Ignazio Cassis feiert mit António Guterres das 100-jährige Bestehen der Internationalen Arbeitsorganisation und trifft die Leiterinnen und Leiter der UNO-Organisationen

Medienmitteilung, 08.05.2019

Bundesrat Ignazio Cassis nahm am 8. Mai 2019 in Genf mit UNO-Generalsekretär António Guterres an der Feier zum 100-jährigen Bestehen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) teil. Die Gründung der ILO – im gleichen Jahr wie der Völkerbund – war in Genf die Geburtsstunde des Multilateralismus. Der EDA-Vorsteher traf bei dieser Gelegenheit mit den 31 Leiterinnen und Leitern der UNO-Organisationen zusammen, die vom 8. bis 10. Mai 2019 in Genf ihr Treffen abhalten.

Bundesrat Cassis und UNO-Generalsekretär António Guterres stehen neben einer Sonderbriefmarke zum 100-jährigen Bestehen der ILO.
Die ILO ist die älteste Sonderorganisation der UNO und hat seit ihrer Gründung zu einer bedeutenden Verbesserung der Arbeitsbedingungen beigetragen. © EDA

Die älteste Sonderorganisation des UNO-Systems hat seit ihrer Gründung zu einer bedeutenden Verbesserung der Arbeitsbedingungen beigetragen. Beispiele für ihr Wirken sind die Gewährleistung des Rechts auf Arbeit, die Bekämpfung von Zwangsarbeit und Kinderarbeit sowie die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern in der Arbeitswelt. Bundesrat Ignazio Cassis weihte zusammen mit UNO-Generalsekretär António Guterres, ILO-Generaldirektor Guy Ryder, dem Staatsratspräsidenten des Kantons Genf, Antonio Hodgers, und dem Genfer Stadtpräsidenten Sami Kanaan die Allée du Centenaire ein, deren Bäume die 100-jährige Geschichte der ILO symbolisieren.

Die Schweiz nimmt das Jubiläum der ILO zum Anlass, daran zu erinnern, dass Arbeitsfrieden und Sozialpartnerschaft seit Langem in der Schweizer Identität verankert sind. «Die grundlegende Zielsetzung der Internationalen Arbeitsorganisation ist die Sicherung des Weltfriedens durch menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Diese Vision hat sich auch die Schweiz nach dem Generalstreik vom November 1918 zu eigen gemacht. Das Ereignis mündete in den für uns so wichtigen Arbeitsfrieden», sagte Bundesrat Ignazio Cassis in seiner Rede.

Am Rande der Feier traf sich Bundesrat Cassis mit den Mitgliedern des Koordinierungsrats der Leiterinnen und Leiter der Organisationen des Systems der Vereinten Nationen (Chief Executives Board, CEB), die zurzeit in Genf tagen.

Dem CEB gehören die Leiterinnen und Leiter der 31 UNO-Organisationen an (13 UNO-Fonds und -Programme, 15 Sonderorganisationen und 3 verwandte Organisationen), von denen 10 ihren Sitz in der Schweiz haben. Mit den CEB-Mitgliedern sprach der EDA-Vorsteher über die grossen Herausforderungen der globalen Gouvernanz wie Digitalisierung und Klimawandel sowie über den Multilateralismus und die Rolle Genfs bei der Suche nach entsprechenden Lösungen. Er betonte namentlich, dass die Wissenschaft und der Privatsektor bei der gemeinsamen Bewältigung einen wichtigen Beitrag leisten können.

Der CEB sorgt für die Koordinierung und strategische Ausrichtung des UNO-Systems in den Bereichen, die in die Zuständigkeit der Leiterinnen und Leiter fallen. Er setzt die Prioritäten fest und fördert interinstitutionelle Initiativen. Bei der Reform der UNO spielt er somit eine massgebende Rolle.


Weiterführende Informationen

Rede von Bundesrat Ignazio Cassis


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Medienmitteilung, 08.05.2019

Das EDA ist zutiefst besorgt über die Eskalation der Kampfhandlungen in der Provinz Idlib in Syrien. Es ruft die Konfliktparteien dazu auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Zudem appelliert es an die Garantiestaaten der sogenannten «De-Eskalationszone» von Idlib sowie die Unterzeichnerstaaten des Sotchi-Abkommens, alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um das Völkerrecht, insbesondere das humanitäre Völkerrecht, zu respektieren und auf eine Einstellung der Kampfhandlungen hinzuwirken.

Das EDA ist besorgt über die militärische Eskalation im Nordwesten Syriens. Die vor wenigen Tagen eingeleitete Offensive hat schwerwiegende Folgen für die bereits stark leidende Zivilbevölkerung in dieser Region. Bereits hunderte Zivilisten wurden laut UNO durch Luftangriffe getötet und über 150’000 Personen in die Flucht getrieben. Zudem seien viele Zivilisten eingekesselt und können sich vor den Kampfhandlungen nicht in Sicherheit bringen. Mehrere Spitäler und Schulen seien beschossen und zerstört worden. Geschätzte 3 bis 3.5 Mio. Personen befinden sich im Nordwesten Syriens, darunter ca. 1.7 Mio. Binnenflüchtlinge. 2.7 Mio. Personen sind bereits jetzt von humanitärer Hilfe abhängig.

Das EDA appelliert an alle beteiligten Konfliktparteien und Staaten, insbesondere die Unterzeichnerstaaten des Sotchi-Abkommens vom 17. September 2018, über den Verhandlungsweg auf eine sofortige Einstellung der Kampfhandlungen hinzuwirken. Das Sotchi-Abkommen zwischen der Türkei und Russland sah unter anderem eine Pufferzone zwischen der syrischen Armee und den bewaffneten Gruppierungen vor. Das EDA fordert ausserdem, dass das Völkerrecht, namentlich die Charta der Vereinten Nationen, das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte, eingehalten werden. Die unverzügliche, ungehinderte und nachhaltige humanitäre Versorgung der Notleidenden, einschliesslich in schwer zugänglichen Gebieten, muss gewährt werden.

Eine Wiederaufnahme des UNO-Friedensprozesses in Genf ist unerlässlich, um dem Leiden der syrischen Bevölkerung ein Ende zu setzen. Nur auf diesem Wege kann ein dauerhafter, breit abgestützter Frieden für Syrien erzielt werden, der die Rechte aller Syrerinnen und Syrer gewährleistet.


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