El Niño: Unterstützung der Bevölkerung Lesothos bei der Bewältigung klimabedingter Herausforderungen

Projekt abgeschlossen
Alt-Text: Zwei Experten und ein  lokaler Bauer auf einem ausgetrockneten Maisfeld.
In Lesotho konnten viele Bauern nur noch das Ausmass der Dürreschäden feststellen, die durch El Niño entstanden sind. © WFP ©

In den Ländern im südlichen Afrika wird das Wetterphänomen El Niño mit einer beispiellosen Klimakatastrophe gleichgesetzt. Die Trockenheit hat Millionen von Hektaren Kulturland zerstört und bedroht nun eine ganze Region, weil die Ernährungssicherheit nicht mehr garantiert werden kann. Lesotho war das erste Land, das Alarm geschlagen hat. Die DEZA hat für Einsätze des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen eine Million Franken bereitgestellt und unterstützt die Organisation mit Schweizer Expertinnen und Experten. 

Land/Region Thema Periode Budget
Lesotho
Humanitäre Hilfe & DRR
Nahrungsmittelnothilfe
01.07.2016 - 31.12.2016
CHF  1’000’000

Seit Ende 2015 sind verschiedene Länder, darunter die Länder im südlichen Afrika, vom Wetterphänomen El Niño betroffen. In der ganzen Region herrscht eine Dürre, die Millionen von Hektaren Kulturland zerstört hat. Resultat: Die landwirtschaftliche Produktion geht rasant zurück, und Millionen von Menschen sind von Nahrungsunsicherheit betroffen. 

Lesotho war das erste Land der Region, das im Dezember 2015 den Notstand ausrief. Dieses kleine Land mit knapp zwei Millionen Bewohnern hatte bereits grosse Schwierigkeiten, weil die Niederschlagsmenge seit 2013 anhaltend tief ist. Der Rückgang der lokalen Produktion ging mit einer Zunahme der Lebensmittelpreise um 60% einher. Für mehr als die Hälfte der Bevölkerung, die unter der Armutsgrenze lebt, sind das importierte Obst und Gemüse unerschwinglich. Die Ankunft von El Niño bedeutet für mehr als 700’000 Menschen Lesothos, dass ihre Ernährungssicherheit nicht länger gewährleistet ist. Rund die Hälfte von ihnen ist auf Nothilfe angewiesen.    

Soforthilfe und Massnahmen zur Abfederung zukünftiger Schocks

Um auf diese Krise zu reagieren und Hungersnöte zu vermeiden, unterstützt die DEZA die Einsätze des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) in Lesotho mit einer Million Franken. Die UNO-Organisation ist in zwei Bereichen tätig: Nothilfe zur Deckung der dringlichsten Bedürfnisse und Massnahmen zur Stärkung der Resilienz der Bevölkerung im Hinblick auf zukünftige Schocks.

Die Soforthilfe umfasst die Verteilung von Nahrungsmitteln oder Bargeld. So sieht das WFP zum Beispiel eine Zuwendung von 60 US-Dollar pro Monat und Haushalt vor. Der Betrag wird aufgrund einer Marktanalyse festgelegt und gibt den Familien die Möglichkeit, sich wie gewohnt zu ernähren.  Seit März 2016 haben 21’000 Personen in zwei von der Dürre stark betroffenen Distrikten Lesothos (Mohale's Hoek und Mafetang) von dieser Bargeldhilfe profitiert.

Parallel dazu hat das WFP ein Programm lanciert, das den Bauern, die ihre Ernten verloren haben und nichts mehr anbauen können, andere Erwerbsmöglichkeiten bietet. Sie können sich an Massnahmen zur Vorbereitung auf zukünftige Klimaschocks vorbereiten, zum Beispiel am Bau von kleinen Dämmen, Bewässerungssystemen oder anderen Anlagen.

Die geplanten Massnahmen im Zusammenhang mit den Auswirkungen durch El Niño sind Teil eines umfassenden Engagements des WFP in Lesotho. Seit 2013 arbeitet die UNO-Organisation mit der Regierung zusammen, um die Ernährung von Kindern im Vorschul- und Primarschulalter sicherzustellen. Sie verteilt auch Nahrungsmittel an besonders verwundbare Bevölkerungsgruppen, darunter Menschen mit HIV/Aids. Lesotho weist mit 25% Infizierten eine der höchsten HIV-Raten weltweit auf.