Gültig am:
Publiziert am: 09.02.2023

Das Kapitel Aktuelles ist entfernt worden (Covid-19). Beachten Sie die Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit BAG und den Fokus Coronavirus (Covid-19).
BAG
Fokus Coronavirus (Covid-19)


Reisehinweise für Madagaskar

Diese Reisehinweise entsprechen der aktuellen Lagebeurteilung des EDA. Sie werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst.

Beachten Sie auch die nachstehenden länderunabhängigen Reiseinformationen und die Fokus-Themen; sie sind Bestandteil dieser Reisehinweise.

Sonderinformation: Coronavirus (Covid-19)

In allen Regionen der Welt besteht das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus.

Um die Verbreitung des Coronavirus (Covid-19) einzudämmen, können Staaten Einreise- und Ausreiserestriktionen sowie Massnahmen innerhalb des Landes verfügen. Solche Vorschriften können kurzfristig ändern. Auslandreisen erfordern deshalb eine sorgfältige Vorbereitung und Flexibilität.

Beachten Sie die Informationen und Empfehlungen im Fokus «Coronavirus (COVID-19)» und des Bundesamtes für Gesundheit BAG. Erkundigen Sie sich bei den ausländischen Vertretungen in der Schweiz (Botschaften und Konsulate) über die aktuell gültigen Massnahmen.
Fokus «Coronavirus (COVID-19)

BAG: Coronavirus: Reisen

ausländische Vertretungen in der Schweiz

Grundsätzliche Einschätzung

Soziale, politische und wirtschaftliche Unzufriedenheit wird gelegentlich in Demonstrationen und Streiks geäussert. Dabei kann es zu Ausschreitungen und Gewalttaten kommen. Zum Beispiel kamen im August 2022 bei gewaltsamen Protesten in Ikongo (südöstlich von Antananarivo) mehrere Personen ums Leben oder wurden verletzt. Proteste und gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften können im ganzen Land jederzeit vorkommen.

Als Folge von Demonstrationen kann es zu Strassenblockaden kommen. Im Falle von Strassenblockaden und Streiks bleibt den Reisenden nichts anderes übrig, als sich lokal über alternative Reisemöglichkeiten zu erkundigen und gegebenenfalls die Normalisierung der Lage abzuwarten. Die Schweizer Botschaft in Antananarivo hat bei Blockaden nur eng begrenzte - je nach Situation gar keine - Möglichkeiten zur Unterstützung der Ausreise aus den betroffenen Regionen.

Das Risiko von terroristischen Anschlägen kann auch in Madagaskar nicht ausgeschlossen werden. Die Rubrik Terrorismus und Entführungen macht auf die Risiken des Terrorismus aufmerksam.
Terrorismus und Entführungen

Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien und über Ihren Reiseveranstalter über die aktuelle Sicherheitslage. Meiden Sie grössere Menschenansammlungen und Demonstrationen jeder Art. Lassen Sie sich von einer ortskundigen Vertrauensperson begleiten, und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden (Ausgangssperren etc.).

Spezifische regionale Risiken

Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.

Distrikt Ankazobe (Region Analamanga)
In diesem Distrikt sind bewaffnete Banden aktiv, die sporadisch Dörfer überfallen. Im Juli 2022 starben mehr als 30 Personen nach einem Angriff einer bewaffneten Bande, die das Dorf Ambohitriniandriana in Brand steckte. Informieren Sie sich in den Medien und bei Ihrem Reiseveranstalter über die aktuelle Sicherheitslage, bevor Sie in den Distrikt Ankazobe reisen. Dasselbe gilt während des Aufenthalts in diesem Distrikt. Lassen Sie grösste Vorsicht walten.

Süden und Südosten
Es kommt häufig zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen bewaffneten Banden und den Sicherheitskräften. Es werden zahlreiche gewaltsame Überfalle verübt, teils mit Todesfolge. In der Region Anosy sind wiederholt Personen getötet oder verletzt worden. Auch ausländische Staatsangehörige sind von den Gewalttaten betroffen. Zum Beispiel sind mehrere Überfälle an der Batterie Beach (nördlich von Toliara) verübt worden. Informieren Sie sich in den Medien und bei Ihrem Reiseveranstalter über die aktuelle Sicherheitslage, bevor Sie in den Süden und Südosten reisen und lassen Sie grösste Vorsicht walten. Es wird empfohlen, die Hauptverkehrsachsen nicht zu verlassen und sich nicht ausserhalb der Städte aufzuhalten. 

Region Menabe
Bewaffnete Überfälle auf Fahrzeuge auf den Überlandstrasse sowie auf Boote auf dem Fluss Tsiribihina kommen regelmässig vor. Lassen Sie in dieser Region grösste Vorsicht walten.

Kriminalität

Strassenkriminalität, bewaffnete Raubüberfälle und Einbrüche nehmen zu und kommen im ganzen Land vor, am häufigsten in Antananarivo und in den Orten und Regionen die häufig von Touristen besucht werden (Strände, Nationalparks, etc.). Gewaltanwendung ist häufig und die Verbrecher schrecken auch vor Morden nicht zurück. Auch Vergewaltigung und andere Sexualdelikte sind zu verzeichnen.

Es kommen vermehrt Entführungen von ausländischen Staatsangehörigen vor, um Lösegeld zu erpressen. Am häufigsten sind Personen betroffen, die für lokale oder internationale Firmen tätig sind.

Beachten Sie unter anderem folgende Vorsichtsmassnahmen:

  • Die Kriminalitätsrate kann je nach Ortschaft und Stadtteil erheblich variieren. Informieren Sie sich bei Ihrem Reiseleiter oder im Hotel über die lokalen Gegebenheiten, und erkundigen Sie sich, ob es Quartiere gibt, die gemieden werden sollten.
  • Tragen Sie keine Wertgegenstände (Uhren, Schmuck etc.) und nur wenig Geld auf sich.
  • Halten Sie die Autotüren und Fenster geschlossen. Diebstähle aus parkierten oder in Staus steckenden Autos kommen häufig vor.
  • Verzichten Sie auf nächtliche Spaziergänge und Reisen.
  • Meiden Sie wenig besuchte Gebiete und Strände.
  • Verzichten Sie auf wildes Campieren.
  • Lassen Sie ein gesundes Misstrauen walten, wenn unbekannte oder nur flüchtig bekannte Personen (auch Jugendliche) Ihnen Hilfe anbieten, z.B. bei der Suche nach einem Taxi. Es kommt vor, dass diese mit Dieben zusammenarbeiten.
  • Leisten Sie bei einem Überfall keinen Widerstand, denn die Gewaltbereitschaft ist hoch.

Potentiellen Investoren wird empfohlen, vor der Aufnahme von Geschäftsbeziehungen das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) in 3003 Bern oder die Schweizerische Botschaft in Antananarivo zu kontaktieren.

Im Indischen Ozean ist es in der Vergangenheit wiederholt und in den madagassischen Gewässern vereinzelt zu Piratenüberfällen gekommen. Beachten Sie die spezifischen Informationen:
Maritime Piraterie

Verkehr und Infrastruktur

Der Strassenzustand ist oft schlecht. Nur wenige Landstrassen sind asphaltiert. Es kommt vor, dass bei polizeilichen Strassenkontrollen unberechtigte Geldforderungen gestellt werden. Das unvorhersehbare Verhalten von Verkehrsteilnehmern (insbesondere von Bussen und Buschtaxis „taxi-brousse“) bilden zusätzliche Unfallrisiken. Unbeleuchtete Fahrzeuge und Vieh stellen ein zusätzliches Risiko dar.
Es wird empfohlen, nicht selber zu fahren und ein Auto mit lokaler, erfahrener Chauffeurin oder lokalem, erfahrenem Chauffeur zu mieten. Meiden Sie, wenn möglich, öffentliche Verkehrsmittel für Überlandreisen. Von nächtlichen Überlandfahrten wird abgeraten.

Besondere rechtliche Bestimmungen

Es ist verboten, militärische Einrichtungen und öffentliche Bauten (Flughäfen, Ministerien, Brücken usw.) zu fotografieren.

Strafbar sind unter anderem Verstösse gegen einheimische Bräuche und gegen die sittlichen Empfindungen der Bevölkerung, z.B. gleichgeschlechtliche Handlungen von Personen unter 21 Jahren oder Missachten des Ahnenkults.

Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz werden schon bei geringen Mengen und bei jeder Art von Drogen mit langjährigen Gefängnisstrafen geahndet.

Die Haftbedingungen sind prekär (mangelhafte Ernährung und medizinische Versorgung). Die Untersuchungshaft kann sich über Jahre hinziehen.

Kulturelle Besonderheiten

In Madagaskar sind zahlreiche Traditionen erhalten geblieben. Passen Sie Ihr Verhalten den örtlichen Gepflogenheiten an und respektieren Sie besonders heilige Orte, die Hierarchie in den Dörfern sowie die Bestattungsrituale, die von einer Region zur andern variieren können. Informieren Sie sich in Reiseführern, bei Ihrem Reisebüro oder vor Ort über die Verhaltensregeln.

Naturbedingte Risiken

Während der Regenzeit (Dezember bis April) besteht die Gefahr von heftigen Wirbelstürmen. Überschwemmungen und Erdrutsche können die Strassen- und Bahnverbindungen während längerer Zeit unterbrechen und die Versorgung der Städte (v.a. Antananarivo) beeinträchtigen. Beachten Sie die Wettervorhersagen sowie die Warnungen und Anweisungen der lokalen Behörden.
Meteo Madagascar

Bureau National pour la Gestion des Risques et Catastrophes

Weltorganisation für Meteorologie (WMO)

Erdbeben kommen gelegentlich vor.

Tsunami, die durch Erdbeben im südostasiatischen Raum ausgelöst werden, können auch Madagaskar erreichen.

Sollte sich während Ihres Aufenthalts eine Naturkatastrophe ereignen, melden Sie sich möglichst rasch bei Ihren Angehörigen und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden. Sind die Verbindungen ins Ausland unterbrochen, kontaktieren Sie die Schweizer Botschaft in Antananarivo.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Grundversorgung ist nicht immer gewährleistet. Krankenhäuser verlangen vor Behandlungen einen Kostenvorschuss. Ernsthafte Erkrankungen und Verletzungen werden mit Vorteil im Ausland (Südafrika, La Réunion oder Europa) behandelt.

Wenn Sie auf bestimmte Medikamente angewiesen sind, sollte Ihre Reiseapotheke einen ausreichenden Vorrat enthalten. Bedenken Sie jedoch: In vielen Ländern gelten besondere Vorschriften für die Mitnahme von betäubungsmittelhaltigen Medikamenten (z.B. Methadon) und Substanzen, mit denen psychische Erkrankungen behandelt werden. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls vor der Abreise direkt bei der zuständigen ausländischen Vertretung (Botschaft oder Konsulat) und konsultieren Sie die Rubrik Reiselinks, wo Sie unter anderem weitere Informationen zu diesem Thema sowie generell zur Reisemedizin finden.
Über die Verbreitung von Krankheiten und mögliche Schutzmassnahmen informieren medizinische Fachpersonen und Impfzentren.

Besondere Hinweise

Sie sind verpflichtet, sich jederzeit mit dem Reisepass ausweisen zu können (oder mit einer Fotokopie davon, die auch das Visum einschliesst).

Nützliche Adressen

Zollvorschriften für Madagaskar: Douanes Malagasy

Schweizer Vertretungen im Ausland: Wenn Sie im Ausland in eine Notlage geraten, können Sie sich an die nächste Schweizer Vertretung oder an die Helpline EDA wenden.
Schweizer Botschaft in Antananarivo
Helpline EDA

Ausländische Vertretungen in der Schweiz: Auskunft über die Einreisevorschriften (zugelassene Ausweise, Visum etc.) erteilen die zuständigen ausländischen Botschaften und Konsulate. Sie informieren auch über die Zollbestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Tieren und Waren: elektronische Geräte, Souvenirs, Medikamente etc.
Ausländische Vertretungen in der Schweiz

Ausschluss der Haftung
Die Reisehinweise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stützen sich auf eigene, als vertrauenswürdig eingeschätzte Informationsquellen. Sie verstehen sich als nützliche Hinweise zur Planung einer Reise. Das EDA kann Reisenden aber den Entscheid und die Verantwortung für die Vorbereitung und Durchführung der Reise nicht abnehmen.
Gefahrensituationen sind oft nicht vorhersehbar, unübersichtlich und können sich rasch ändern. Das EDA übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit der Reisehinweise und für die Richtigkeit des Inhalts von verlinkten externen Internetseiten. Es lehnt jede Haftung für allfällige Schäden im Zusammenhang mit einer Reise ab. Forderungen im Zusammenhang mit der Annullierung einer Reise sind direkt beim Reisebüro oder der Reiseversicherung geltend zu machen.