Projekt zu mobilen Dämmen in Ungarn wird am WEF präsentiert

Artikel, 22.01.2019

Der Fluss Theiss im Nordosten Ungarns tritt nach schweren Regenfällen regelmässig über die Ufer. Um die verheerenden Folgen von Überschwemmungen einzudämmen, finanzierte die Schweiz mit dem Erweiterungsbeitrag Massnahmen zur Risikoreduktion. Die mobilen Dämme der Schweizer Firma BEAVER Schutzsysteme AG stellten für die lokale Situation eine geeignete Lösung dar. Deshalb wird diese modellhaft am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos vorgestellt.

Männer pumpen mobile Dämme auf
Mobile Dämme der Schweizer Firma BEAVER Schutzsysteme AG verhindern Überschwemmungen im Nordosten Ungarns. © BEAVER Schutzsysteme AG

Der Nordosten Ungarns ist sehr häufig von Überschwemmungen betroffen. Grund dafür sind der Klimawandel und menschliche Eingriffe wie Waldrodungen im Einzugsgebiet des zweitgrössten Flusses Ungarns. Häufige Überschwemmungen mit immer grösseren Schäden sind die Folge. Die Schadensprävention ist deshalb für Ungarn von nationaler Bedeutung. Die Schweiz unterstützte von 2012-2016 die Bemühungen der ungarischen Behörden, Naturkatastrophen und Notsituationen zu bewältigen. Dadurch verbessert sich die öffentliche Sicherheit für die Bevölkerung.

Mobile Dämme bieten schnellen und effizienten Hochwasserschutz

Mit dem Erweiterungsbeitrag machte die Schweiz eine Investition in die mobilen Schutzdämme der Firma BEAVER Schutzsysteme AG. Seither stehen für den Notfall 12.5 km mobile Dämme zur Verfügung sowie 1500 Personen, die für deren Einsatz geschult wurden. So können die durch Überschwemmungen am stärksten gefährdeten Gebiete in Mittel- und Nordostungarn umgehend geschützt werden. Dieses ökonomische und umweltfreundliche System zur Eindämmung von Überschwemmungen ist eine gute Alternative zum konventionellen Schutz mit Sandsäcken. Letzteres benötigt viel Zeit sowie Arbeitskraft und bringt eine nicht umweltfreundliche Entsorgung mit sich. Die mit Wasser gefüllten mobilen Dämme dagegen sind wirkungsvoll und schnell einsatzfähig. Dadurch wird wertvolle Zeit zum Schutz der Bevölkerung und deren Eigentum gewonnen. Die leicht transportierbaren Dämme ermöglichen auch einen Schutz von Siedlungen mit schwierigem Zugang und schlechter Verkehrsinfrastruktur. Dank dieser Massnahmen profitieren mindestens 180'000 Einwohner Nordungarns von einem verbesserten Hochwasserschutz. Dies ist umso wertvoller, als das soziale und wirtschaftliche Gefälle zwischen der Hauptstadt und ländlichen Siedlungen gross ist und oft als Benachteiligung wahrgenommen wird. Der Erweiterungsbeitrag konnte erfolgreich Gegensteuer geben.

Erfolgreiches Projekt wird am WEF vorgestellt

Dass das Projekt 2019 am WEF in Davos zusammen mit anderen Projekten unter dem Slogan «Tech4good» vorgestellt wird, zeigt dessen Bedeutung. Finanzielle Unterstützung gekoppelt an innovative Technologien und Expertise waren die Erfolgsfaktoren des Projekts. Der Anlass ermöglicht den Partnerorganisationen der DEZA, eine grössere Öffentlichkeit über die Zusammenarbeit zu informieren und sich untereinander zu vernetzen. «Wie können wir innovative Technologien besser für nachhaltige Entwicklung einsetzen, insbesondere in herausfordernden Kontexten und zum Nutzen der Ärmsten der Welt?» Diese wichtige und dringliche Frage steht im Zentrum des WEF 2019.