Das soeben eröffnete Touristeninformationszentrum befindet sich gleich neben dem Eingang zur Dobschauer Eishöhle (Dobšinská ľadová jaskyňa), einer bekannten Sehenswürdigkeit auf dem Gebiet des Nationalparks Slowakisches Paradies. Die Eishöhle, die im Jahr 2000 zu UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde, gehört zu den vielversprechendsten Tourismus-Attraktionen der Slowakei. Jedoch ist die Region wirtschaftlich schwach und die Arbeitslosigkeit liegt mit ca. 20% über dem nationalen Durchschnitt von 13.8% (Stand: Dezember 2013). Aufgrund mangelnder finanzieller Mittel und ungenügender Koordination zwischen den verschiedenen Akteuren gestaltete sich das Tourismus-Marketing in der Region bisher wenig effizient.
Wirksames Marketing dank Schweizer Know-how
Dies soll sich nun ändern: Ein wichtiges Ziel des Projekts ist es, professionelle und attraktive Dienstleistungen für Touristinnen und Touristen anzubieten und den Tourismus durch effizientes Marketing zu fördern. Dadurch sollen neue Einkommensmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung geschaffen und die nachhaltige Entwicklung der Region gefördert werden.
Das Herzstück des Projekts ist das neue Touristeninformationszentrum, das am Eingang zur Eishöhle einen einfachen Schalter zum Ticketverkauf ersetzt, der bisher dort stand. Weitere Dienstleistungen sollen durch das Projekt verbessert und modernisiert werden, so unter anderem die Einführung eines modernen Informations- und Reservationssystems, eine attraktive Webseite mit einheitlichem Erscheinungsbild und einem Logo, sowie multimediale Publikationen und Informationsschilder.
Die Schweiz finanziert das Projekt durch einen Beitrag von knapp 1.5 Mio. CHF mit. Verschiedene Schweizer Partner bringen ausserdem ihre wertvolle Erfahrung in das Projekt mit ein. Das Netzwerk Schweizer Pärke ist der Hauptpartner und unterstützt die Region unter anderem in der Entwicklung einer neuen Strategie für das Tourismus-Marketing. Ausserdem fand ein Erfahrungsaustausch zwischen dem Schweizer Institut für Landschaft und Freiraum, Naturnaher Tourismus und Pärke (ILF), der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) auf der einen und den slowakischen Projektpartnern auf der anderen Seite statt.
Lokale Initiativen stärken
Die wichtigsten Akteure des Projekts sind die Bewohnerinnen und Bewohner der Region, denen das Projekt zu Gute kommen wird. Um zukünftig das Tourismus-Marketing gemeinsam besser zu koordinieren, haben sich 32 lokale Vertreterinnen und Vertreter von Gemeinden, Unternehmen und Zivilgesellschaft zu einer Arbeitsgruppe zusammengeschlossen. Sie haben ausserdem die Möglichkeit, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in den Bereichen Tourismus-Planung und Marketing zu besuchen. Die 65 Schulungen für insgesamt 1‘440 Personen sind im Gang. Eine wichtige Komponente des Projekts ist auch der Einbezug der Roma-Bevölkerung in diese Aktivitäten.
Der Einbezug der lokalen Bevölkerung in die Entwicklung der Region und die Förderung von lokalen Initiativen sind kennzeichnend für Projekte im Bereich der Regionalentwicklung. Die aktive Beteiligung der Zivilgesellschaft trägt dabei zur Nachhaltigkeit der Projekte bei, weshalb dieser vielversprechende Ansatz auch in Ungarn und Polen angewendet wird. Die Regionalentwicklung trägt zum Abbau von sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten zwischen den Regionen in den neuen EU-Mitgliedstaaten bei.