Malta: Abschluss der Projekte

Artikel, 24.07.2015

Die Installation eines modernen Tomographen im öffentlichen Spital in Malta ermöglicht der Bevölkerung den Zugang zu einer verbesserten Krebsdiagnostik. Zudem haben 60 junge Diplomatinnen und Diplomaten aus Nordafrika und dem Mittleren Osten im Masterstudiengang an der Mediterranean Academy of Diplomatic Studies (MEDAC) ihre Kenntnisse über Menschenrechte, Gouvernanz und Demokratie vertieft. Dies sind die Resultate der beiden Projekte in Malta, welche nun abgeschlossen sind.

Junge Männer und Frauen aus Nordafrika und dem Mittleren Osten
Die Unterstützung der Mediterranean Academy of Diplomatic Studies (MEDAC) durch die Schweiz hat die Rolle Maltas als Mediator und Brückenbauer zwischen Europa und Nordafrika gestärkt. © MEDAC

Malta ist das erste Land, in dem das Programm im Rahmen des Erweiterungsbeitrags abgeschlossen ist. Die beiden Projekte haben ihre Ziele erreicht und können bezüglich ihrer Wirkung und Nachhaltigkeit als sehr gut bezeichnet werden. 

Verbesserung der Krebsdiagnostik

Seit der Installation des Tomographen im öffentlichen Spital „Mater Dei“ Anfang 2013, konnten bereits ungefähr 10‘000 Untersuchungen an Patientinnen und Patienten durchgeführt werden. Der PET/CT-Scanner (Positronen-Emissions-Tomographie/Computertomographie) ermöglicht eine frühzeitige und genaue Krebsdiagnose, was eine bessere Behandlung der Krankheit und damit eine verbesserte Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zur Folge hat. In Malta stand diese Technologie bis anhin nur in einer Privatklink zur Verfügung oder die Patientinnen und Patienten mussten ins Ausland reisen. Beide Optionen waren für viele Malteser aus finanziellen Gründen nicht möglich.

Dank dem Erfahrungs- und Wissensaustausch mit dem Onkologischen Institut der italienischen Schweiz (IOSI) des Kantonsspitals Bellinzona haben maltesische Radiologen ihr Fachwissen bezüglich des PET/CT-Scanners erweitert. Die  Schweiz hat den PET/CT-Scanner mit einem Beitrag von 2.79 Millionen CHF in Malta mitfinanziert und damit die Krebsdiagnostik für die Bevölkerung in Malta substanziell verbessert. Die Kosten für den Unterhalt und das Personal werden nun nach Abschluss des Projektes als integrierter Teil des öffentlichen Gesundheitssystems von Malta übernommen. 

Frieden und Stabilität im Mittelmeerraum

Die Unterstützung der Mediterranean Academy of Diplomatic Studies (MEDAC) durch die Schweiz hat die Rolle Maltas als Mediator und Brückenbauer zwischen Europa und Nordafrika gestärkt. Dank Stipendien konnten 2010 - 2014 60 junge Diplomatinnen und Diplomaten aus Nordafrika und dem Mittleren Osten in einem Masterstudiengang  wichtige Kenntnisse über Menschenrechte, Demokratie und Gouvernanz erwerben.

Mit dem Aufbau des Alumni-Netzwerkes wird der Kontakt zwischen den Akademieabgängerinnen und -abgängern gefördert und somit auch die Zusammenarbeit zwischen den Mittelmeerländern vertieft. Dank dem Schweizer Lehrstuhl konnte die Partnerschaft zwischen der Schweiz und Malta gestärkt werden und Schweizer Gastdozenten hatten die Möglichkeit, an der MEDAC zu unterrichten. 2010 – 2014 hat die Schweiz die MEDAC mit 1.9 Millionen CHF aus dem Erweiterungsbeitrag unterstützt. Die Schweiz und Malta pflegen eine langjährige Partnerschaft zur Förderung von Frieden und Stabilität im Mittelmeerraum und haben bereits 1990 gemeinsam die MEDAC gegründet. Die Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Malta wird auch nach Projektabschluss weitergeführt.

Informationen zu Malta:

Malta ist ein Inselstaat im Mittelmeer und mit 0,425 Millionen Einwohner und einer Fläche von 316km2 seit dem Beitritt in die EU im Jahre 2004 der kleinste Mitgliedstaat. Das BIP/Kopf beträgt rund 18‘500 Euro und liegt somit unter dem EU- Durchschnitt von 28‘300 Euro (Quelle: Eurostat, 2014). Seit 2010 unterstützt die Schweiz im Rahmen des Erweiterungsbeitrags in Malta 2 Projekte, mit einem Beitrag von 4,8 Millionen CHF.