Hinweis: Die Texte in allen Rubriken, mit Ausnahme «Erreichte Resultate», beschreiben die Situation vor Projektbeginn.
Technologische Optimierung der Einsatzzentralen und Rettungsdienste (Notrufsystem)
Im dünn besiedelten Estland mit seinen zahlreichen Wäldern ist bei Notfällen ein schneller Einsatz von Rettungskräften entscheidend, um Leben retten zu können. Mit der Finanzierung zweier aufeinander abgestimmter Projekte in der Höhe von 3,3 Millionen Franken trägt die Schweiz zur technologischen Optimierung der Einsatzzentralen und Rettungsdienste in Estland bei.
Land/Region | Thema | Periode | Budget |
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Estland |
Soziale Sicherheit erhöhen
Verschiedene soziale Dienstleistungen
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01.03.2010
- 30.06.2015 |
CHF 2’013’994
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- Healthy life expectancy years for men have increased from 49.7 reported in 2007 to 53.1 (EU average is 61.3)
Healthy life expectancy years for women have increased from 54.9 reported in 2007 to 57.2 (EU average is 61.9) - All emergency brigades equipped with handheld radios, all regular and reserve vehicles equipped with auto radios, all ambulances equipped with base radios and all active care hospitals equipped with hospital emergency unit radios
- Training of personnel of the Emergency Response Centre and of emergency teams completed
- National State Institute North
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Sektor nach Kategorisierung des Entwicklungshilfeekomitees der OECD Unallocated Unspecified
Sub-Sektor nach Kategorisierung des Entwicklungshilfeekomitees der OECD Sectors not specified
Querschnittsthemen Projekt berücksichtigt Demokratisierung, gute Regierungsführung und Menschenrechte als Querschnittsthema.
Unterstützungsform Erweiterungsbeitrag
Projektnummer 7F06783
Hintergrund |
The Government of Estonia has to ensure assistance to its citizens and visitors in case of any kind of extraordinary situation. Service is provided via the Estonian Emergency Response Centre (ERC), which is a governmental body working under auspices of the Ministry of Interior and which is linked to emergency ambulances, fire stations, police, rescue centres and border guards. Due to several obstacles, currently the reaction time of ERC and all the emergency teams is – in comparison to more advanced EU countries – long and difficult to control: The determination of the location of persons needing emergency help is time-consuming, location and status determination of emergency vehicles is only partially possible, and all relevant information for the emergency team can be delivered only verbally, using radio. |
Ziele |
The general aim of the project is to shorten the time taken from answering the emergency call to the arrival of the emergency team ("call-response time") and thus to decrease the number of people dying in house fires, to increase successful resuscitation attempts and to reduce direct financial damage after fires. To achieve this goal, a new Estonian Emergency Management System will be established, which improves and sustainably accelerates the processing of emergency cases. |
Zielgruppen |
Population of Estonia Visitors / tourists to Estonia
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Aktivitäten |
The project finances the development of software (GIS-112 and M-GIS-112) for an improved electronic map of Estonia, for locating callers, for positioning and tracking of emergency vehicles and for enhanced logistics tools. Furthermore, emergency vehicles will be provided with hardware (mobile computers) to use the software developed. Finally, training courses on the use of the new software and hardware will be conducted. |
Resultate |
Erreichte Resultate:
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Verantwortliche Direktion/Bundesamt |
DEZA |
Kreditbereich |
Schweizer Beitrag an die erweiterte EU |
Projektpartner |
Vertragspartner Ausländische staatliche Institution |
Budget | Laufende Phase Schweizer Beitrag CHF 2’013’994 Bereits ausgegebenes Schweizer Budget CHF 1’987’172 |
Projektphasen |
Phase 1 01.03.2010 - 30.06.2015 (Completed) |
Trotz erheblicher Anstrengungen von Seiten der estnischen Regierung zur Verminderung tödlicher Unfälle treten diese in Bezug zur Bevölkerungszahl fast dreimal so häufig auf wie im EU-Durchschnitt und in der Schweiz. Gründe dafür sind unter anderem Schwierigkeiten bei der Ortung von Unfällen und Rettungsfahrzeugen in dünn besiedelten und unwegsamen Gebieten, die mangelnde Abstimmung zwischen Einsatzkräften und Spitälern sowie die Verwendung von verschiedenen, nicht kompatiblen Funksystemen und von veraltetem Kartenmaterial.
Neue Technik für den Einsatz und an der Zentrale
Um diese Missstände zu beheben lancierte Estland Mitte des vergangenen Jahrzehnts eine nationale Strategie, welche die Einbindung und Vernetzung sämtlicher Rettungsdienste wie Ambulanzen, Feuerwehr, Polizei und Grenzschutz, die Einführung eines einheitlichen nationalen Funknetzes sowie die aufeinander abgestimmte Anwendung neuester Internet-Technologien umfasste.
Die Schweiz finanziert seit 2010 zwei Teilbereiche dieses groß angelegten Projektes. Zum einen werden 120 Ambulanzfahrzeuge und 55 ärztliche Betreuungszentren mit modernen Funkanlagen und mobiler Software ausgestattet, welche dem nationalen Standard entsprechen. Zum andern werden die Hard- und Software der nationalen Notrufzentrale komplett erneuert, eine interaktive, laufend aktualisierte elektronische Karte entwickelt und Schulungen zur Anwendung der neuen Apparaturen durchgeführt. Die Einbindung von Polizei, Feuerwehr und weiteren Einsatzdiensten erfolgt parallel in Form von weiteren Teilprojekten, welche durch den estnischen Staatshaushalt finanziert werden.
Diese koordinierten Maßnahmen ermöglichen den Mitarbeitenden der nationalen Notrufzentrale in Tallinn sowie in den vier über das Land verteilten Filialen, eingehende Anrufe sowie in der Nähe befindliche Einsatzkräfte zielgenau zu orten, schnelle und präzise Einsatzbefehle per Funk durchzugeben und diese anschließend auch elektronisch festzuhalten. Dabei können beispielsweise die Rettungskräfte der Feuerwehr jederzeit nachsehen, wann die Ambulanz oder die Polizei am Unglücksort eintreffen wird. Im Weiteren sind medizinische Einsatzkräfte in der Lage, nach der Erstbehandlung am jeweiligen Unfallort im Ambulanzfahrzeug elektronische Patientenkarten anzulegen, welche lebenswichtige Informationen zum Zustand des Patienten enthalten und noch vor dessen Eintreffen im Spital diesem elektronisch übermittelt werden können.
Gewonnene Zeit kann entscheidend sein
Ein solches Vorgehen verkürzt die Zeitspanne zwischen der Entgegennahme eines Notrufs und dem Erscheinen von Rettungsdiensten vor Ort erheblich und verbessert spürbar die Qualität der estnischen Rettungs- und Betreuungsdienste. Die beiden Teilprojekte fördern damit Maßnahmen im Rahmen der so genannten eGesundheit, welche auch in der Schweiz zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die anhand des schweizerischen Beitrags finanzierte Modernisierung des Notruf- und Ambulanzsystems ermöglicht in Zukunft somit einen koordinierten und somit ungleich effizienteren Einsatz der Rettungskräfte als bisher. Diese von der Schweiz finanzierte Modernisierung wird im Jahr 2013, die Digitalisierung des gesamten estnischen Notfallsystems ein Jahr später abgeschlossen sein.
Die estnische Notrufzentrale und der Gesundheitsdienst haben sich im Rahmen des Projekts zum Ziel gesetzt, die Reaktionszeit zwischen dem Eingang eines Notrufs auf der Nummer 112 bis zum Eintreffen eines Rettungsteams vor Ort zu reduzieren, insbesondere in ländlichen Gebieten. Landesweit soll ein qualitativ hochstehender und evidenzbasierter Ambulanzdienst sichergestellt werden.
Zu diesem Zweck erhielt die Notrufzentrale eine digitale operative Landkarte, die auch die nötige Ausrüstung für die zugewiesenen Rettungsfahrzeuge sowie die Standorte von Ambulanzen und Stationen umfasst. Die Ambulanzdienste Estlands und die Notfallstationen der Krankenhäuser werden mit den nötigen Funkgeräten ausgerüstet. Die Ambulanzdienste werden mit tragbaren drahtlosen Computer-Arbeitsgeräten ausgerüstet, die mit einer zentralen E-Health-Datenbank verbunden sind. Zudem sollen elektronische Krankengeschichten bzw. papierlose Patientendossiers entwickelt werden.
Janek Laev, Leiter der Notrufzentrale