Weltraum

Galileo Satellit
Galileo Satellit © ESA-P. Carril

Die Schweiz arbeitet in der Weltraumpolitik eng mit der EU und ihren Mitgliedsstaaten zusammen. Die Schweiz war 1975 Gründungsmitglied der European Space Agency (ESA) mit Sitz in Paris, die heute stark in die Umsetzung des EU-Weltraumprogramms involviert ist. Während 19 EU-Mitgliedstaaten direkt Mitglied der ESA sind, hat die EU als Ganzes ihre Zusammenarbeit mit der ESA seit 2004 in einem Rahmenabkommen geregelt, welches 2021 um eine Finanzpartnerschafts-Rahmenvereinbarung ergänzt wurde. Die Schweiz hat Ende 2013 ein Kooperationsabkommen mit der EU und ihren Mitgliedsstaaten zur Zusammenarbeit bei den EU-Satellitennavigationsprogrammen Galileo und EGNOS unterzeichnet. Aktuell befinden sich 28 Galileo-Navigationssatelliten im Weltall, zur Vollendung der Konstellation sollen bis 2024 noch zwei weitere Satelliten ins Weltall geschickt werden. Die Satelliten liefern bereits jetzt hochpräzise Navigationsdaten und Galileo gilt als weltweit modernstes und präzisestes Navigationssystem. Grund dafür sind hochpräzise Atomuhren, die teilweise von Schweizer Firmen produziert werden. Die Navigationsdaten werden aktuell von weltweit über 3 Milliarden Endgeräten – Mobiltelefone, Fahrzeugnavigationssysteme, usw. benutzt. EGNOS, die Abkürzung für European Geostationary Navigation Overlay Service, ist Europas regionales satellitengestütztes Erweiterungssystem und wird dafür eingesetzt, die Signale globaler Satellitennavigationssysteme (GNSS) durch erhöhte Genauigkeit, Verfügbarkeit, Integrität und Zuverlässigkeit zu verbessern. Im Frühling 2022 hat der Bundesrat zudem entschieden, eine Teilnahme am EU-Umweltbeobachtungsprogramm Copernicus anzustreben, das Satellitendaten für die Erdbeobachtung, bspw. hinsichtlich Landnutzung, Landnutzungsänderungen, Bewaldung, Gletscherausbreitung oder Emissionen von Treibhausgasen liefert. Aufgrund der angespannten Finanzlage des Bundes hat der Bundesrat im Mai 2024 entschieden, dass die Schweiz nicht an der aktuellen Periode des Programms teilnehmen soll, die bis Ende 2027 läuft. Ein Beitritt in der nächsten Programmgeneration ab 2028 wird in der laufenden Periode geprüft. Die EU baut zurzeit ein weiteres Weltraumprogramm für eine sichere Internetverbindung aus dem Weltall mit dem Namen IRIS2 auf, welches auch teilweise durch die ESA umgesetzt wird. Die Schweiz verfolgt die Entwicklungen in diesem Programm aufmerksam, beteiligt sich über die entsprechenden ESA Projekte am Aufbau und wird künftig einen Beitritt zu diesem Programm prüfen.

Weitere Informationen zu den Aktivitäten der Schweiz im Bereich Weltraum finden sich auf der Webseite des Swiss Space Office, welches beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation angesiedelt ist.