Die Hälfte der Projekte befindet sich in der strukturell schwachen Ostslowakei, wo – Stand Beginn Erweiterungsbeitrag 2008 – nur die Hälfte der Haushalte an eine Kanalisation angeschlossen war. Die Projekte sollen neben einer bezahlbaren Abwasserinfrastruktur auch zu einem Kapazitätsaufbau der lokalen Behörden und einer Sensibilisierung der Bevölkerung für Umweltanliegen führen. Der verbesserte «Service public» soll wiederum eine nachhaltige sozioökonomische Entwicklung der strukturschwachen Gemeinden fördern.
Nach Verzögerungen durch langwierige Ausschreibungsverfahren sind mittlerweile bei allen sechs Projekten die Bauarbeiten im Gang. Vor dem Einbruch des diesjährigen Winters begannen die Bauarbeiten zu mehreren Kläranlagen und ein Fünftel der Kanalisation konnte schon fertig gestellt werden.
Bei Besuchen vor Ort wurde bei den bis jetzt geleisteten Arbeiten eine gute Qualität festgestellt. Bewohnerinnen und Bewohner der profitierenden Gemeinden zeigen sich erfreut über die voraussichtliche Fertigstellung der neuen Abwassersysteme im Jahr 2016. Dies auch, da die zum Teil praktizierte Sammlung des Abwassers mit septischen Tanks mühsam und teuer ist.
Wie die gegenwärtigen Verhandlungen zur thematischen Ausgestaltung des Erweiterungsbeitrags an Kroatien zeigen, besteht in Kroatien in den Bereichen Wasserversorgung und Abwasseraufbereitung ebenfalls grosser Handlungsbedarf. Aktuell sind nur rund 44% der Haushalte an die öffentliche Kanalisation angeschlossen. Wie in der Slowakei wird das Abwasser grösstenteils in septischen Tanks gesammelt. Es scheint, als könnte die Schweiz die positiven Erfahrungen im Abwassersektor in der Slowakei somit auch bei der Umsetzung des im Dezember 2014 vom Parlament beschlossenen Erweiterungsbeitrags von 45 Millionen zugunsten von Kroatien nutzen.