Hinweis: Die Texte in allen Rubriken, mit Ausnahme «Erreichte Resultate», beschreiben die Situation vor Projektbeginn.
Erhöhte Sicherheit für die kroatische Bevölkerung in minenverseuchten Gebieten
Minen und andere explosive Kriegsrückstände sind ein gefährliches Erbe des Kroatienkriegs von 1991-1996 und beeinträchtigen die Sicherheit der lokalen Bevölkerung. Die wirtschaftliche und soziale Integration von Minenopfern ist eine Herausforderung für die Gesellschaft. Die Schweiz unterstützt im Rahmen des Schweizer Erweiterungsbeitrags mit 3 Millionen CHF Massnahmen zur Beseitigung von Minen und zur Besserstellung von Minenopfern sowie deren Familien. Die Lebensqualität der Bevölkerung in den von Minen kontaminierten Gebieten wird somit verbessert.
Land/Region | Thema | Periode | Budget |
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Kroatien |
Öffentliche Sicherheit erhöhen |
01.06.2017
- 10.12.2024 |
CHF 5’199’576
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- Institutions working with mine victims
- Policy makers
- Demining: Population living nearby Kotar forest
- Victims’ assistance: Mine victims and their family members
- Mine clearance of Kotar Forest, Sisak-Moslavina County
- Establishment of a mine victims database
- Mine victims needs assessment
- Provision of relevant measures for socio-economic integration
- An area of 1.8k m² of the Kotar-Stari Gaj forest was cleaned of explosive remnants: 2751 anti-personnel mines, 7 anti-tank mines and 830 pieces of UXO had been found and destroyed. The forest was controlled and certified as safe by the responsible authorities, thus can be accessed by citizens for leisure and economic use.
- The national database of mine victims is being completed by a survey of the concerned group
- An analysis of the needs of mine victims and their families was done and provides an insight in their socio economic situation.
- Mine cleared area of Kotar forest
- Mine victims database completed
- Mine victims supported through psychological support and socio-economic activities based on results of mine victims needs assessment
- National State Institute North
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Sektor nach Kategorisierung des Entwicklungshilfeekomitees der OECD Unallocated Unspecified
REGIERUNG UND ZIVILGESELLSCHAFT
Sub-Sektor nach Kategorisierung des Entwicklungshilfeekomitees der OECD Sectors not specified
Räumung von Landminen und Munitionsrückständen
Unterstützungsform Erweiterungsbeitrag
Projektnummer 7F09789
Hintergrund | Mines and other explosive remnants are a dangerous legacy of the 1991-1996 conflict, affecting the safety of the local population and the mine victim’s socio-economic integration. The total mine suspected area in Croatia covers 433 km², jeopardizing a safe use of uncleared forest and agricultural land. Based on international treaties, Croatia shall destroy all antipersonnel mines until 2025. However, despite huge investments from Croatia, mine clearance remains slow, with mine clearance grounds being poorly accessible. External support is needed to speed up demining and to provide a coherent institutional support to mine victims and their families for integration in line with international conventions. |
Ziele |
The overall goal is to achieve a safe and secure environment for the population in areas contaminated by mines, with increased economic opportunities in terms of land use and socio-economic opportunities. Outcome 1: Improved public safety and security conditions: The population has safe access to land cleared of mines and is given a perspective for socio-economic development. Outcome 2: Strengthened policy actions for mine victims: The Croatian mine action authorities have enhanced capacities and expertise to implement their international obligations concerning mine victims. |
Zielgruppen |
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Aktivitäten |
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Resultate |
Erreichte Resultate: Erwartete Resultate: |
Verantwortliche Direktion/Bundesamt |
DEZA |
Kreditbereich |
Schweizer Beitrag an die erweiterte EU |
Projektpartner |
Vertragspartner Ausländische staatliche Institution Umsetzungspartner
Croatian Mine Action Centre (CROMAC) & Government Office for Mine Action (GOMA)
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Budget | Laufende Phase Schweizer Beitrag CHF 5’199’576 Bereits ausgegebenes Schweizer Budget CHF 4’810’036 |
Projektphasen |
Phase 1 01.06.2017 - 10.12.2024 (Active) |
In Kroatien liegt schätzungsweise eine Fläche von 368 km² vor, die mit rund 32'000 explosiven Kriegsrückständen kontaminiert ist. Neben der Gefahr für die Bevölkerung verhindern diese Minen die Nutzung von Wald- und Agrarflächen. Die verminten Flächen sind aufgrund der Bewaldung schlecht zugänglich und die Entminungsarbeiten sind geld- und zeitintensiv. Auf der Grundlage internationaler Verträge sollte Kroatien ursprünglich bis März 2019 alle Antipersonenminen vernichtet haben. Diese Frist wurde nun bis 2026 verlängert, da die Minenräumung trotz grosser nationaler Investitionen und finanzieller Unterstützung aus der EU nur langsam voranschreitet. Kroatien ist deshalb auf externe Unterstützung angewiesen.
Rekordschnelle Entminung im Wald von Kotar-Stari Gaj
Die Schweiz konnte bereits erfolgreich zur Beschleunigung der Minenräumung beitragen. Im September 2018 entschärften 294 kroatische Minenräumer im Wald von Kotar-Stari Gaj eine Fläche von 1,8 km². Dabei wurden 3585 zurückgelassene Sprengkörper aus dem Kroatienkrieg entschärft. Durch umfangreiche Planungsbemühungen des kroatischen Zentrums für Entminung (CROMAC) und grossem personellem Einsatz konnte die von der Schweiz finanzierte Räumung ohne Zwischenfälle in einer Rekordzeit von nur 39 Tagen erfolgen. Vergleicht man diese Zahl mit dem jährlichen Durchschnitt entschärfter Minen in ganz Kroatien (2000-3000 Minen pro Jahr) wird deutlich, wie effizient die Entminungen im Rahmen des Schweizer Projekts vollzogen wurden. Mit 9567 entschärften explosiven Kriegsresten im Jahr 2018 hat CROMAC somit die bisherige Höchstzahl erreicht. Die definitive Freigabe der entminten Flächen für eine produktive Nutzung erfolgt, wenn umliegende Flächen ebenfalls entmint worden sind.
Mehr zivile Minenopfer nach dem Krieg als während des Kriegs
Das durch den Schweizer Erweiterungsbeitrag entminte Waldgebiet Kotar-Stari Gaj liegt 60 km südlich der kroatischen Hauptstadt Zagreb und grenzt an Bosnien. Das Gebiet gilt als eines der gefährlichsten Minengebiete Kroatiens, da die Minenfelder direkt an Wohngebiete grenzen. Nach dem Krieg waren mehr zivile Opfer zu verzeichnen als während des Kriegs. Seit 1991 sind allein in diesem Wald 31 Menschen durch Minen getötet und 45 schwer verletzt worden. Ein monumentaler Grabstein gedenkt vor Ort einem tödlich verunglückten 33-jährigen Minenräumer. Unfälle im Zusammenhang mit Minen erfolgen in dieser Umgebung am häufigsten bei der Abholzung, der Landbewirtschaftung und auf der Jagd.
Auch die beiden Anwohner, Dragomir Brkic und Ivica Portner, haben die lebensbedrohliche Gefahr der Minen unmittelbar erfahren. Brkics Vater wurde als Zivilist in diesem Waldgebiet schwer verletzt und sein Bein musste amputiert werden. Portner hatte einen Freund, der bei der Entminungsarbeit tödlich verunglückt ist. Brkic und Portner waren früher selbst als Entminer tätig. Heute machen sie die Qualitätskontrolle von beendigten Entminungsgebieten. Sie beteuern, dass die Ängste der lokalen Bevölkerung gegenüber entminten Gebieten nicht einfach durch die Minenräumung getilgt sind. Die negativen Erfahrungen über Jahre hinweg bleiben mehrere Generationen präsent.
Eingliederung der Minenopfer in die Gesellschaft und Wirtschaft
Neben der physischen Entminung und der Aufklärungsarbeit ist die Opferhilfe ein wichtiger Pfeiler eines gesamten Massnahmenpakets beim Betreiben von «Mine-Action». Das schweizerisch-kroatische Projekt beinhaltet eine Komponente zur Unterstützung der Opfer und deren Familien. Bis zum Zeitpunkt des Projektabschlusses im Jahr 2024 soll eine nationale Datenbank mit Bedarfsanalyse der Minenopfer umgesetzt sowie Massnahmen zur wirtschaftlichen und sozialen Integration der Betroffenen ausgearbeitet werden.
Aufklärungsarbeit führt zu einer Senkung der Opferzahl
Seit 2017 gab es in Kroatien keine minenbezogenen Unfälle mehr. Einer der Hauptgründe dafür ist die geleistete Aufklärungsarbeit zu den Minenrisiken. In ganz Kroatien sind über 12’300 Minenwarnschilder aufgestellt. Zudem kann sich die Bevölkerung über das App «Misportal» von CROMAC mittels Detailkarten über gefährliche Gebiete informieren.