Mit der OSZE ist erstmals eine Organisation mit dem Preis der Münchner Sicherheitskonferenz ausgezeichnet worden. Im Rahmen eines feierlichen Anlasses und auf Einladung des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer nahmen am Samstagabend der serbische Aussenminister und amtierende OSZE-Vorsitzende Ivica Dacic, Bundesrat Didier Burkhalter und der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier gemeinsam mit OSZE-Generalsekretär Lamberto Zannier den Ewald-von-Kleist-Preis entgegen - eine silberne Medaille mit der Inschrift „Frieden durch Dialog“. Serbien, die Schweiz (OSZE-Vorsitz 2014) und Deutschland (Vorsitz 2016) sind als sogenannte Troika für die Steuerung der OSZE zuständig.
Nach der Laudatio durch den früheren UNO-Generalsekretär Kofi Annan unterstrich Bundesrat Didier Burkhalter in seiner Ansprache die Rolle der OSZE als Brückenbauerin. Die OSZE stehe für gemeinsamen Dialog, für gemeinsames Engagement und gemeinsame Anstrengungen, um miteinander Lösungen für Herausforderungen zu finden, die alle betreffen. „Die OSZE auszuzeichnen bedeutet, eine Idee zu prämieren – die Idee von Sicherheit als einem gemeinsamen und umfassenden Projekt aller“, sagte der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten EDA. In einer Zeit, in der als Folge der Ukraine-Krise die Sicherheit in Europa in Frage gestellt ist, seien politische Führung, Verantwortung und unablässiges Engagement, den Dialog aufrecht zu erhalten, gefordert – Prinzipien, die auch dem Verständnis der OSZE von Sicherheit als gemeinsamem Projekt zugrunde liegen und die auch in Zukunft erhalten werden müssten. Damit die OSZE ihre Handlungsfähigkeit wahren und ausbauen kann, müsse sie auch reformbereit sein, fügte Bundesrat Burkhalter an, der im vergangenen Jahr die OSZE präsidiert hatte. „Die Entgegennahme des Preises bedeutet, der OSZE zu danken und ihre Grundidee von Frieden und Sicherheit, ihre Prinzipien und die Menschen dauerhaft zu unterstützen“, schloss Bundesrat Burkhalter seine Ansprache.
Mit dem Ewald-von-Kleist-Preis, dessen Name auf den Gründer und langjährigen Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz zurückgeht, wird seit 2009 der besondere Einsatz für Frieden und Konfliktbewältigung ausgezeichnet. Preisträger waren unter anderem der einstige US-Aussenminister Henry Kissinger (2009), der frühere Hohe Vertreter der EU für die Gemeinsame Aussen- und Sicherheitspolitik Javier Solana (2010) oder der frühere deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt und der einstige französische Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing, die 2014 gemeinsam den Ewald-von-Kleist-Preis erhielten.