Besondere rechtliche Bestimmungen
In Singapur gelten umfassende Vorschriften zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Diese basieren auf deutlich strengeren gesetzlichen Standards und konservativeren Moralvorstellungen als in der Schweiz. Verstösse werden konsequent verfolgt und sanktioniert. Im Falle einer Anzeige ist mit einem sofortigen Passentzug oder einer Inhaftierung bis zur Urteilsverkündung zu rechnen. Je nach Schwere des Delikts können bestimmte Verstösse mit Geldbussen, Freiheits- oder Körperstrafen geahndet werden. Dazu zählen unter anderem:
- Wegwerfen von Abfall (z.B. auch Zigarettenstummel);
- Spucken;
- Einfuhr und Verkauf von Kaugummi;
- Einfuhr und Konsum von E-Zigaretten;
- Verstoss gegen das Rauchverbot: Bei öffentlichen Gebäuden gilt das Rauchverbot auch bis zu fünf Metern vor den Ein- und Ausgängen;
- Konsum von Speisen und Getränken in öffentlichen Verkehrsmitteln und Gebäuden;
- Vandalismus (u.a. Anbringen von Graffiti);
- Negative Äusserungen über die Regierung (auch in den Sozialen Medien);
- Anstössiges oder unsittliches Verhalten (Outrage of Modesty). Darunter fallen verbale oder tätliche Belästigungen, z.B. Berührungen, denen die betroffene Person nicht ausdrücklich zugestimmt hat. Es sind Fälle bekannt geworden, in denen mit falschen Anschuldigungen versucht wurde, durch einen aussergerichtlichen Vergleich eine finanzielle Entschädigung zu erreichen.
Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz werden schon bei geringsten Mengen und bei jeder Art von Drogen (dazu gehören seit dem 1. September 2025 auch E-Zigaretten) hart bestraft. Die Sanktionen reichen von Geld- und Körperstrafen über langjährige Freiheitsstrafen bis hin zur Todesstrafe. Auch Personen, bei denen bei der Einreise durch Tests ein vorheriger Drogenkonsum festgestellt wird, müssen mit einer Verurteilung rechnen. Die Todesstrafe kann auch für weitere schwere Straftaten, wie beispielsweise Mord, verhängt werden.
Bei polizeilichen Ermittlungen und gerichtlichen Verfahren ist häufig mit langwierigen Untersuchungen zu rechnen. Während dieser Zeit besteht in der Regel ein Ausreiseverbot. Die Unterstützung durch eine örtliche Anwältin oder einen örtlichen Anwalt ist in solchen Fällen unerlässlich.
Die Haftbedingungen sind hart.