, welche die Schweiz unterstützt:
Humanisierung und Modernisierung der sozialen Dienste
In der Region Kosice gibt es insgesamt 14 Institutionen für 1‘838 behinderte Kinder und Erwachsene. Das Projekt „Please come and join us…“ sichert den Wiederaufbau und die Modernisierung des Zentrums „Domko“, sowie die Ausbildung von 70 Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern. Ziel ist die soziale Eingliederung von behinderten Kindern und Erwachsenen in die slowakische Gesellschaft. Das Ziel ist die De-Institutionalisierung und Humanisierung der Betreuung durch das Aufbrechen der Organisationstrukturen in kleinere Einheiten, die Verringerung der Anzahl Patientinnen und Patienten pro Zimmer, die Schaffung von mehr sanitären Anlagen und die Einführung eines vielfältigen Angebots an modernen Therapiemöglichkeiten.
Die Schweiz finanziert das Projekt durch einen Beitrag von 1‘342‘000 CHF mit. Damit werden grösstenteils bauliche Massnahmen finanziert.
Unterstützung der Integration von Kinder und Jugendlichen mit einer Behinderung
Das Projekt „Umfassende soziale Dienste für Kinder und Jugendliche in Stara Lubovna“ bietet Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen sowie deren Eltern Beratungsdienste sowie moderne Therapien und Transportmöglichkeiten an. Ferner soll den behinderten Jugendlichen der Einstieg ins Berufsleben dank einer besseren Begleitung und Beratung ermöglicht werden. Schliesslich sollen Information und Lobbying-Aktivitäten die Akzeptanz von Behinderten in der Öffentlichkeit und am Arbeitsplatz erhöhen. Besonders wichtig sind auch die Ausbildung und Motivation der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern. Umfragen unter den Mitarbeitenden haben gezeigt, dass der tägliche Stress demotivierend wirken kann und dass ein lebenslanges Lernen notwendig ist.
Die Schweiz finanziert das Projekt durch einen Beitrag von 1‘110‘000 CHF mit. Es wird von der NGO „Griechisch-Katholische Wohltätigkeit“ umgesetzt.
Komplexe und qualitativ hochstehende soziale Dienste für Kinder mit Behinderungen
In der Region Kosice führt das Slowakische Rote Kreuz, in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden, das Projekt „ROAD“ zugunsten von behinderten Kindern durch. Einerseits wird die Kapazität des Betreuungszentrums um 30% erhöht und die Infrastruktur verbessert, indem neue Therapieräume und Patientenzimmer, aber auch Büros und eine neue Küche geschaffen werden. Andererseits werden Fachleute in den Bereichen Psychologie, Neurologie sowie das Pflegepersonal weitergebildet. Ausserdem erhalten Angehörige der behinderten Kinder umfassende Beratung und Unterstützung.
Die Schweiz finanziert das Projekt durch einen Beitrag von 949‘000 CHF mit. Die schweizerische Stiftung für jüngere Behinderte, Bärenmoos, bringt ausserdem ihre wertvolle Erfahrung in das Projekt mit ein.