Säuglingssterblichkeit in Litauen markant gesunken

Artikel, 22.08.2016

Dank der Schweizer Unterstützung haben sich die Bedingungen für Neugeborene und Mütter in Litauen stark verbessert. Die Säuglingssterblichkeit ist seit den Neunzigerjahren markant zurückgegangen. Mit dem Erweiterungsbeitrag finanziert die Schweiz in 27 Spitälern moderne medizinische Geräte, energieeffiziente Renovationen und Weiterbildungen in der Pflege. 

Eine Pflegerin kümmert sich um einen Säugling im Inkubator.
Die Schweiz unterstützt Mütter und Neugeborene in Litauen seit den Neunzigerjahren. In der Zwischenzeit hat die Säuglingssterblichkeit markant abgenommen. Litauisches Gesundheitsministerium

Der medizinische Fachbereich für Säuglinge in Litauen sei Dank dem langjährigen Austausch mit der Schweiz auf beachtlichem Niveau, lobte Litauens Präsidentin Dalia Grybauskaite bei ihrem Staatsbesuch in Bern am 6. Oktober 2015. In der Tat ist die Säuglingssterblichkeit in Litauen stark gesunken. Während 1992 durchschnittlich 16,5 von 1000 Säuglingen starben, waren es 2014 nur noch 3,9. Dies entspricht der Schweizer Säuglingssterblichkeitsrate. 

Erzielte Resultate 

Bereits in den Neunzigerjahren hat die Schweiz medizinische Ausrüstung in litauischen Geburtenabteilungen finanziert. Mit dem Erweiterungsbeitrag unterstützt sie diesen Bereich mit 45,6 Millionen CHF. Bis Ende August 2016 sind die meisten Projekte umgesetzt. Folgende Resultate wurden erzielt: 

  • 27 Spitäler sind mit modernen medizinischen Geräten ausgerüstet. Drei abgelegene Spitäler haben spezielle Transportfahrzeuge für Neugeborene erhalten.

  • 19 Spitäler sind besser isoliert. Heiz- und Wasserversorgungssysteme, elektrische Installationen und die Lüftung wurden erneuert. Dadurch verbessert sich nicht nur das Raumklima, sondern auch der Energiebedarf und die Unterhaltskosten werden deutlich gesenkt.

  • Über 2337 Pflegerinnen und Pfleger haben an Schulungen teilgenommen. 70 Diagnose- und Behandlungsrichtlinien wurden erarbeitet. 

Die Projekte laufen bis im April 2017. Bis dahin werden in 17 Spitälern noch Solarkollektoren und Wärmepumpen installiert, zwei weitere Spitäler energieeffizient renoviert, eine umfassende Patientendatenbank aufgebaut und zusätzliche Weiterbildungen durchgeführt.

Stimmen aus Litauen 

«Wir sind der Schweiz dankbar. Mit gemeinsamer Kraft haben wir grossartige Resultate erzielt. Wenn ich Entbindungsstationen besuche, werde ich sowohl in der Hauptstadt als auch in kleineren Städten von zufriedenen Müttern und dem Personal stets lächelnd begrüsst. Um es mit den Worten von Litauens erstem Präsidenten und Arzt Kazys Grinius auszudrücken: Gesunde Kinder sind nicht nur der Schatz ihrer Eltern, sondern jener der gesamten Nation.»
Juras Požela, litauischer Gesundheitsminister 

«Die Schweizer Unterstützung ist besonders wichtig, da sie uns erlaubt, jede Mutter und jeden Säugling in ganz Litauen mit den modernsten und besten Methoden zu behandeln. Ich konnte die grossartigen Fortschritte seit 2004 in Vilnius selbst miterleben. Alle meine drei Kinder sind hier zur Welt gekommen. Die Bedingungen und die Qualität der Pflege haben sich bei jeder Geburt verbessert.»
Valentin Gavrilov, stellvertretender litauischer Gesundheitsminister 

«Wir haben grosses Glück, dass die Schweiz uns unterstützt. Wir erhalten moderne technische Ausrüstung wie Ultraschallgeräte, Monitore zur Überprüfung des Zustands von Neugeborenen und Inkubatoren. In anderen Worten: Wir erhalten alles, was wir brauchen, um die Sicherheit der Mütter bei der Geburt zu gewährleisten. Ausserdem haben wir die Schweizer Unterstützung dafür genutzt, das Dach der Klinik besser zu isolieren, das Ventilationssystem zu modernisieren und die Heizung sowie die Elektroanlagen auszuwechseln. So haben sich die Verhältnisse für die Neugeborenen, Mütter und Mitarbeitenden bedeutend verbessert.»
Virgilijus Rudzinskas , Leiter der Frauenklinik Kaunas