Litauen ist der südlichste der drei baltischen Staaten und feiert in diesem Jahr den 100. Jahrestag der Wiedererlangung seiner Unabhängigkeit. 2004 wurde Litauen Mitgliedstaat der EU und Mitglied der NATO, seit 2015 gehört das Land ausserdem der Eurozone an. Die Beziehungen zur Schweiz sind eng und vertrauensvoll. Im Rahmen des Erweiterungsbeitrags hat die Schweiz in Litauen acht Projekte unterstützt und dabei mit einem Programm zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Müttern und Kindern besondere Erfolge erzielt. So wurden 27 Spitäler mit modernen medizinischen Geräten ausgerüstet und über 2300 Pflegerinnen und Pfleger dafür geschult, was zu einer markanten Senkung der Säuglingssterblichkeit führte. Das Programm ermöglichte auch eine Spitalpartnerschaft mit dem Universitätsspital Genf, und Schweizer Firmen erhielten Aufträge im Umfang von 2,3 Millionen Franken.
Bei ihrem bilateralen Gespräch unterstrichen Bundesrat Cassis und Aussenminister Linkevičius das Potenzial, die engen Beziehungen weiter auszubauen, zum Beispiel im wirtschaftlichen Bereich. Auch bei der Berufsbildung und im Gesundheitsbereich ist ein Ausbau der Zusammenarbeit denkbar.
In Bezug auf den Schweizer Beitrag hat der Bundesrat am 28. September 2018 die Botschaft zum zweiten Schweizer Beitrag an ausgewählte EU-Mitgliedstaaten, darunter auch Litauen, gutgeheissen. Er will auch in Zukunft mit Schweizer Expertise zur Verringerung wirtschaftlicher und sozialer Ungleichheiten sowie zur besseren Bewältigung der Migrationsbewegungen in ausgewählten EU-Mitgliedstaaten beitragen. Der Entscheid über die entsprechenden Rahmenkredite liegt nun beim Parlament.
Bundesrat Cassis und Aussenminister Linkevičius sprachen bei ihrem Treffen in Bern auch Sicherheitsthemen an, etwa die Bedrohungen durch Cyber-Angriffe. Die Schweiz setzt sich hier für einen offenen, freien und sicheren Cyberraum ein. Zu diesem Engagement gehört auch die Förderung des internationalen Genfs als Plattform für den Dialog.
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